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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Hoehne
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aber ich wollte nicht, dass Vanessa mich hörte.
    Ein Leben ohne Sam. Der Gedanke war so schmerzhaft, das er mir fast die Luft zum Atmen nahm. War es möglich, jemanden so sehr zu lieben, nach so kurzer Zeit?
    Ich dachte an den grinsenden Cowboy auf der Farm meiner Eltern, an seine blonden Haare, die Hände immer lässig in die ausgewaschenen Jeans gesteckt. Ich dachte daran, wie er mich immer wieder aufgezogen hatte. Ich hatte mir eingeredet, ich würde froh sein, wenn ich ihn endlich nicht mehr sehen musste, doch ehrlich war ich nicht zu mir gewesen. In Wahrheit hatte ich nur darauf gewartet, ihn zu sehen, seine Belehrungen zu hören, zu wissen, dass er unten in unserer Küche saß und mit meinem Vater sprach.
    Doch das war vorbei. Meine Familie hatte um Sam getrauert, um seinen Vater Nicholas und um seinen Bruder Daniel. Sie alle waren bei dem schrecklichen Brand ums Leben gekommen. Offiziell. Nur wenige kannten die Wahrheit und manchmal wünschte ich mir, ich würde von all dem auch nichts wissen.
    Dann würde ich jetzt wahrscheinlich mit Kimberley zusammen in einer WG wohnen, genauso, wie wir es immer geplant hatten. Wir würden Shoppen bis zum Umfallen, über Tom lästern, in den ich unvorstellbarerweise einmal verliebt gewesen war und der sich dann an meine beste Freundin herangemacht hatte, kaum, dass ich New York den Rücken gekehrt hatte.
    Doch wollte ich das wirklich?
    Wollte ich wirklich missen, was Sam und ich einmal gehabt hatten, auch wenn es nur kurz gewesen war? Die Nacht vor seiner Verwandlung war die schönste meines Lebens gewesen. In Sams Armen zu liegen, ihn zu fühlen, zu schmecken, neben ihm aufzuwachen. Ich wollte das zurück! Ich wollte Sam zurück!
    Ein leises Geräusch ließ mich aufschrecken.
    "Lily."
    Mit klopfendem Herzen setzte ich mich auf.
    Ich hatte ihn nicht kommen hören, doch da stand er, im Licht des Vollmondes, mitten in dem kleinen Zimmer und sah mich einfach nur an.
    "Sam." Eilig fuhr ich mir mit dem Ärmel meines Shirts über die nassen Augen und blinzelte heftig.
    Wie lange stand er schon da? Hoffentlich noch nicht allzu lange. Ich wollte nicht, dass er mich für eine Heulsuse hielt.
    Statt etwas zu sagen, ging er in die Knie und hockte sich zu mir auf die alte Matratze. Sein Gesicht leuchtete hell in der Dunkelheit.
    Ich entdeckte einen frischen Kratzer auf seiner Wange, doch als er mich in den Arm nahm, stellte ich keine Fragen.
    "Nicht weinen, mein Engel." Er wiegte mich sanft hin und her, und für einen kurzen Moment schloss ich einfach die Augen, dankbar, nicht mehr alleine zu sein, glücklich, dass er da war.
    Er war tatsächlich zurückgekommen.
    "Was ist los?" Seine Stimme klang rau, und als ich aufsah, blickte er mich mit seinen undurchdringbaren dunklen Augen besorgt an.
    Ich schüttelte nur den Kopf. "Nichts. Jetzt ist alles wieder gut."
    Er gab mir einen zärtlichen Kuss auf die Stirn und drückte mich an sich. Dann stand er auf und begann, einige der unzähligen Kerzen anzuzünden, die überall im Raum verteilt standen.
    Das sanfte Licht umspielte seine schlanke Figur und als er seine Jacke auszog, fiel mein Blick unwillkürlich auf seine sehnigen Unterarme.
    Ein Leben ohne Sam? Unvorstellbar!
    Er zögerte, ehe er sich erneut zu mir auf die Matratze setzte.
    "Es tut mir leid, ich wollte dich nicht versetzen."
    "Du bist verletzt." Ich rückte näher an ihn heran und berührte vorsichtig den frischen Kratzer.
    "Das ist nichts. Das heilt schnell." Er wandte den Kopf.
    "Ist alles in Ordnung?"
    Als er nicht gleich antwortete, rutschte ich wieder ein Stück von ihm weg. Was machte ich hier? Ich lag in seinem Zimmer und war der irrsinnigen Annahme, er wäre zu mir zurückgekommen. Doch das war er nicht. Das hier war nicht mein Platz!
    "Ich… werde gehen." Umständlich machte ich mich daran aufzustehen, doch Sam hielt mich zurück.
    "Bitte nicht."
    "Wieso nicht?"
    "Weil ich nur deinetwegen hier bin."
    "Warum?" Ich hielt den Atem an. Was war passiert?
    "Weil ich…" Er schluckte schwer.
    Mein Herz begann zu rasen. Was hatte er getan? Doch wollte ich es wirklich wissen? Woher hatte Sam die Verletzung? Hatte er jemanden überfallen? Vielleicht einen wehrlosen Menschen…
    Entschieden schob ich den Gedanken zur Seite. Das war lächerlich!
    "Ich schaffe es nicht ohne dich."
    "Was?" Ich verstand nicht, was er meinte. Irgendetwas musste geschehen sein. Steckte Sam vielleicht bis zum Hals in Schwierigkeiten?
    "Das alles." Er sah an sich hinab. "Es ist verrückt, ich habe kein

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