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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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flogen und die Wand von Denisows Wohnung nach außen gedrückt wurde. Die Fenster des Beobachtungsraums klirrten unter der Druckwelle, einige Scheiben barsten. Als Theo sich aufrichtete und nach draußen sah, war das obere Stockwerk der Pension in Flammen gehüllt.
    »Mein Gott, eine Falle«, sagte Benny entgeistert. »Das war eine Falle …«
    Theo schrie ins Funkgerät: »Alle Teams sofort melden! - Brunny und Fyfe, Lagebericht!«
    »Major, hier spricht … Uwarow. Brunny und Fyfe sind beide tot. Wir haben weitere drei Verletzte, nur ich und Dewar sind unverletzt geblieben. Aber oben sind Leute gefangen - sollen wir sie rausholen?«

    Theo befeuchtete sich die Lippen und krampfte die Hand ums Funkgerät. Durch die geborstenen Fenster drangen Schmerzensschreie heraus.
    »Tut, was ihr könnt, aber lasst niemanden eure Waffen sehen - Rory ist schon unterwegs, Benny ebenfalls …« Als er sich umsah, stürmten Benny und Rory bereits auf den Flur. »Die Einsatzkräfte werden jeden Moment eintreffen, also geben Sie zu Protokoll, Sie hätten sich nach freien Zimmern erkundigen wollen, als es zur Explosion kam, okay?«
    »Verstanden, Sir.«
    »Noch eine Frage - wer hat da eben geschrien?«
    »Eine Frau hat gegenüber von Denisows Wohnung die Tür geöffnet und offenbar unsere Waffen gesehen - anschließend brach hier die Hölle los.«
    Alarmgeräte gellten, einige im brennenden Gebäude, andere in angrenzenden Häusern. Dann näherte sich ein Feuerwehrwagen mit auf- und abschwellender Sirene.
    »Ist Rory schon aufgetaucht?«
    »Er ist jetzt da, Sir - er hat die Gewehre und Funkgeräte an sich genommen.«
    »In Ordnung - geben Sie ihm Ihres, wenn ich Schluss mache, und vergessen Sie nicht, sich ans Drehbuch zu halten.«
    »Ja, Sir.«
    »Rory - die örtliche Polizei wird jeden Moment eintreffen, deshalb sollten Sie mit Benny verschwinden und am Hinterausgang warten. Ich packe die Ausrüstung ein und treffe mich dort mit Ihnen.«
    »Verstanden, Major. Sind schon unterwegs.«
    Theo legte das Funkgerät ab, steckte das Fernglas in die Tasche und machte sich daran, das Teleskop abzubauen.

    Der Mann mit dem blauen Overall war Denisow, dachte er grimmig. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Aus sicherer Entfernung hat er meine Leute reingehen sehen und dann die Sprengladung gezündet, um maximalen Schaden anzurichten.
    Wen aber hatte Benny dann in den vergangenen Stunden beobachtet? Vielleicht ein Hologramm, projiziert von einem Außenweltlergerät? Wenn ja, hatte es sich bei der Explosion vermutlich selbst zerstört, damit keine Spuren zurückblieben.
    Als er alles verstaut hatte, schulterte er den schweren Rucksack, nahm die rote Leuchte und wandte sich zur Treppe. Rory und Benny warteten am Hinterausgang, und als sie in die Nacht hinausschlüpften, fragte er sich, wie er Sundstrom das alles erklären sollte. Und was er den Angehörigen der Toten sagen sollte.

26 Greg
    Trotz der gefütterten Jacke zitterte er vor Kälte, als er sich auf die alte, geborstene Befestigung lehnte und zur dunstigen Küstenebene hinunterblickte. Es war ein grauer Morgen, die Luft war nach dem Nachtregen kühl und feucht.
    »Wie schlimm ist es?«, fragte er seinen Bruder.
    Captain Ian Cameron, der Tarnuniform trug, setzte den Fuß in eine Wandnische.
    »Es gibt eine Menge Verdächtigungen«, sagte er. »Die Stadtleute misstrauen Reisenden und Fremden, jedem, der nicht der Norm entspricht.«
    »Das trifft auf die meisten Jäger und Fallensteller zu, denen ich bislang begegnet bin«, sagte Greg.
    Ian lächelte. Er war der älteste der drei Brüder, größer und schlaksiger als Greg und seit je besonders sportlich.
    »Aye, einige von ihnen haben richtig was einstecken müssen. Ich meine, die Bombenattentate sind schon schlimm genug, aber in Gagarin gab es gestern eine Demonstration für die Befreiungsfront Darien, die einige Einheimische richtig aufgebracht hat.«
    Greg schüttelte den Kopf. »Wer war das?«
    »Ein paar Hitzköpfe vom College haben Plakate geschwenkt, ein paar Dutzend nur, aber sie haben auf der Tylermans-Promenade eine Menge Lärm gemacht und die Anwohner aufgebracht, die angefangen haben, sich zu bewaffnen. Zum Glück ist dann die Polizei aufgetaucht
und hat sie abgedrängt.« Er rieb sich den Hals. »Dann ist gestern Nacht das Haus in Hoch-Lochiel in die Luft geflogen. Gar nicht gut.«
    Beide schwiegen einen Moment.
    »Schwer zu glauben, dass der Gemeinschaftssinn so zerbrechlich ist«, meinte Greg.
    »Es könnte alles auch noch

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