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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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des Makhori. »Meine eigenen Analysen gehen in die gleiche Richtung wie die meines Chatha-Kollegen - die Sendrukaner spinnen eine tückische Intrige. Entweder einer oder mehrere Dariener machen mit ihnen gemeinsame Sache, oder die Sendrukaner haben zu diesem Zweck ein paar Menschen mitgebracht. Wie dem auch sei, Sie müssen ihnen das Handwerk legen, bevor es zu einer Katastrophe kommt. Jetzt aber muss ich gehen. Ich wünsche Ihnen in der Zwischenzeit viel Glück … und gute Jagd.«

    »Sichere Reise, Gauhux«, sagte Sundstrom.
    Als der Imisil aus dem Konferenzraum glitt, drehte Sundstrom seinen Rollstuhl zu den anderen Anwesenden herum.
    »Irgendwelche Anmerkungen?«
    »Sie scheinen sich sehr sicher zu sein, dass das Attentat von der Hegemonie eingefädelt wurde«, sagte Pjatkow. »Und zu wundern scheint es sie nicht.«
    »Ich glaube, wir sollten bei unseren Planungen vom Schlimmsten ausgehen, Herr Präsident«, sagte Generalin Soutar freimütig. »Wie sähe es beispielsweise aus, wenn Sie getötet werden sollten? Dann würde Jardine Präsident werden, nicht wahr?«
    Der Anflug eines Lächelns spielte um Sundstroms Lippen. »Ich fürchte, ja, Generalin.«
    Soutar nickte. »Und wenn Sie beide umkämen, was dann?«
    »Dann würde das Kabinett in geschlossener Sitzung einen Nachfolger wählen.«
    »Und wenn das ganze Kabinett ausgelöscht würde?«
    »Generalin!«, blaffte Pjatkow.
    »Moment, Witali«, sagte Sundstrom. »Ich verstehe, worauf die Generalin hinauswill. Nun, im unwahrscheinlichen Fall einer solchen Katastrophe fiele es dem Parlamentssprecher zu, entweder selbst das Amt zu übernehmen oder eine Regierung der nationalen Einheit auf die Beine zu stellen.«
    »Es sei denn natürlich, das Militär ergreift die Macht«, warf Theo ein.
    Damit brachte er Soutar auf. »Das ist eine empörende Unterstellung, und das ausgerechnet aus Ihrem Mund!«
    »Tatsächlich? Was genau meinen Sie damit?«
    »Das können Sie sich wohl denken! Sie als unloyaler Wendehals …«

    »Jetzt reicht’s mir aber!«, dröhnte Sundstrom mit Stentorstimme, die selbst Theo zusammenzucken ließ. »Das Geplänkel bringt uns nicht weiter …«
    In diesem Moment schalteten sich dröhnend die Triebwerke des Imisil-Shuttles ein und machten dem Wortwechsel ein Ende. Als man sich wieder verständigen konnte, erklärte Sundstrom, das Militär würde dem Gegner lediglich in die Hände spielen. Als Theos Comm in der Tasche läutete, verstummte er.
    Der Präsident runzelte die Stirn. »Sie hätten das Ding ruhig stummschalten können.«
    »Das habe ich auch gemacht«, meinte Theo und blickte aufs ovale blaue Display. »Nur dringende Anrufe kommen durch - aber diese Nummer kenne ich nicht.« Er drückte die Rufannahmetaste. »Hallo, wer ist da?«
    »Ich bin enttäuscht, Major«, sagte eine Männerstimme. Der Anrufer hatte einen schwachen russischen Akzent und wirkte gelassen. »Ich habe geglaubt, dass wenigstens Sie verstehen würden, Major Karlsson, der Schwarze Theo, Viktor Ingrams rechte Hand …«
    »Was soll ich verstehen?«, fragte Theo und bat mit Gesten um etwas zu schreiben.
    »Das ist unser Land, unsere Welt, der Ort, wo unsere Vorfahren Zuflucht gefunden, gegen einen unerbittlichen Feind gekämpft und gesiegt haben.« Der Mann lachte leise. »Ach, das klingt ja wie ein Lied, finden Sie nicht auch, Major? Wie ein Heldenepos. Und jetzt ist die Zeit der Prüfung gekommen, und es gibt wieder einen Gegner, den wir bekämpfen müssen.«
    »Meinen Sie die Hegemonie?« Auf einen Notizzettel schrieb Theo: Das ist der Attentäter. »Damit hätten Sie sich einen ziemlich starken Gegner ausgesucht, mein Junge. Ich meine, die Ersten Familien hatten es lediglich mit einem entgleisten Maschinenbewusstsein zu tun …«

    »Es geht nicht nur um die Hegemonie, Major, es geht um alle fremden Außenweltler, diese scheußlichen Kreaturen. Wie zum Beispiel die, von denen Sie sich gerade eben verabschiedet haben.«
    »Woher wissen Sie …«
    »Ich habe meine Informationsquellen, Major, außerdem einen guten Blick von einem Bürogebäude auf den Platz.«
    »Darum geht’s also - wir gegen die ganze Galaxis, hab ich Recht?«
    »Sie müssen lernen, dass dies unsere Welt ist, unser Platz in der Schöpfung«, erwiderte der Anrufer mit noch größerem Ernst. »Und die Befreiungsfront Darien wird sie lehren, dass sie keine uneingeschränkte Bewegungsfreiheit haben, dass sie hier nicht erwünscht sind.«
    »Man wird Ihnen das Handwerk legen, mein Junge. Dafür werden wir

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