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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Hoehne
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Stunden geschlafen!
    Das Zimmer war leer. Keine Vanessa, kein Xander.
    'Hey, Schlafmütze, bin mit ein paar Freunden in der Kneipe. Kann spät werden. Kuss Vanessa' stand auf einem Zettel neben meinem Bett.
    Doch wo war Xander?
    Ich erhob mich schwerfällig und warf einen Blick in meinen mehr als trostlosen Kleiderschrank. Eigentlich hatten wir heute einkaufen gehen wollen, doch die Sehnsucht nach meinem Bett war einfach stärker gewesen. Morgen, morgen würde ich garantiert ein paar neue Sachen kaufen gehen. Diese ausgeleierten T-Shirts waren alles andere als ansehnlich und ich konnte mich schließlich nicht ständig bei Vanessa bedienen. Dabei besaß sie inzwischen eine ganze Reihe recht ansehnlicher Klamotten.
    Schon seltsam, wie die Zeiten sich änderten. Noch vor einigen Monaten wäre ich nie auch nur auf die Idee gekommen, irgendetwas von ihr anziehen zu wollen. Sie hatte sich wirklich verändert, und ich freute mich darüber. Für sie. Es war aus vielen Gründen gut, dass wir nicht mehr in Parkerville waren.
    Als Xander um Mitternacht noch immer nicht aufgetaucht war, beschloss ich kurzerhand, zu ihm zu fahren. Er hatte versprochen zu kommen. Was konnte ihm nur dazwischen gekommen sein? Er war doch sonst immer so zuverlässig.

    Auf dem Weg zu seiner Wohnung sah ich mich immer wieder um. Die Dunkelheit beunruhigte mich, seltsamerweise sogar fast noch mehr als vor unserem Wiedersehen. Ich wusste, die Gefahr war real. Die Vampire lauerten überall, und ich war schließlich gerade auf dem Weg zu einem. Und zu einem Halbvampir. Man lernte ja nie aus.
    Wahrscheinlich wusste Matt längst, dass ich kam. Schließlich konnte er Gedanken lesen, und ich stand mittlerweile direkt vor dem heruntergekommenen Mehrfamilienhaus. Kein Mensch war zu sehen, als ich die quietschende Haustür aufstieß und mit schnellen Schritten die drei Treppen hinauf in den zweiten Stock stieg.
    Es war inzwischen kurz nach eins. Xander sollte sich dringend ein Handy zulegen!
    Gerade, als ich an die Wohnungstür klopfen wollte, hörte ich von drinnen laute Stimmen.
    Mir stockte der Atem. Ich presste das Ohr an die Tür und lauschte angestrengt.
    "War das so schwer, Xander? Wieso konntest du dich nicht zusammenreißen?"
    "Ich habe langsam die Nase voll, dass du mir immer Vorschriften machen willst! Entspann dich mal!", hörte ich Xander aufgeregt sagen.
    "Es ist doch nur zu ihrem Besten."
    "Nein, es ist zu deinem Besten. Weil du langsam durchdrehst! Du quälst dich selber. Warum? Rede endlich mit ihr. Wovor hast du eigentlich Angst?"
    "Ich habe keine Angst!"
    Mein Herz klopfte wie verrückt. Ich kannte diese Stimme. Mit zitternden Händen hielt ich mich am Türrahmen fest.
    "Sie will vielleicht gar nicht mit mir reden. Sie…"
    "Fragen wir sie doch am besten gleich mal selber." Das war Matt. Im selben Moment öffnete sich auch schon die Tür, und ich starrte in drei mehr oder weniger verwunderte Gesichter.
    Matt, Xander und Sam.
    Sam.
    Seine dunklen Augen bohrten sich in die meinen, und ich blieb wie hypnotisiert stehen.
    "Bitte treten Sie ein, Madame." Matt packte mich am Arm und zog mich kurzerhand in die Wohnung.
    Keiner sagte ein Wort.
    "Ich geh dann mal arbeiten. Ich glaube, ihr braucht mich hier nicht mehr." Matt kratzte sich am Hinterkopf und nickte mir aufmunternd zu.
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
    Die Wohnungstür schlug hinter ihm zu, dann waren wir auch schon allein: Sam, Xander und ich.
    "Ich bin in meinem Zimmer. Sorry, Lily, ich bin heute Abend aufgehalten worden." Xander senkte den Kopf und trottete mit hängenden Schultern den Flur hinunter.
    Ich wollte etwas sagen, doch die Worte steckten in meinem Hals fest. Ich konnte den Blick nicht von Sam abwenden. Er hatte sich so verändert.
    Sein blondes Haar war dunkel, fast schwarz. Seine ehemals blauen Augen sahen mich so undurchdringbar an, dass ich unwillkürlich zitterte. Er hatte eine kleine Narbe am Kinn, und er trug dunkle Jeans und ein schwarzes Hemd. Dünne silberne Ketten hingen um seinen Hals, ebenso, wie um seine Taille. Er war mir vollkommen fremd und doch…
    "Du solltest nicht hier sein", durchbrach er schließlich die Stille.
    "Ich freue mich auch, dich zu sehen." Mein Hals war trocken, und ich fühlte mich irgendwie schwindelig. So hatte ich mir unser Wiedersehen ganz sicher nicht vorgestellt.
    "Ich… Lily, das ist nicht gut. Du solltest gehen." Er fuhr sich durch das zottelige Haare.
    Ich sah die schmalen Koteletten links und rechts neben seinen

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