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Die Runen der Erde - Covenant 07

Die Runen der Erde - Covenant 07

Titel: Die Runen der Erde - Covenant 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Macht – und zu viele von ihnen üben sie gleichzeitig aus. Und wir wissen alle, dass der Weltübel-Stein vernichtet worden ist. Wie also machen sie es?«
    Der ältere Haruchai zögerte einen Augenblick, als lege er sich seine Antwort zurecht. Vielleicht dachte er, die Fähigkeiten der Dämondim hätten nichts mit Staves Anschuldigungen zu tun. Trotzdem beschloss er, ihr zu antworten.
    »Die Dämondim bedienen sich eines Sturzes. Gemeinsam kommandieren und erhalten sie ihn, veranlassen ihn dazu, ihnen zu dienen. Dieser Sturz umspannt die Jahre bis zu einem weit zurückliegenden Zeitalter, in dem der Weltübel-Stein noch intakt war. Auf gleiche Weise reicht er tief ins Innerste des Gravin Threndor, bis zu jenem Ort hinunter, an dem der Stein versteckt war, bis Seibrich Felswürm ihn entdeckt hat. Daher ist die Macht der Dämondim so gewaltig: Sie steigt ungehindert aus ihrem Quell herauf.«
    Linden runzelte die Stirn. Handir konnte recht haben ... Wie die Verlorene Tiefe, in der die Dämondim ihre Abkömmlinge erschaffen hatten, war der Weltübel-Stein einst tief im Donnerberg begraben gewesen. Die Bösen-Brut konnte sein Versteck schon Tausende oder Zehntausende von Jahren gekannt haben, bevor Seibrich Felswürm es entdeckt hatte.
    Aber sie brauchte eine Bestätigung dafür. »Weißt du das bestimmt? Wieso zerstören sie nicht einfach den Bogen der Zeit, wenn sie das können, und machen mit allem Schluss? Stattdessen treiben sie ihr Spiel mit uns. Warum machen sie sich überhaupt diese Mühe?«
    »Könnte der Verderber den Bogen zerstören«, antwortete Handir, »hätte er es längst getan. Irgendein Gesetz, irgendeine Macht hindert ihn daran – und seine Diener ebenso. Beachte, dass dieser Sturz gegen das Gesetz der Zeit verstößt, während der Gebrauch des Weltübel-Steins, den der Sturz ermöglicht, das nicht tut. Die Dämondim verändern die Vergangenheit nicht. In gewisser Weise interveniert das Gesetz der Zeit, um sich selbst zu schützen.
    Doch das alles verstehen wir nicht. Wir wissen nur, dass die Stürze gefährlich und schrecklich sind. Wir können nicht sagen, weshalb ihr Übel nicht ausreicht, um den Bogen zum Einsturz zu bringen. Die Lords haben von inhärenten Beschränkungen jeglicher Macht gesprochen. Ihrer Darstellung nach gehörte dazu unter anderem ›die Notwendigkeit von Freiheit‹. Solches Wissen entzieht sich jedoch unserer Kenntnis. Uns ist nur klar, dass die Dämondim sich so verhalten, wie sie es tun, weil ihre Macht nicht weiter reicht.«
    »Also gut.« Linden nickte, akzeptierte diese Vorstellung. »Aus irgendeinem Grund sind ihnen Grenzen gesetzt.« Anscheinend hinderte irgendetwas Lord Foul daran, Joans Ring direkt zu gebrauchen. »Das könnte uns helfen. Aber es genügt nicht. Nun kommt die wichtige Frage:
    Könnt ihr sie besiegen? Ihr alle gemeinsam?« Alle lebenden Haruchai? »Könnt ihr sie daran hindern, Schwelgenstein in Schutt und Asche zu legen?«
    Handir erwiderte ihren Blick so gelassen, als könnte ihn nichts erschüttern, was sie sagte. »Das können wir nicht.«
    Um ihn vielleicht doch aus seinem Gleichmut aufzurütteln, spielte Linden die Überraschte. »Und trotzdem glaubt ihr, mich nicht zu brauchen? Ihr glaubt nicht, dass ihr zusätzliche Macht braucht? Ihr gebt zu, Schwelgenstein und erst recht nicht das Land retten zu können, aber ihr wollt trotzdem keine Hilfe?«
    Auf seinem Platz in der ersten Reihe nickte Liand nachdrücklich zustimmend, und in Mahrtiirs Blick leuchtete Ermunterung, während er sie beobachtete.
    Aber die Stimme der Meister blieb unbeeindruckt. »Kevin Landschmeißer hat sich von solchen Erwägungen leiten lassen«, erwiderte er. »Wir tun es nicht. Unser Wert und unsere Ziele müssen sich an den Gewalten messen lassen, die gegen uns ins Feld geführt werden, aber wir urteilen nicht nach Sieg oder Niederlage, Leben oder Tod. Vielmehr bewerten wir uns gegenseitig nach unserer Ehre und Standhaftigkeit. Dass die Dämondim imstande sind, die Macht des Weltübel-Steins zu nutzen, erfordert keineswegs, dass wir unser Selbstverständnis aufgeben. Weil wir das wissen, ziehen wir es vor, nicht in die Verzweiflung des Landschmeißers zu verfallen.«
    Linden unterdrückte ein Ächzen. Aus Handirs Erwiderung sprach die Leidenschaft der Haruchai für absolute Urteile. Sogar Cail, der der Suche nach dem Einholzbaum mit nahezu unerschöpflicher Tapferkeit und Treue gedient hatte, hatte seine letztliche Verurteilung durch die Haruchai nicht angezweifelt. Sein

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