Die Saat Der Makellosen
daraus, sie durch die Verwandlung zu bringen. Das war eine ernste, in ihrem Fall sogar sehr gefährliche Aufgabe, wie Theron ihr zu verstehen gab.
Und Cat wollte immer noch Nathan. Er hatte sich also dieser Entscheidung zu beugen. Eine harte Niederlage für seinen Verstand, der sofort von seinen Instinkten, die Cat mehr als alles andere haben wollten, überrannt und niedergemetzelt wurde, nachdem auch Theron wortlos, aber mit einem bestätigenden Nicken zu Catalinas Wahl gratuliert hatte.
Cat hatte gerade mal die halbe Strecke zur Tür geschafft, da wurde sie von außen aufgestoßen und ein Bär von einem Mann stand ihr gegenüber, der sogar noch größer als Nathan und dessen Anführer war. In voller Kampfmontur war er ein ziemlich einschüchternder Anblick, aber Cat wich keinen Millimeter zurück, was allerdings auch nicht nötig war, weil der Riese mit den dunklen Augen tatsächlich dieselbe Nummer wie Nathan abzog und sie begrüßte, als wäre sie das beliebteste Mitglied eines Königshauses. Cat konnte sein Lächeln nur halbherzig erwidern.
Orsen Halos folgte Chryses Harpia, der sogar seine verspiegelte Sonnenbrille abzog, bevor er sie respektvoll begrüßte. Sie wurde von würzigen Düften umweht, wobei sie den schwachen Geruch nach Kardamom dem Riesen zuschrieb, der kaum bis gar nicht auf sie reagierte. Wahrscheinlich war er mit jemandem verbunden. Gott sei Dank!
Ein kühler Blonder, Ashur Fontanus, mit kahl rasiertem Schädel folgte als Nächster, er verbreitete einen Duft nach Minze, der sie genauso wenig ansprach wie der von Raynor Averon, der angenehm nach Karamell duftete.
Sie war viel mehr an der Ausrüstung der Krieger interessiert, sie verzichtete jedoch darauf, nach ihren Waffen zu fragen, obwohl es ihr in den Fingern juckte, beispielsweise Chryses’ eigentümlich geformte Waffe auszuprobieren. Sie konnte sich allerdings gerade nicht leisten, den Männern auch nur das geringste Interesse zukommen zu lassen, damit sie nicht falsch verstanden wurde.
Versucht doch, mich aufzuhalten, wenn ich erst einmal eine Immaculate bin! Cat würde entweder sterben oder abhauen. Alles andere konnte sich das Orakel an den Hut stecken. Sie war nicht bereit, sich in eine Rolle drängen zu lassen, die sie niemals ausfüllen können oder wollen würde. Devena! Die waren vollkommen irre! Da könnte man gleich einen Schimpansen ins Weiße Haus setzen, der genauso gut regieren könnte wie sie!
„Ich denke, ich sollte die Herren nicht weiter von Ihrer wichtigen Aufgabe abhalten! Es hat mich gefreut, Ihre Bekanntschaft zu machen!“
Cat nickte den Kriegern zu, ohne einen bestimmten dabei anzusehen, und wartete an der Tür darauf, dass Nathan ihr den Weg zurück zeigen würde, weil sie es kaum fertig bringen würde, die Sicherheitsvorkehrungen zu knacken, die in der Fortress herrschten.
Dieses Mal würde sie ganz genau aufpassen, welche Codes nötig waren, um durch die Türen zu kommen, die sie nicht ewig aufhalten würden. Der Reflex, der ihr schon unzählige Male das Leben gerettet hatte, funktionierte einwandfrei: FLUCHT!
Catalina durfte nach draußen flüchten, rannte aber direkt in Orsen und die anderen Krieger rein, die allesamt in voller Montur und bis an die Zähne zur Jagd bewaffnet in das Besprechungszimmer kamen. Keine Minute zu früh und keine Minute zu spät. Jetzt würde sich zeigen, ob Catalina ihre Wahl nicht noch einmal überdachte. Weder Rys, noch Ash, noch Ray waren gebunden und jeder, sogar Orsen, sonderte sofort seinen eigentümlichen Duft ab, als ihnen die Breed in unmittelbarer Nähe gegenüberstand.
Nathan konnte gerade noch das aufsteigende, drohende Grollen in seiner Kehle ersticken. Aber seine Augen verrieten ihn. Sie flammten glühend rot auf, Theron legte ihm die Hand auf die Schulter, um ihn auf dem Boden zu halten. Nathan schaffte nicht einmal mehr ein dankbares Nicken und schnaubte nur noch leise.
Er las absichtlich Catalinas Gedanken und es erfüllte ihn mit äußerster Genugtuung, dass sie sich nur für die Waffen der Krieger interessierte, von allem anderen aber genauso wenig angesprochen wurde wie von Theron.
Und dann folgte... Versucht mich doch aufzuhalten, wenn ich erst einmal eine Immaculate bin.
Nathan grinste schief und diesmal war es boshafte Schadenfreude, die in seinen Augen glitzerte. Sie würde selbst dann nicht aus dieser Festung herauskommen, weil sie am Anfang längst nicht das Wissen und die Fähigkeiten hatte, die Sicherheitsvorkehrungen mit Tricks und Kniffen zu
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