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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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oben, andere nach unten. Arne Akesson begrüßte sie persönlich, ein kahlköpfiger Mann mit Tonnenbrust und der Statur eines Ringers, die ihm den Spitznamen »der Bulle« eingebracht hatte. Bei den Veteranen war er indes bekannt für seine durchtriebene Schlauheit.
    »Theo, Donny und Solvjeg«, sagte er, schüttelte Hände und verneigte sich höflich vor Theos Schwester, während seine Leute sich um die Hüte und Jacken der Neuankömmlinge kümmerten. »Meine liebe Solvjeg, es ist schön, dich in Sicherheit zu sehen - wie ich höre, haben diese beiden Helden dich aus den Händen eines gefährlichen Gegners befreit. Sei willkommen in meinem Haus; das sind schlimme Zeiten, und Freunde müssen zusammenhalten.«
    »Danke, Arne«, erwiderte Solvjeg mit müdem Lächeln. »Es war ein anstrengender Tag.«
    Theo nickte. »Und kräftezehrend war er auch.«
    Akesson grinste. »Ah, ich weiß, ich habe hier einen berühmten Esser zu Gast, nur keine Sorge. Die Treppe hoch und dann rechts, da geht’s zum kleinen Wohnzimmer. Ich lasse gleich das Futter hochbringen.«

    »Sollen wir jetzt raufgehen?«, fragte Theo.
    »Lassen Sie Solvjeg und Donny vorgehen«, sagte Akesson. »Im Hinterzimmer wartet jemand, der Sie sprechen möchte, Theo.«
    Theo lächelte - mit Arnes Hinterzimmer war eine ans Haus grenzende Hütte gemeint, in der das Funkgerät untergebracht war.
    »Ich komme gleich nach«, sagte er zu Donny und seiner Schwester, dann folgte er Akesson.
    Sie schritten durch einen schmalen, von Öllampen erhellten Gang, dann ging es über eine Treppe in den neueren Flügel des Bauernhofs und in die große Küche mit den dampfenden Töpfen, wo es nach Eintopf, frisch gebackenem Brot und Weinsoße duftete. Von der Speisekammer im rückwärtigen Teil des Hauses aus gelangten sie durch einen vorhangverhüllten Durchgang in einen weiteren schmalen, aus Holz gezimmerten Gang und traten schließlich durch eine knarrende Tür in die Hütte.
    Ein hagerer Jugendlicher erhob sich von seinem Stuhl und reichte Akesson das Headset.
    »Er ist noch dran, Sir.«
    »Danke, Gennadi. Ist das Signal verschlüsselt?«
    »Ja, Sir.«
    Akesson nickte und setzte sich vor das Funkgerät, ein veraltetes DFK-Modell mit Holzgehäuse, das trotz der neuen dunkelblauen Lackierung arg lädiert wirkte. Der daneben stehende Sender war ein unscheinbares, schmutzig grünes Gerät, an dem ein lederner Koffergriff festgeschraubt war.
    »Hallo?«, sagte Akesson ins Headsetmikrofon. »Ja, er ist hier.« Er reichte das Headset an Theo weiter.
    »Hier spricht Karlsson.«
    »Schön, Ihre Stimme zu hören, Major.«

    »Rory!« Hoffnung und Angst wallten in ihm auf. »Wie geht es Greg? Das Letzte, was ich gehört habe, war, dass er an Kuros ausgeliefert wurde.«
    »Aye, aber wir haben ihn mit Hilfe des Uvovo Chel und eines Baggers, den der verrückte Davey sich unter den Nagel gerissen hat, dort rausgeholt. Greg war irgendwie verwundet, aber nicht schwer - wir haben mit ihm gesprochen, bevor wir abgezogen sind, und es geht ihm gut.«
    Theo grinste. »Gut gemacht, Rory - Sie haben sich den Wochensold verdient. Wo sind Sie jetzt?«
    »In Rullinge, im Kruger’s.«
    Rullinge war eine Bootsbauersiedlung, ein paar Kilometer von Hoch-Lochiel entfernt, und das Kruger’s war eine Lokalität vom Typ Spelunke.
    »Und haben Sie die Nachrichten verfolgt, Rory?«
    »Könnte man so sagen, hab aber auch selbst dazu beigetragen!«
    »Also, es sieht so aus, als wären wir jetzt der offizielle Widerstand …«
    »Ist mir recht, Sir!«
    »… aber solange Pjatkow sich nicht meldet«, fuhr Theo fort, »wissen wir nicht, ob es andere Gruppen gibt, mit denen wir uns vernetzen könnten, zum Beispiel ehemalige DFK-Soldaten oder verärgerte Polizisten …«
    Akesson neigte sich ihm entgegen. »Pjatkow kommt hierher - er soll in etwa einer halben Stunde eintreffen.«
    Theo nickte. »Okay, Rory, wie es aussieht, wird Pjatkow in dreißig Minuten hier sein, dann wird sich zeigen, wo wir stehen. Aber ich möchte, dass Sie mit Ihren Leuten nach Süden fahren und sich im Tal der Erinnerung mit uns treffen. Dort gibt es Picknickbänke und einen Aussichtspunkt, von dem aus man die Hyperion sieht - das ist der Treffpunkt, aber ich möchte, dass Sie sich versteckt
halten. Wir wissen nicht, ob die Brolturaner die Kolonie mit Satelliten überwachen, sollten vorsichtshalber aber davon ausgehen.«
    »Wird gemacht, Major.«
    »Gut. Übrigens, wie ist die Stimmung in Rullinge?«
    »Äh … nicht so gut, Sir. Das reicht

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