Die Saat Der Makellosen
Wohlergehen sorgte.
“Oh, mein Gott! Du blutest! Du bist verletzt! Lass mich runter! Vã rog! Bitte!“
Doch das tat er erst, als sie seine Wohnung betreten hatten und die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel. Sie hatte vollkommen vergessen, sich Fluchtwege zu merken, sie dachte im Augenblick gar nicht daran, von ihm fortzukommen.
Cat wollte ihm auch gar nicht mehr von der Seite weichen, weil sie glaubte, sie wäre schuld daran, dass er Schmerzen ausstehen musste. War er ihretwegen bestraft worden? Bitte nicht. Allein die Vorstellung ließ sie beinahe durchdrehen, weil sie einen überwältigenden Drang verspürte, ihn zu beschützen.
Einem Impuls folgend, schlang sie ihre Arme um seine Mitte, wobei sie unter seinen Mantel glitt und den Griff seines Schwertes streifte. Beinahe hätte sie kokett darum gebeten, dass sie gerne eine Vorführung seiner Kampfkunst bewundern wollte, allerdings stieg ihr der Geruch seines Blutes nun verstärkt in die Nase und fegte jeden anderen Gedanken fort.
Sie sah zu ihm auf und machte dann große Augen, weil sie unter ihren Hände eine klebrige Wärme spürte, was sie dazu veranlasste, am Shirt zu ziehen und dann die Erkundung auf seiner nackten Haut fortzusetzen. Sie wusste nicht, was den größeren Schock auslöste, die Weichheit seiner Haut erneut unter ihren Fingerspitzen zu fühlen oder die blutenden Schnitte oder Striemen zu berühren, die sich über seinen Rücken zogen.
Zurück in seinem Apartment stellte Nathan Cat wieder auf die eigenen Füße, während er gleichzeitig mental das Schloss der Tür verriegelte. Heute Nacht würde hier weder jemand rein noch jemand raus kommen. Aber es diente eher der Verhinderung des Eindringens von außen. Catalina würde ein paar Tage brauchen, um sich zu erholen und nicht in der Lage sein, irgendwohin zu fliehen.
Ja, er war verletzt. Aber nicht sehr. Wenn sie die Hände nicht um ihn geschlungen und so besorgt zu ihm aufgesehen hätte, mit diesem Hunger und gleichzeitig echter Angst um ihn, dann hätte er es ignoriert, weil er nicht an sich selbst, sondern an ihr interessiert war.
Cats Knie gaben beinahe unter ihr nach und sie lehnte sich schwer an ihn, bevor sie zurückwich, damit sie die Hände von seinem Rücken ziehen konnte, auf denen sie nun Blutflecken entdecken konnte. Cat schluckte schwer und sah fassungslos zu ihm auf. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, nicht weil sie das Bedürfnis hatte, ihn zu schlagen, sondern um dem Anblick seines Blutes auszuweichen, der sie mit einem gierigen Hunger nach ihm füllte, der klein Vergleich zu den bisher ausgestandenen Qualen der verzögerten Verwandlung war.
Sie zog ihm das Shirt mit den Händen unter dem Mantel halb aus der Hose und Nathan ließ es ohne jegliche Reaktion seinerseits zu. Zumindest keine für sie sichtbare Reaktion. Das Zahnfleisch über seinen Eckzähnen schmerzte tierisch, natürlich nicht so sehr wie die Berührung ihrer vorsichtigen Finger auf seinen tiefen Wunden, aber er musste sich fast schon gewaltsam dazu zwingen, nicht einfach in ihre Haare zu greifen, ihren Kopf zurechtzubiegen und sich dann einfach zu nehmen, was sowieso schon überfällig war. Sein Hunger wurde langsam wach und brüllte in ihm, dem wütenden Krieger gleich, der er sein konnte und der er war.
Cat war noch nicht so weit. Je weniger sie bei eigenem Willen war und je mehr sie sich ebenfalls von ihren natürlichen Instinkten leiten ließ, desto einfacher würde es werden. Er durfte es nicht. Die kleinen, peinigenden Berührungen auf seinem Rücken erinnerten ihn daran.
“Sag mir bitte, dass das keine Strafe dafür war, weil Du dich einer zukünftigen Devena genähert hast!“, verlangte sie von ihm zu hören. "Das konntest Du doch genauso wenig wie ich wissen!"
Cat wich einen Schritt vor ihm zurück und schwankte dann, weil die Erkenntnis sie unvorbereitet traf. Sie wusste nicht genau, welchen Schaden er mit seinen Psi-Kräften anrichten konnte, doch wenn er Türen öffnen und Körper und Stoffe wie ein Messer Kraft seiner Gedanken durchtrennen konnte, dann konnte er sich auch selbst wehtun.
Sie schien darüber schockiert. Sie wollte wissen, ob das eine Bestrafung für ihn gewesen war. Ja, das war es sicher. Eine Bestrafung dafür, dass er sich schwach verhalten hatte. Sehr schwach. In den Augen einer Devena und des Orakels eigentlich unwürdig. Was war schon ein Duft, der verführerischer war als alles, was er kannte? Wenn er ihr Leben nicht gefährden wollte, dann hatte er an sich zu halten und
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