Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
Vom Netzwerk:
Revolutionsführern begegnen!«
    Corazon Talavera, seine schöne und hochgefährliche Peinigerin, saß auf dem Pilotensitz, überwachte die Anzeigen, nahm hier und da ein paar Einstellungen vor und sah gelegentlich zu ihm herüber. Durch die Sichtluke bot sich ein seltsames Bild: Eine graubraune Sonne von der Größe einer Geldmünze erhellte die Sichel eines graubraunen Planeten, der etwa ein Viertel des Fensters ausfüllte. Auf den ersten Blick schien es so, als kreisten im Orbit über der namenlosen Welt Asteroidenwolken … bis auf einmal ein dunkles, zerklüftetes Objekt vorbeitrudelte und im Sonnenschein schartige Metallränder und ein Teil des Rumpfes aufblitzten. Funkelnd entfernte es sich im Gravitationsfeld des Planeten.
    »Ein Wrack«, sagte Cora, die ihn beobachtet hatte. »Trümmerreste von Kriegs- und Passagierschiffen, von großen
und kleinen, bewaffneten und hilflosen. Willkommen im Shafis-System.«
    Kao Chih runzelte die Stirn. »Sie sagen das so, als würden Sie von mir erwarten, dass ich etwas damit anfangen kann, aber dem ist nicht so.«
    Sie hob die Brauen. »KC, wo hast du gesteckt? Ich bin kein Nachrichtensauger, aber selbst ich habe das eine oder andere über Shafis aufgeschnappt. Okay, ein kurzes Info - mehr ist nicht drin. Shafis liegt am Rande der Yamanon-Domäne, dort, wo sie in die Huvuun-Tiefenzone übergeht, und bislang haben die Koalitionskräfte hier drei Raumschlachten ausgetragen. Das erste Mal mit den zurückweichenden Überresten der Dol-Das-Flotten, dann mit einer bewaffneten Erkundungsgruppe der Aranja-Tesh-Zivilisation, wahrscheinlich den Metraj, die Überlebende von dieser Staubglocke von einem Planeten bergen wollten. Die dritte Schlacht fand erst vor wenigen Wochen statt, mit einem Haufen bescheuerter Sageist-Eiferer, die eine Flotte zusammengekratzt hatten, mit der sie Stellungen der Koalition angreifen wollten, wobei sie die Trümmer hier im hohen Orbit als Sammelgebiet nutzten, während sie von der Oberfläche Versprengte anzuwerben versuchten. Jedes Mal kam die Hegemonie - und dessen loyaler Verbündeter, die Erdsphäre - mit ihren Kriegsschiffen herbeigeeilt und hat alle Raumfahrzeuge zerstört, die Widerstand leisteten. Wobei das mit dem Widerstand recht weit gefasst war, wie es heißt, was zur Entstehung der pittoresken Trümmerwolken geführt hat, die wir hier vor uns sehen. Natürlich hatte es auch Folgen für die Überlebenden auf der Planetenoberfläche.«
    »Weshalb sind Ihre Auftraggeber hier stationiert?«, fragte Kao Chih. »Sind sie nicht nur Revolutionäre, sondern auch Schrottsammler?«

    »Wohltäter, KC, Retter. Da die dritte Raumschlacht mit der heiligen Armada erst kürzlich stattgefunden hat, ist es nicht ausgeschlossen, dass in einigen dieser treibenden Wracks Überlebende gefangen sind, was natürlich das Interesse meiner Auftraggeber weckt. Außerdem interessieren sie sich für gleichartige Individuen in der Gravitationssenke, aber die Orbitalsuche hat Vorrang.«
    »Rekruten«, sagte Kao Chih.
    »Genau. Du hast es kapiert.« Es rumste, dann ertönte über Schiffsfunk eine krächzende Stimme, die sich einer Sprache bediente, welche die Spracherweiterung nicht bewältigen konnte. Cora antwortete freundlich, betätigte mehrere Schalter und versetzte die meisten Kontrollen in Standby. »Es wird Zeit, dass du deine neuen Herren kennenlernst.«
    Kao Chihs Fesseln wurden erneuert und verlängert, dann half er, während Cora mit der Waffe auf ihn zielte, Drazuma-Ha* in eine Decke einzupacken. Mit vereinten Kräften schleppten sie den Mecha durch die Schleuse in ein sehr viel größeres Gebilde aus einem dunklen, flexiblen Material, das luftdicht mit der Schleusenumrandung der Kastellan abschloss. Eine Luke schloss sich hinter ihnen, während sich vor ihnen eine weitere Luke öffnete, und Cora bedeutete ihm mit ihrer schmalen Waffe, er solle weitergehen. Sie hatte ihm Hände und Füße mit halbmeterlangen Sicherheitsriemen gefesselt, welche die Bewegungen zur Qual machten, doch er schaffte es, rückwärts über den erhöhten Schleusenrand zu treten, ohne Drazuma-Ha * fallen zu lassen. Dann drehte er sich um und stellte fest, dass sie sich in einem großen, hell erleuchteten Hangar mit Regalen, Gepäcknetzen, Laufgängen oben an der Wand und Lastenaufzügen im Boden und an den Seiten befanden. Außerdem gab es ein Begrüßungskomitee,
einen großen, reptilienartigen Kiskashin und einen Gomedraner in grauem Overall, der ein fremdartiges, wie eine Acht

Weitere Kostenlose Bücher