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Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Rückkehr nach Atlantis ("Alantis"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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blass. Was tust du hier? Wer hat dir erlaubt, hier zu sein?«
    Talita schwieg.
    »Na gut. Ich nehme dich auf alle Fälle mit, weil du gegen die Regeln verstoßen hast. Bewohner der Unterstadt dürfen ihr Areal nicht verlassen.«
    Dann wandte sich der Mann an Mario und Sheila. »Und was ist mit euch? Wollt ihr mir auch keine Auskunft geben?«
    »Ich heiße Isira«, log Sheila. »Ich gehöre zu den Delfintänzerinnen, die bei Zaidons Hochzeit auftreten sollen.«
    Im selben Augenblick kamen die anderen Männer zurück.
    »Es ist tatsächlich niemand mehr hier«, berichtete einer. »Wir haben jedoch Anzeichen gefunden, dass bis vor Kurzem eine weitere Person hier gewohnt hat. Das Bett ist zerwühlt. Die Person war auf alle Fälle erwachsen. Wahrscheinlich war sie eher klein, eine Frau.«
    »Nun?« Der Anführer packte Sheila hart am Arm. »Rede! Wer war noch da?«
    Sheila presste die Lippen zusammen.
    »Na gut. Ganz wie ihr wollt.« Er ließ sie los. »Fesselt die drei. Wir bringen sie in den Palast. Dort werden sie schon den Mund aufmachen!«
    Jetzt ging alles sehr schnell. Sheila, Mario und Talita wurden die Hände auf den Rücken gebunden. Die Männer legten ihnen auch Fußfesseln an, sodass sie nur kleine Schritte gehen konnten. Dann wurden sie aus dem Haus getrieben, während ein Teil der Männer die Einrichtung auf den Kopf stellten und alles mitnahmen, was ihnen gefiel.
    Die beiden Mädchen und der Junge mussten im Gänsemarsch hintereinandergehen. Die Männer zogen sie an Stricken vorwärts. Sheila kam sich vor wie ein Stück Vieh. Es gab keine Gelegenheit zur Flucht. Die Fesseln saßen fest, außerdem wurden die Kinder von allen Seiten bewacht.
    »Schneller! Nicht so lahm!«, rief der Anführer.
    Einmal stolperte Sheila und fiel. Sie schlug sich den Ellbogen auf. Es war sehr schmerzhaft. Einer ihrer Bewacher zerrte sie hoch.
    »Los, Mädchen, vorwärts!«
    Sheila lief weiter, während ihr die Tränen übers Gesicht rannen. Was erwartete sie wohl im Palast?

22. Kapitel
    Der falsche Brautvater
    Zaidon war mitten im Gelage und schon etwas betrunken.
    »Mach dir nichts draus, dass er noch nicht da ist«, sagte er zu Nila, die an seiner Seite saß und sehr zurückhaltend an einem Becher Wein nippte. »Be-bestimmt ist etwas Wi-Wichtiges dazwischengekommen.« Zaidons Zunge war ziemlich schwer. Er merkte selbst, dass er lallte. »Fenolf ist auf alle Fälle einer meiner besten Männer«, betonte er. »Treu. Zuverlässig. Stark.« Bei jeder Eigenschaft, die er aufzählte, schlug er auf den Tisch. Die goldenen Becher klirrten.
    Nila lächelte tapfer, aber Zaidon sah trotz seines inzwischen schon getrübten Blicks, dass ihre Lippen zitterten. Sie war wirklich noch sehr jung, fast noch ein Kind. Aber sehr hübsch!
    »Eins sage ich dir.« Er lehnte sich vertrauensselig an sie. »Wenn Fenolf dich nicht will, ist er dumm. Aber dann heirate ich dich eben und mache dich zu meiner Zweitfrau. Wie würde dir das gefallen?«
    Seine Lippen näherten sich ihrem Ohr. Nila rückte ein Stück von ihm ab.
    »Das ist eine große Ehre, mein Fürst«, flüsterte sie. Dann stand sie auf. »Entschuldigt mich bitte einen Moment.«
    Sie verließ den Raum. Zaidon sah ihr nach und griff nach den Weintrauben, die vor ihm auf einem goldenen Teller lagen. Die weißen Trauben hatte er von weit her kommen lassen, sie waren eine teure Delikatesse.
    »Etwas fröhlichere Musik!«, befahl er den Spielern, die am anderen Ende des Raums mit ihren Instrumenten saßen. »Oder haben wir etwa einen Anlass zum Traurigsein? Noch ist Atlantis nicht untergegangen! Prost!«
    Eigentlich hatte Zaidon nur einen Witz machen wollen, aber einer der Harfenspieler griff vor Schreck daneben und es gab einen grässlichen Misston. Einen Augenblick lang war es totenstill im Raum. Erst nach und nach setzte das Stimmengemurmel wieder ein.
    Zaidon war plötzlich wieder einigermaßen klar.
    Sie wissen, was Saskandra mir prophezeit hat, schoss es ihm durch den Kopf. Irgendwie musste etwas durchgedrungen sein. Vielleicht hatten ihre Dienerinnen geplaudert. Oder einer der Gefangenenwärter.
    Das ärgerte ihn. Wie konnte jemand Saskandras Prophezeiung glauben? Das Reich Atlantis würde noch lange existieren. Der Vulkan würde weiterschlafen. Wozu gab es das Herz von Atlantis ?
    Vielleicht hatte auch der kurze Erdstoß heute Mittag seine Leute beunruhigt. Zaidon war nach wie vor überzeugt, dass es Saskandra gewesen sein musste, die in seine geheimen Räume eingedrungen war. Zaidon

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