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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Ort wie Schwarznest nicht klar sein, werde ich sie mit Freuden aufklären.«
    Die Kontrolle verlief ohne Zwischenfälle, und Kao Chih musste lediglich eine kleine »einmalige Zusatzgebühr« entrichten. Ihm war beinahe schwindelig vor Erleichterung, als sie die Schranke passiert hatten und auf eines der unterschiedlich großen Portale zueilten. Einer leuchtenden Sprechblase auf dem Dockausweis folgend, hatten sie gerade einen der mittelgroßen ovalen Ausgänge erreicht, als der Mecha unvermittelt anhielt. Kao Chih wandte den Kopf und sah, dass die Kontrolleure zornig auf zwei massige Drohnen zeigten, die sich durch die Schranke zwängten.
    Plötzlich hob Drazuma-Ha* ihn mit den Pressorfeldern hoch und drückte ihn an seine Verkleidung, wobei Arme und Beine fixiert wurden.
    »Mein aufrichtiges Bedauern, Gaushi, aber jetzt kommt es auf Geschwindigkeit an!«
    Kao Chih schrie auf vor Schreck, als der Mecha sich zur Andockröhre katapultierte, wobei er den anderen Passagieren geschickt auswich.
    »Gibt es etwas, was du mir sagen möchtest, Drazuma-Ha *?«, fragte er, als sie etwas langsamer wurden und sich an einem reptilienähnlichen Naszbur vorbeizwängten.
    »Ich werde später alles erklären«, sagte der Mecha. »Wenn wir an Bord sind und abgelegt haben. Aber mach
dir keine Sorgen - meine missliche Lage sollte für dich kein Anlass sein, an meiner Integrität zu zweifeln.«
    Nett, dass du das sagst, dachte Kao Chih. Sie waren an einem kreisförmigen Durchlass angelangt, der den Dockausweis prüfte und sich wie eine Blüte öffnete.
    Dann waren sie im biegsamen Schlauch, der von ein paar Leuchtstreifen und den Flutern des Parkhangars, deren Licht durch die undurchsichtige Schlauchmembran sickerte, trüb erhellt wurde. Als die Pressoren des Mechas ihn freigaben, manövrierte Kao Chih sich mit Beinen und Armen zur Luftschleuse der Kastellan , von der er schon geglaubt hatte, er würde sie nie wiedersehen. Er hielt den Dockausweis an den Scanner und steckte seinen kleinen Finger in die Öffnung des Biosamplers.
    Etwas bewegte sich draußen und verdeckte das Licht des nächstgelegenen Fluters, dann rückte es unvermittelt näher heran und stieß gegen den Schlauch.
    »Dauert das immer so lange?«, fragte Drazuma-Ha*, der jetzt dicht neben ihm schwebte.
    Kao Chih funkelte die Maschine an. »Hat das auch wieder mit deiner misslichen Lage zu tun? - Sieh mal, das Ding versucht gewaltsam einzudringen!«
    Knapp zwei Meter von der Luftschleuse entfernt wurde das dicke Material des Schlauchs zusammengedrückt. Voller Panik beobachtete Kao Chih, wie das Plastik deformiert wurde. Sein Gefühl, das alles könne doch nicht wahr sein, wurde noch verstärkt durch das Hämmern, das von der Zugangsluke am anderen Ende des Schlauchs kam. Dann piepte endlich die Scannerkonsole, und die Luftschleuse glitt auf. Die Gebote der Höflichkeit hintanstellend, zog er sich um den Lukenrand herum, dicht gefolgt vom Mecha. Innen angelangt, drückte er die Verriegelungstaste, und im nächsten Moment hatte sich die Luke geschlossen.

    »Zeig mir die Steuerkonsole«, sagte der Mecha. »Wir müssen unverzüglich starten.«
    »Hier geht’s lang«, sagte Kao Chih. »Aber wozu die Eile, jetzt, wo wir in Sicherheit sind?«
    Als sie die Steuerkonsole erreicht hatten, hallte der Schiffsrumpf von dröhnenden Schlägen wider.
    »Wer sind diese Droiden?«, brummte Kao Chih. »Und was wollen sie?«
    »Das sind Geldeintreiber«, antwortete Drazuma-Ha*. »Sie wollen alte Schulden eintreiben. Einen Moment, bitte.«
    Mikrofeld-Extensoren wanderten aus der Aura des Mechas zur Konsole und verbanden sich mit mehreren Schnittstellen. In Wellen flackerten Messwerte und Symbole durchs Cockpit, und einer der Hilfsmonitore entfaltete sich aus seiner Nische und zeigte den Rumpf der Kastellan von unten, nahe des Mittelteils. Eine fremdartige, eckige Maschine hockte dort auf mehreren Fortsätzen, von hinten angestrahlt und nur umrisshaft zu erkennen. Auf einem zweiten Monitor sah man die anderen beiden Droiden, die inzwischen in den Schlauch eingedrungen waren und sich schwerfällig der Luftschleuse näherten. Dann auf einmal ertönte von unten ein leises Sirren.
    »Das Ding bohrt die Hülle an«, sagte Kao Chih, um Fassung bemüht.
    Der Mecha schwieg einen Moment, dann sagte er:
    »Alles bereit, Gaushi - sollen wir starten?«
    »Ja, bitte schnell!«
    Als die Kastellan ruckte, fiel Kao Chih ein, dass er sich besser anschnallen sollte. Eilig holte er sein Versäumnis nach,

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