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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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sich hin, bevor er sich erneut an Greg wandte.

    »Doktor Cameron, General Gratach, mein innerer Gefährte, möchte Sie sprechen.«
    Als Greg hochschaute, bemerkte er eine Veränderung in Kuros’ Gesichtszügen, dann fasste dieser ihn grob ums Kinn und zwang ihn, ihn anzusehen. Zorn und Verachtung flammten in seinen Augen.
    »Ich bin Gratach, Mensch - wenn ich deinen Onkel fasse, diesen Major Karlsson, wird er keine so milde Behandlung bekommen. Ich werde ihn brechen und zerschmettern, und dann werde ich den ganzen Menschenabschaum brechen und redende Haustiere aus euch machen!«
    Die große Hand gab Gregs Kinn frei, und der Sendrukaner wandte sich ab, während sich sein Gesichtsausdruck und seine Haltung erneut änderten.
    »Sie werden lange mit uns zusammenarbeiten, Doktor Cameron«, sagte Kuros, während er sich der Flügeltür näherte. »Finden Sie sich damit ab, dann werden Sie reich belohnt werden. Jetzt aber muss ich mich um die aktuelle Krise kümmern und dafür sorgen, dass auf Darien wieder Friede und Ordnung einkehren.« Er ging hinaus, die Flügeltür schloss sich hinter ihm lautlos.
    Greg, der an den Stuhl gefesselt war, dachte an Kuros’ Bemerkung zu den Staubpartikeln und rechnete mit dem Schlimmsten.
    Der Friede des Todes , dachte er. Oder etwas, das dem nahe kommt. Haben sie das mit uns vor, wollen sie uns alle mit dem Pulver infizieren und in glückliche, fügsame Sklaven verwandeln? Gott steh uns bei …
    Und was hatten sie mit ihm vor, wozu würden sie ihn zwingen? Sollte er das menschliche Aushängeschild für ihre Operationen auf Darien sein? Vielleicht sogar seine Freunde verraten? Das war das Schlimmste, was er sich
vorstellen konnte, doch er hatte keinen Zweifel, dass die Erfinder des Pulvers noch mehr auf Lager hatten.
    Wie er so dasaß, nahm er eine Bewegung im großen Haus wahr, hörte gedämpfte Stimmen, Schritte auf dem Gang. Dann öffnete sich langsam ein Stück weit eine der Flügeltüren und wurde wieder geschlossen, ohne Hast und ohne dass jemand eintrat. Vielleicht hatte ja ein Wachposten eintreten wollen und hatte es sich im letzten Moment anders überlegt.
    »Freund Gregori …«, wurde ganz in der Nähe gewispert.
    Dann verdunkelte sich vor seinen Augen die Luft, und Chel tauchte auf, als schreite er durch eine flüssige Tür. Der kleine Uvovo taumelte und stützte sich am Tisch ab, der kurze Pelz war im Gesicht und am Hals gesträubt, und alle vier neuen Augen musterten die Umgebung.
    »Entschuldige, Gregori …«, sagte Chel.
    »Chel! Wie zum Teufel kommst du hierher? Wie hast du … Ich meine, du warst unsichtbar.«
    »Beobachtung bedeutet Veränderung, Freund Gregori - diese Augen öffnen seltsame Wege.« Chel hatte sich erholt und wieder aufgerichtet. »Ich habe entdeckt, dass ich in dem, was ich sehe, verborgene Bedeutungen und Konsequenzen wahrnehmen kann, aber ich kann die Konsequenzen auch vorübergehend verändern, zum Beispiel indem ich die Luft in eine Schutzschale verwandele. Auf diese Weise bin ich an Bord des Zeppelins gegangen, der dich weggebracht hat, und habe nach der Landung hierhergefunden.«
    »Du wirkst mitgenommen«, sagte Greg.
    »Gut beobachtet«, erwiderte Chel und betrachtete Greg mit all seinen sechs Augen, worauf er erstarrte. Greg
ahnte, was Chel sah, und konnte sich denken, dass er versuchen würde, ihn zu retten.
    »Ich sehe sie«, murmelte Chel. »Und sie können mich sehen … Greg, was ist das?«
    Er versuchte zu erklären, dass die Nanopartikel in der Lage wären, ihn zu kontrollieren, musste sich aber mit der Bezeichnung »Staub der Traumlosen« begnügen, den er als eine Art Gespenst beschrieb, das sich in seinem Kopf befand und ihn zum Gehorsam zwang.
    »Ich weiß nicht, wie ich den Staub wieder aus mir herausbekommen soll«, sagte er. »Somit stelle ich eine Gefahr für dich und alle anderen dar - du solltest mich hierlassen und fortgehen …«
    Chel blinzelte mehrmals, ein bizarrer Anblick, dann löste er Gregs Fesseln.
    »Ich verstehe deinen Standpunkt, Gregrori, aber du bist mein Freund - ich darf dich nicht im Stich lassen. Wenn wir hier raus sind, bringe ich dich zum nächsten Tochterwald, dann werden wir sehen, was die Wurzelgelehrten gegen das Traumlosen-Gift ausrichten können.«
    Greg nickte, gerührt von der brüderlichen Hilfsbereitschaft des Uvovo. Er räusperte sich.
    »Aber wie sollen wir hier rauskommen?«, fragte er. Indem ich dem Klang von Kuros’ Stimme aus dem Weg gehe.
    »Ich muss gestehen, Gregori, ich weiß es

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