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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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zustürmen.«
    Robert blickte sich um und stellte fest, dass er im Passagierabteil allein war. »Die Mechas sind verschwunden.«
    »Sie bringen sich in Position«, erklärte der 289. »Wir warten auf das Signal …«
    Aus der Commkonsole tönte eine Stimme.
    »Wir sind so weit, 289. Mensch Horst, es war uns eine Ehre, dir helfen zu dürfen, und eine Freude, dich kennengelernt
zu haben - bitte überbringe unserem Nachfahren unsere herzlichen Grüße.«
    Transporter 289 verlagerte auf seinen acht Beinen die Haltung, dann stapfte er um die Statue herum, während sich winselnd weitere Systeme einschalteten.
    »Es ist so weit, Mensch Horst - halt dich fest und mach dich bereit, Enterer abzuwehren!«
    Unvermittelt beschleunigte der Mecha, und Robert wurde bewusst, dass sie auf Suspensoren schwebten. Vor banger Erwartung zitterte er am ganzen Leib. Undeutlich erkennbare Wände aus dicht gestapelten Gütern flogen zu beiden Seiten vorbei, und er konzentrierte all seine Sinne auf die schwarze Kezeqscherbe, deren Heft er beidhändig umklammerte. Vor ihnen wurde gekämpft, und Raupen-Reski lag bereits reglos am Boden. Eine Raupenkette war verbogen, und ein Vermax, eine Schlange aus schwarzem Rauch, verschlang seine Eingeweide. Schwebe-Reski, an dessen Verkleidung zwei Vermax nagten, taumelte wie besoffen durch einen Seitengang. Dreibein-Reski hatte zwar den größten Teil eines Beins verloren, lockte die verbliebenen beiden Vermax aber dennoch mit ruckartigen, verzweifelten Sprüngen auf der Freifläche nach hinten.
    Die leuchtende Säule lag unmittelbar vor ihnen und wurde immer breiter und heller, je näher sie ihr kamen. Roberts Angst machte allmählich Erleichterung Platz, die jedoch von Trauer um die kleinen Mechas getrübt wurde. Das Tor öffnete sich, silbrig, golden und eisblau schimmernd, und als sie sich hineinstürzten, verlor Robert für einen Moment die Orientierung.
    »Mensch Horst, ich habe mich geirrt … es waren … sechs …«
    Transporter 289 erbebte, doch Robert nahm nur einen wogenden, flackernden Tunnel wahr.

    »Hilf mir, Mensch Horst, ich werde angegriffen … benutze die Kezqeqsssccchhhherrrbbb …«
    Er blinzelte, und seine Augen weiteten sich, während sie an riesigen Wänden mit undurchsichtigen Bildern und fragmentarischen Landschaften vorbeistürzten. Sein Verstand rebellierte. Eine kreatürliche Angst wollte ihn in ein wimmerndes Häufchen Elend verwandeln. Seine Augen aber waren geöffnet, und er sah, wie einer der Vermax die Vorderseite des Mechapanzers attackierte und sich nach innen fraß. Zitternd vor Kälte und Angst, schnallte Robert sich los, beugte sich vorsichtig aus dem Passagierabteil vor und schlug mit der Scherbe nach der sich windenden schwarzen Schlange.
    Sie krümmte sich, und er stach zu, immer wieder. Als die Schlange sich aufzulösen begann, landete etwas Heißes, Borstiges auf seiner linken Schulter und biss ihn ins Ohr, was sich anfühlte, als hätte das Ding ein Maul voller Nadeln. Mit einem Schmerzensschrei warf er sich nach hinten, versuchte, seitlich auszuweichen, und erblickte einen weiteren Vermax, der sich an seine Schulter anklammerte und mit seinem fangzahnbewehrten, blutverschmierten Maul zu einem weiteren Biss ausholte.
    Brüllend vor Angst und Wut rammte er die Kezeqscherbe in den aufgesperrten Rachen des Angreifers und rutschte vom Sofa. Der tobende Vermax näherte das zischende, heiße Maul ungeachtet des Schwerts Roberts Hals.
    Er spürte das rasende Wesen an seinem Gesicht. Dann ächzte der Vermax und fiel auseinander. Robert lag inzwischen auf dem Boden des Passagierabteils, der Vermax zerbröckelte in trockene Fragmente aus purer Schwärze. Er versuchte, die grauenhafte, annihilierende Kälte der Scherbe abzuschütteln. Die Finger der rechten Hand waren
jedoch völlig kraftlos geworden, und seine linke Seite fühlte sich an wie ein Eisblock, der von der Schulter bis zur Hüfte, vom Hals bis zum Kopf reichte.
    Wogendes Weiß. Er hörte Transporter 289 auf ihn einreden, doch das waren weit, weit entfernte Echos eisiger Worte, die sich zusammen mit den seltsamen, lautlos vorbeiziehenden Wänden in der Kälte auflösten.
    In seinem Kopf wogte Weiß.

53 Theo
    Sie waren noch fünfzehn Minuten vom Westrand des Landefelds entfernt, als es in Pjatkows Manteltasche piepte. Theo und Donny wechselten einen Blick, dann beobachteten sie, wie der Geheimdienstchef in die Tasche langte.
    »Wie kommt’s, dass Ihr Comm noch funktioniert?«, fragte Donny.
    »Das ist kein

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