Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
Vom Netzwerk:
weiter nördlich vor«, ergänzte er. »Aber ich werd die Augen offen halten, versprochen. Wann geht dein Shuttle?«
    »In einer knappen Stunde.«
    »Ich ruf dich an, sobald ich den Ausgang erreicht habe«, sagte er. »Oder was auch immer sich am Ende des Gangs befindet.«
    Sie verabschiedeten sich, dann schaltete er die Leuchte wieder ein und fuhr fort, verdorrtes Laub zu entfernen. Nach weiteren dreißig Minuten hatte er sich mit Händen und Füßen durch mehrere Barrieren aus Wurzeln, Kriechpflanzen und Büschen hindurchgearbeitet, das meiste davon abgestorben. Dabei hatte er eine Menge Staub aufgewirbelt, der an seiner Kleidung und an seinem Gesicht haftete - er fühlte sich unglaublich schmutzig und musste
im stauberfüllten Halbdunkel immer wieder husten. Hinter dem letzten Vegetationsdickicht aber gelangte er zu einem ebenen Absatz und einem großen, viereckigen Durchgang in der Felswand. Gegenüber des Durchgangs befand sich ein halbkreisförmiges Fenster, das von einem Vorhang dickblättriger Kriechpflanzen verdeckt wurde, die irgendwie in den Gang vorgedrungen waren.
    Hinter dem Durchgang lag ein stockdunkler Gang. Mit dem Comm leuchtend, ging Greg etwa zwanzig Schritte weit, dann versperrte ihm eine Doppelreihe von Säulen den Weg. Die Säulen hatten einen quadratischen Querschnitt und waren versetzt angeordnet, so dass er nicht erkennen konnte, was dahinter lag. Da er nicht so recht weiterwusste, rief er Catriona an.
    »Hast dich lange nicht mehr gemeldet«, sagte sie.
    »Ich musste den Wildwuchs ein bisschen stutzen«, erwiderte er. »Hast du in einem Uvovo-Bauwerk schon mal Säulen mit quadratischem Querschnitt gesehen?« Er nahm eine kleine Kamera aus der Tasche und machte ein paar Aufnahmen.
    »Nein, noch nie.«
    »Also, ich hab welche vor mir.« Er beschrieb ihr die Säulen, dann untersuchte er den Fuß und das obere Ende einer Säule. »Die Dreck- und Staubablagerungen am Fuß sind fest, aber an der Decke gibt es eine Lücke, als hätten sich die Säulen abgesenkt - vielleicht handelt es sich um eine Art von primitivem steinernen Fallgatter … Moment mal, was ist denn das?«
    Nachdem er die Lücke abgetastet hatte, drückte er gegen eine Säule, um herauszufinden, ob sie nachgab, worauf auf deren Oberfläche vier übereinander angeordnete Symbole aufleuchteten und wieder verblassten. Kurz darauf wiederholte sich die Sequenz, und er machte rasch
ein paar Aufnahmen, während er gleichzeitig Cat auf dem Laufenden hielt.
    »Wie sehen die Symbole aus?«, fragte sie.
    »Ganz anders als die Zeichen, welche die Uvovo benutzen oder in der Vergangenheit benutzt haben.« Er bückte sich ein wenig. »Sie sind aus geraden und geschwungenen Linien zusammengesetzt, die sich teilweise überschneiden.«
    »Das könnten Ideogramme sein«, sagte Cat. »Aber was ist das für eine Technologie, die in Stein eingebettet ist und nach Jahrtausenden noch funktioniert?«
    »Ach, die alten Uvovo hatten bestimmt ein paar Tricks auf Lager …«
    Plötzlich wurde es heller, als an der nächstgelegenen Säule weitere Symbole aufleuchteten.
    »Weshalb bist du so still? Greg, was ist los?«
    »An der nächsten Säule sind sieben Dreiecke aufgetaucht … Moment, das unterste ist gerade erloschen, also sind es noch sechs …«
    »Hm, eigenartig. Taucht es wieder auf?«
    »Nein, und jetzt ist noch eins ausgegangen, das oberste, als die vier restlichen die Sequenz durchlaufen haben.«
    »Mach weiter, die Uvovo benutzen Dreiecke, um einen dringenden Wunsch nach einer Antwort auszudrücken, also muss es sich bei den restlichen vier Ideogrammen … um eine Frage handeln, die du beantworten musst, bevor alle Dreiecke wieder verblassen … glaube ich.«
    »Und wie soll ich die Frage beantworten?«
    »Keine Ahnung - wie viele Dreiecke sind noch da?«
    »Zwei.«
    »Lauf weg, Greg, sofort!«
    Er warf sich herum und rannte zum Ausgang. Es rumpelte im umliegenden Gestein, dann krachte es dröhnend.
Staub quoll aus der Öffnung und setzte sich auf Schuhen und Hose ab.
    »Greg, bist du okay?«
    »Ja«, sagte er. »Und jetzt geh ich nachschauen, was da los war.«
    »Wenn ich mich doch nur durchs Comm hindurchquetschen könnte …«
    »Da sind noch mehr Säulen aufgetaucht, Cat, etwa fünfzehn Schritte entfernt.«
    »Rühr sie nicht an, Greg - halt dich besser von ihnen fern. Versprich mir, dass du dich hochziehen lässt und bis morgen wartest. Dann kannst du mit Foyle vom Institut sprechen und einen der Lauscher fragen, ob sie die Symbole

Weitere Kostenlose Bücher