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Die Saat der Finsternis (German Edition)

Die Saat der Finsternis (German Edition)

Titel: Die Saat der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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seinen Kopf zurück an Lys’ Schulter.
    „Ich war sechzehn, als mir auffiel, wie mich der Geselle des Silberschmieds beobachtete. Willomar war zwei Jahre älter als ich, und ich hatte ihn schon Jahre zuvor heimlich angeschmachtet. Als wir uns schließlich heimlich nachts in seiner Kammer trafen, war das himmlisch … Willomar hatte bereits Erfahrung, er ließ sich Zeit mit mir. Und als er das erste Mal versuchte, in mich einzudringen, war ich einverstanden und bereit dazu; aber obwohl er reichlich Öl benutzte, tat es weh – wirklich weh , und es wurde auch nicht besser, als er wartete. Egal, wie langsam er es versuchte, ich konnte mich nicht entspannen. Ich war so niedergeschlagen, ich dachte, er würde mich jetzt für einen kleinen Jungen halten und wegschicken …“ Lys spürte, wie Kirian an seiner Schulter lächelte. „Stattdessen schlug er vor, es andersherum zu versuchen, und so wurde es noch eine aufregend schöne Nacht. Seitdem habe ich es niemals mehr versucht. Ich hatte nie einen Partner, dem ich genug vertraut hätte – bis ich dich fand.“ Er blickte zu ihm auf, sah dabei so hilflos aus, dass Lys ihn einfach küssen musste.
    „Ich dachte, du hättest Willomar erst viel später kennengelernt?“, fragte er atemlos, als sie kurz pausierten.
    „Er ist mehrere Jahre nach Shatlar gegangen, ein bedeutungsloses Städtchen an der Nordküste. Sein Onkel hatte dort eine Werkstatt, wo Willomar als gleichberechtigter Partner arbeiten und zum Meister ausgebildet werden konnte. Als er zurückkam, war es sofort so, als wäre er nie fortgewesen.“
    „Du hast ihn sehr geliebt“, sagte Lys leise. Er ärgerte sich über die Eifersucht, die ihn überfiel, weil Willomar Kirian bereits von jung an haben durfte. Der große Altersunterschied zwischen ihnen war nie Gesprächsthema gewesen, doch manchmal ertappte er sich bei dem Gedanken, dass Kirian vor ihm altern würde. Er verdrängte es rasch. Mittlerweile hatten sie sich wieder hingelegt, Bauch an Bauch aneinandergeschmiegt, und Lys strich über Kirians Rücken.
    „Ja, er war mein erster Geliebter, mit ihm konnte ich offen über alles reden. Aber er hatte kein Verständnis dafür, dass ich am Spiel teilnahm, machte mir bittere Vorwürfe, als aufgrund meiner Intrigen reihenweise niedere Adlige verarmten und sich darum Lichterfels unterwerfen mussten. Wir sind zusammengeblieben, bis mein Vater dahinterkam, waren allerdings beide nicht unbedingt am Boden zerstört, uns trennen zu müssen. Letztendlich stammten wir aus zwei verschiedenen Welten.“
    Kirian seufzte, als Lys seinen Arm zwischen ihre Körper schob und ihn zu streicheln begann.
    „Mein Liebster, es würde mir helfen, wenn du dir nicht allzu viel Zeit lässt …“, murmelte er.
     
    Lys schnellte aus dem Bett und ging zu dem Tisch hinüber. Es war zu dunkel in der Hütte, um zu erkennen, was er dort tat. Kirian blieb liegen und versuchte sich zu entspannen, auch wenn es in seinem Bauch kribbelte vor Nervosität. Er erinnerte sich, dass er schon viele Male kurz davor gestanden hatte, Lys genau um das hier zu bitten und wünschte nun, er hätte sich bereits früher durchringen können. Sollte er so verkrampft bleiben, würde das seine Absicht zerstören – Lys würde wissen, dass er, Kirian, ihm nicht genug vertraute, um sich ihm zu unterwerfen.
    Nicht, dass er allzu großes Verlangen danach hatte. Er war nun einmal nicht der Mensch, der sich vor anderen erniedrigte!
    Aber es ist keine Erniedrigung!, schalt er sich selbst sofort. Es ist Liebe, gleichgültig, wer oben oder unten liegt.
    Lys kam zurück und klopfte ihm leicht gegen die Hüfte.
    „Dreh dich auf den Rücken und lass mich zwischen deine Beine“, befahl er. Es klang zärtlich, darum zögerte Kirian keinen Moment lang, ihm zu gehorchen. In seiner Zeit als Sklave hatte er sich daran gewöhnt, jedem Befehl zu folgen, vielleicht würde das jetzt helfen? Vielleicht hatte es dann doch sein Gutes, diese Erfahrung, die mittlerweile seine Träume überschattete.
    Lys hielt ein nasses Stück Stoff in der Hand, mit dem er Kirians Unterleib zu waschen begann.
    „Ich wüsste nicht, dass du mich jemals zuvor als Liebster angesprochen hast“, sagte er lächelnd. „Eigentlich würde ich mir gerne richtig viel Zeit lassen, bist du sicher, dass du es kurz und schnell willst?“
    Kirian konnte nur nicken, was Lys dort gerade mit ihm anstellte, forderte seine ganze Aufmerksamkeit: Er hielt seine Hoden in der Hand und strich mit dem weichen Lappen über die

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