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Die Runde der Rächer

Die Runde der Rächer

Titel: Die Runde der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schüttelte den Kopf, weil er nichts begriff. Doch gewisse Ahnungen drängten sich schon in ihm hoch. So dachte Ethan daran, dass er auch in dieser demütigenden Haltung keine zu große Angst gespürt hatte, denn da war ebenfalls etwas in ihm gewesen, was ihn aufgerichtet hatte.
    Und nun sah er die beiden!
    Menschen? Leute, die alles beobachtet hatten, um einzugreifen? Er wusste es nicht. Er war ratlos, ebenso wie die anderen. Auf der Straße geschah nichts anderes. Gespenster aus dem Unsichtbaren schienen sie abgesperrt zu haben, damit niemand durchkam und irgendetwas tat, was die andere Seite nicht wollte.
    Sie kamen!
    Sie gingen auf zwei Beinen. Und trotzdem sah es aus, als hätten sich unförmige Steine in Bewegung gesetzt, die den Bürgersteig verlassen hatten und sich mit langen Schritten dem Ziel näherten, das auf den Namen Ecco hörte.
    Der Blonde stand mitten auf der Straße wie festgenagelt. Er bewegte nicht mal seinen kleinen Finger. Seine Arme hingen zu beiden Seiten des Körpers hinab. Das Messer in seiner Hand schien sich in einen Zahnstocher verwandelt zu haben, so harmlos wirkte es.
    Und die beiden Gestalten ließen sich nicht aufhalten. Sie hatten bereits den Restschein einer einsamen Laterne erreicht und wurden von deren Licht gestreift.
    Zum ersten Mal waren sie besser zu sehen!
    Alle hielten den Atem an, als sie die beiden Gestalten aus der Nahe sahen. Das waren keine Menschen, das konnten einfach keine sein. Sie wirkten wie Mischungen aus Echsen und Affen, die man in dicke Säcke gepackt hatte. Gesichter wie Klumpen. Breite Mäuler, die offen standen, sodass ein jeder die verdammten Zähne sah, mit denen sie alles zerreißen konnten.
    Sie trugen nicht einmal Waffen bei sich. Es war auch nicht nötig, denn sie selbst waren Waffe genug. Bei jedem Schritt schaukelten sie, und Ethan vernahm wieder die ungewöhnlichen und nicht erklärbaren Stimmen in seinem Kopf.
    »Wir sind die Rächer, wir sind deine Rächer, Majestät…
    Er verstand alles, doch er konnte nichts begreifen. Es ging über seinen Verstand. Nicht nur, dass diese Wesen vorhanden und unerklärlich für ihn waren, er wunderte sich auch darüber, dass man ihn mit dem Begriff »Majestät« anredete. Das wollte ihm einfach nicht in den Kopf. Das konnte nicht sein, das war ein Irrtum.
    Trotzdem musste er sich freie Bahn verschaffen. Plötzlich begann er zu lachen. Er hatte es nicht mal selbst gelenkt. Es war einfach aus ihm hervorgebrochen, und dieses Lachen unterbrach die unnatürliche Stille, die ansonsten in der Umgebung herrschte.
    Sie kamen Ecco immer näher. Der Blonde hatte noch nicht gerafft, in welch einer Gefahr er schwebte. Nach wie vor blieb er bewegungslos stehen, als wollte er sich von den beiden Gestalten umarmen lassen.
    Brenda merkte, dass sich die Griffe ihrer beiden Bewacher lockerten. Plötzlich konnte sie sich bewegen und richtete sich mit einem heftigen Ruck auf. Wie die Figur aus einem entsprechenden Werbeprospekt saß sie auf der Kühlerhaube des Fahrzeugs und kümmerte sich nicht um ihre zerschnittene Hose. So etwas war alles uninteressant geworden, denn jetzt hatte das Schicksal einen anderen Weg eingeschlagen. Sie würde nichts dagegen tun können.
    Der Blonde erwachte aus seiner Erstarrung. Er bewegte beide Arme in Richtung der Monster.
    »Haut ab!«, fuhr er sie an. »Verschwindet. Scheiße, haut ab! Wer seid ihr überhaupt?«
    Er bekam keine Antwort.
    Ein schneller Blick zurück. Hilfe bei den anderen drei Kumpanen suchen, doch von ihnen konnte er nichts erwarten, die standen da wie fest an den Boden geklebt und schauten nur in seine Richtung.
    Ecco hatte ein kurzer Blick gereicht, um zu erkennen, dass er auf verlorenem Posten stand. Wenn möglich, dann musste er sich allein aus dieser Situation befreien.
    Er hatte noch sein Messer!
    Es durchzuckte ihn wie ein heißer Strahl, als er sich an die Klinge erinnerte. Was da vor ihm war, gehörte nicht mehr zur menschlichen Rasse. Das waren irgendwelche Perverslinge, egal, woher sie auch gekommen sein mochten.
    Sie durften nicht leben. Sie wollten ihm ans Leder, aber er musste schneller sein.
    Blitzschnell sprang er vor. Noch in der Bewegung stach er zu. Das Monstrum stand dicht vor ihm, und er sah, wie sich die Klinge tief in den Hals der Gestalt hineinbohrte.
    »Stirb, du Scheißkerl!«
    Mit einem Ruck riss er das Messer wieder hervor und sprang zurück. Er rechnete damit, dass die Gestalt vor seinen Füßen zusammenbrechen würde, doch da hatte er sich

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