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Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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hatte nur einen flüchtigen Blick auf die Gestalt werfen können, die vor ihm geflohen war. Sie war ihm kleiner vorgekommen als Saskandra. Leise Zweifel hatten sich in sein Herz geschlichen, aber eine Hexe wie Saskandra konnte vielleicht auch ein anderes Aussehen annehmen. Ganz gewiss. Das war möglicherweise auch der Grund, warum Saskandra noch nicht gefunden worden war.
    Zaidon hatte seine Häscher am Abend erneut ausgeschickt, um dieses Weib zu finden. Er hatte eine hohe Belohnung ausgesetzt und hoffte, dass die Aussicht auf eine schöne Geldsumme den Eifer seiner Männer anstacheln würde. Sie sollten ihm jede verdächtige Person bringen. Er musste Saskandra einfach finden!
    Sein Zorn wuchs und verlagerte sich auch auf Fenolf, der ihn an diesem Abend so hängen ließ. Zaidon fragte sich, wo sein Wesir blieb. Dass er einen Termin nicht einhielt, passte nicht zu ihm. Ob er sich vielleicht wieder bei dieser Weberin aus der Unterstadt herumtrieb? Nun – diese Affäre würde bald ein Ende haben. Hoffentlich bekam die Frau wenigstens das Hochzeitskleid fertig. Es wurde langsam Zeit. Wenn sie das Kleid nicht rechtzeitig ablieferte, würde er sie einen Kopf kürzer machen lassen. Das wäre sowieso die beste Lösung. So würde er verhindern, dass Fenolf nach seiner Hochzeit mit Nila weiter zu der Weberin ging.
    Zaidon griff wieder nach seinem Weinbecher, als die gegenüberliegende Tür aufging und Fenolf in Begleitung eines fremden Mannes eintrat. Fenolf sah abgekämpft aus, irgendwie unglücklich, er war in den letzten Tagen sichtlich hagerer geworden. Seine Augen lagen tief in den Höhlen. Der Fremde dagegen wirkte kräftig und entschlossen. Zaidon war neugierig, welchen Freund Fenolf da mitgebracht hatte.
    Fenolfs Blick wanderte über die Tafel und fand Zaidon. Er nickte ihm zu, fasste den Fremden am Arm und die beiden Männer durchquerten den Raum.
    Der Fremde blieb ein Stück entfernt stehen, während Fenolf zu Zaidon trat und sich über ihn beugte.
    »Ich habe einen Gast mitgebracht, Zaidon. Er ist viele Meilenübers Meer gefahren, um sich mit seinen eigenen Augen zu überzeugen, dass seine Tochter es bei dir gut haben wird.«
    Zaidon runzelte die Stirn. Sein Denken war vom Wein schon ein bisschen langsam. »Wer ist es?«
    Fenolf bückte sich und flüsterte: »Es ist Irwin, der Vater von Melusa, deiner Braut.«
    Zaidon war überrascht und stand etwas mühsam auf. Er hatte angenommen, dass Melusas Vater zusammen mit seiner Tochter und den anderen Gästen eintreffen würde. Aber es zeugte von Verantwortungsbewusstsein und der Sorge eines liebenden Vaters, dass Irwin früher gekommen war, um sich umzusehen und sich zu vergewissern, dass alles seine Ordnung hatte.
    Zaidon trat auf Irwin zu und streckte ihm die Hand entgegen. »Seid in meinem Palast herzlich willkommen, Irwin. Es freut mich sehr, Euch kennenzulernen. Fühlt Euch hier wie zu Hause!«
    Irwin neigte höflich den Kopf. Er hatte langes, gewelltes braunes Haar, das an den Schläfen schon etwas silbern wurde, graue Augen und einen aufmerksamen Blick. »Ich freue mich, meinen zukünftigen Schwiegersohn kennenzulernen.«
    Als Zaidon seine Hand berührte, spürte er einen Moment lang prickelnde Energie. Er war irritiert. Es fühlte sich an wie Magie. Er war für solche Dinge sensibilisiert. Doch dann verschwand das Gefühl und Zaidon war sich nicht mehr sicher. Vielleicht hatte er sich getäuscht und es lag nur am Wein …
    »Wollt Ihr Euch setzen?« Zaidon bot Irwin den Platz neben sich an. Er war nervös und wünschte sich, er hätte nicht so viel getrunken, um seine Reaktionen besser unter Kontrolle zu haben. »Nehmt, was Euch beliebt. Es ist alles da: gefüllte Wachteln.Gebratene Taubeneier. Kaviar. Haifischflossensuppe. Orangen und Feigen aus meinen eigenen Gärten.«
    »Danke, ich habe keinen großen Hunger.« Irwin lächelte.
    »Aber diese Trauben müsst Ihr unbedingt probieren, sie schmecken köstlich«, drängte Zaidon. Warum hatte er nur so ein unbehagliches Gefühl und den Eindruck, dass Irwins Aufmerksamkeit nichts entging? Außerdem erinnerte ihn dieser Mann an jemanden, er kam nur nicht darauf, an wen.
    Irwin pflückte eher gelangweilt ein paar Beeren von den Stielen und schob sie sich in den Mund. »Gut«, sagte er kauend, ohne sonderlich beeindruckt zu sein.
    Zaidon war verunsichert. Wahrscheinlich gab es in Irwins Heimat viel bessere Trauben.
    »Hattet Ihr eine angenehme Reise?«, fragte er, um eine Unterhaltung in Gang zu bringen.
    »So

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