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Die Rueckkehr

Die Rueckkehr

Titel: Die Rueckkehr
Autoren: Marie Hoehne
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weg. "Ich… es tut mir leid. Ich hab mich falsch verhalten."
    Er nickte.
    "Ich hatte nur noch Sam im Kopf. Ich… war nur so glücklich… aber du weißt doch sicherlich, wie sehr ich mich auch gefreut habe, dich wiederzusehen."
    "Ich weiß, und es tut mir auch leid. Ich benehme mich, wie ein verwöhntes Gör, was nicht seine gewohnte Aufmerksamkeit bekommt", erwiderte er leise. "Ich hab mich nur so einsam gefühlt die ganze letzte Zeit über und dann hatte ich endlich wieder… eine Freundin." Es war ihm sichtlich unangenehm, darüber zu reden. "Und du hattest nur Augen für ihn."
    Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. "Wir müssen wohl beide noch viel lernen."
    Endlich lächelte er.
    "Wir sollte jetzt besser mal gucken, was Vanessa so treibt. Sonst nimmt sie noch eure ganze Wohnung auseinander." Ich hakte mich bei ihm unter, doch als wir zurück in die Küche kamen, saß Vanessa friedlich schlummernd auf einem der Stühle, den Kopf auf dem Tisch.
    "Sie fühlt sich auch etwas… vernachlässigt", seufzte ich schuldbewusst.
    "Na ja, du bist ja nicht unsere Mutter. Möchtest du was trinken?" Xander öffnete schwungvoll den Kühlschrank.
    "Ich kann doch nicht immer die Vorräte vom armen Matt plündern", gab ich lächeln zurück.
    "Ach, der freut sich, wenn hier mal was wegkommt. Er macht mir ständig Vorwürfe über meine einseitige Ernährung." Xander verzog das Gesicht.
    Während er eine Dose Cola für mich öffnete, warf ich unauffällig einen Blick auf mein Handy. Das Display war noch immer leer.
    Wo war Sam?
    Ich machte mir Sorgen, doch ich wagte es nicht, etwas zu sagen. Ich war froh, dass Xander endlich nicht mehr wütend auf mich war.
    Sam hatte sein Zimmer hergerichtet. Hatte er das wirklich für mich getan?
    Ich spürte ein wohliges Gefühl in meinem Innern und sehnte mich fast augenblicklich nach seinen starken Armen. Wie gerne würde ich mich jetzt darin zusammenrollen und schlafen.
    Er hatte gesagt, dass er mich liebte!
    "… und dann stand mitten in unserer Küche ein riesengroßer rosafarbener Elefant", beendete Xander seinen Satz.
    "Was?" Irritiert sah ich ihn an.
    "Du sahst aus, als wärst du auch gerade eingeschlafen." Er stellte die Cola vor mich auf den Tisch und setzte sich.
    "Ich kriege wohl momentan einfach zu wenig Schlaf." Ich zwang mich zu einem Lächeln.
    "Ich würde sagen, du hängst eindeutig mit den falschen Leuten rum." Er zwinkerte mir zu.
    "Und was macht deine Arbeit?", wechselte ich das Thema.
    "Interessiert dich das wirklich?"
    Ich nickte.
    "Es läuft ganz gut. Ich habe jetzt sogar einen Weg gefunden, wie ich von hier aus in den Keller des Krankenhauses gelangen kann. Also kann ich jetzt sogar problemlos tagsüber arbeiten."
    Ich nickte gedankenverloren. Wo war er hin? Wieso war er einfach verschwunden, ohne mir auch nur ein Wort zu sagen? Er hatte mich doch erwartet. Er…
    "Wir haben meiner Chefin ja erzählt, ich hätte eine üble lichtempfindliche Haut. Matt war großartig. Seitdem darf ich unten in der Pathologie arbeiten. Ich schiebe Bahren hin und her. Genauso hatte ich mir meine Zukunft vorgestellt."
    "Das tut mir leid." Ich berührte sanft seine Hand. Sie war kalt. Ob ich mich jemals daran gewöhnen würde?
    "So schlimm ist es gar nicht. Arnold ist super, der Mann isst sein Mittagessen, während er nebenbei Leichen seziert. Da wird sogar mir schlecht."
    Ich verzog angewidert das Gesicht.
    "Na ja, ich übertreibe natürlich. Aber er hat einen sehr robusten Magen." Er lächelte, und ich sah geradewegs in sein schönes Gesicht. Mit einem Mal spürte ich eine abgrundtiefe Traurigkeit. Xander hatte so viele Pläne gehabt. Würde er sie tatsächlich niemals mehr umsetzen können? Vielleicht würde er eines Tages doch noch eine Universität besuchen können! Viele der Seminare fanden schließlich auch am Abend statt. Doch wie sah es mit Basketball aus? Er konnte ja schlecht auf das Training unter freiem Himmel verzichten.
    "Fehlt dir… dein altes Leben manchmal?"
    "Nicht mehr so stark wie noch vor einem Jahr. Ich gewöhne mich langsam daran." Er hob einen Arm und sah an sich hinunter. "Es hat ja auch Vorteile."
    "Ja." Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
    "Ich möchte auch", hörte ich Vanessa leise murmeln.
    "Was?"
    Sie hob schläfrig den Kopf. "Ich möchte so sein wie du:" Ihr Blick blieb auf Xanders beunruhigtem Gesicht hängen. "Beiß mich."

7. KAPITEL

    I ch lag auf der alten, durchgelegenen Matratze und starrte hinauf an die kahle, dunkle
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