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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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überlisten. Die Passwörter und Zahlencodes würde sie nicht freiwillig aus irgendwem herausbekommen und sie sollte ja nicht glauben, dass er oder einer der anderen sich freiwillig von ihr schlagen ließen, selbst wenn sie zu einer Devena bestimmt war. Denn dem Orakel war sehr an guten Umgangsformen gelegen und Cat würde nicht auch noch so dumm sein und sich gegen die weise Dame stellen. Dann war sie nämlich wirklich verloren.
Sie machte eine letzte, spöttische Bemerkung, die den Kriegern entweder Verblüffung, Stirnrunzeln oder nachsichtiges Lächeln entlockten, dann hatte Nathan sie schon am Arm gegriffen, sich mental bei den anderen für ihr ungehobeltes Benehmen entschuldigt und sie nach draußen gezerrt.
    FLUCHT!
    „Oh nein, denk nicht mal im Traum dran, zu fliehen, Catalina!“ Nathan packte sie nun an beiden Armen und zog sie ganz dicht an sich heran, wobei eine außerordentlich große, atemraubende Wolke von Bitterorange ausgestoßen wurde, weil er nun sozusagen einen Freifahrtsschein mit ihr hatte, bis die Prozedur vorbei war. Er zuckte nicht einmal mit der Wimper, als ein paar der Striemen in seinem Rücken durch das Runterbeugen zu ihr erneut platzten und zu bluten begannen.
„Niemand will dir etwas tun! Allerdings kann sich das ganz schnell ins Gegenteil verkehren, wenn du dich weiterhin aufführst wie ein trotziges kleines Kind, das nicht das Spielzeug bekommt, was es gerne hätte. Nimm die Sache gefälligst ein klein wenig ernster wie wir alle hier, sonst schaffst du es nicht einmal durch die Umwandlung.“, zischte er drohend und ließ sie einen Moment an der weniger fürsorglichen Seite teilhaben, die Acantha heute Morgen kennen gelernt hatte.
    „Womit dann auch dein schöner Plan scheitern würde, uns allen in den Hintern zu treten, wenn du erst mal eine Immaculate bist.“
Er hatte ihr gerade deutlich zu verstehen gegeben, dass er sie sozusagen ausspioniert hatte. Das war ihr Pech, denn leid tat ihm gerade gar nichts. Vielleicht hatte sie sich doch den Falschen ausgesucht. Er war bis zu einem gewissen Grad sehr geduldig und rücksichtsvoll, aber er ließ sich nicht von einer unwissenden Frau, die nichts dazu lernen wollte, obwohl man es nur gut mit ihr meinte, auf der Nase herumtanzen. Devena hin oder her. Das Orakel konnte ihm dafür auch gern öffentlich eine Rüge erteilen, wenn sie mit dem letztendlichen Ergebnis nicht zufrieden war, das Catalina nach ihrer Umwandlung repräsentieren würde.
    „Und vergiss nicht, was Theron gesagt hat. Nicht nur er ist dir im Moment noch überlegen, ich bin es auch. Du gehst nicht auf die Jagd und du wirst tun, was ich sage.“
...sonst wird doch noch etwas schief gehen.
Damit hob er sie auf seine Arme, damit sie ihm nicht fortlaufen konnte, was zur Folge hatte, dass sich noch mehr Striemen auf dem Rücken und den Schulterblättern öffneten und das schwarze Shirt, das er unter dem Ledermantel trug, mit seinem Blut tränkten.
Die erste Fahrstuhltür öffnete sich allein durch seinen Willen. Wenn Cat sich erhofft hatte, bei ihm Passwörter auszuspionieren, die ihr diese Türen ebenfalls öffnen würden, hatte sie sich getäuscht. Sie würde nur dorthin gehen, wo er hinging. Nirgends sonst.
     
    Cat schnappte empört nach Luft, was sich als großer Fehler herausstellte, als Nathan sie an den Oberarmen packte und ihr so nahe kam, dass sie eine schwere Duftwolke einhüllte, die ihre Sinne benebelte. Nathan hatte ihre Gedanken gelesen! Das war nicht fair!
Sie blitzte ihn schmollend an, doch davon ließ sich der große Krieger natürlich nicht beeindrucken. Sie selbst war viel zu beeindruckt von der plötzlichen Strenge, die er an den Tag legte. Catalina hatte seit Jahren immer das getan, was sie wollte. Niemand hatte ein Recht gehabt, ihr Befehle zu erteilen. Kein Ghoul, kein Aryaner und schon lange kein Immaculate. Nichts und niemandem verpflichtet außer sich selbst.
Sie zappelte verärgert über die Tatsache, dass er ihr eben wieder einmal bewiesen hatte, dass sie tatsächlich nicht mehr war als ein trotziges Kind. Es war ihr einziger Schutz gegen die nackte Panik, die die Eröffnungen von Nathans Anführer hinterlassen hatte.
“Lass mich runter!“, forderte sie ungehalten und ärgerte sich, dass seine Nähe uns sein Duft sie schwach machten. Und willig. „ Lãsa mã îndatã, supãrat mitocan! “ (Lass mich sofort los, gemeiner Schuft!)
Sie konnte eigentlich fluchen wie ein Bierkutscher, wenigstens in ihrer Muttersprache, aber ihre Gegenwehr

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