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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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und gab der Kleinen Gelegenheit, ihn über seinen Bruder auszufragen. Keine Frau würde einem solchen Köder widerstehen können.
    „Oh…“
Nicos Herz machte einen völlig unkontrollierbaren Hüpfer und eine Hitzewelle stieg in ihr auf, die sich glücklicherweise nicht in ihren Wangen zeigen würde.
„Natürlich… Es macht überhaupt keine Umstände!“, antwortete sie nur und schloss die Tür hinter ihm, als er eingetreten war. Sie durfte in keinem Fall zu viele Gedanken an… Damon verschwenden. Er meinte es nur nett und sie sollte dankbar sein, dass überhaupt jemand um ihre Sicherheit besorgt war. Sie durfte einfach nicht mehr an ihn denken!
    Ray neigte kurz den Kopf und ließ sich dann von ihr die Wohnung zeigen, damit er sich ein Bild machen konnte, welche Maßnahmen sie ergreifen mussten. Der Alarm würde dann direkt mit der Einsatz-Zentrale verbunden werden, wo er gleich reagieren konnte, wenn er selbst sich dort aufhielt. Ansonsten übernahmen die Enforcer die Sache, damit eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung möglich war.
Sie hatte auf seine Bemerkung zuerst voller Hoffnung und dann mit tiefer Traurigkeit reagiert (und mit einer verräterischen Duftwolke, die Ray geflissentlich zu überriechen versuchte). Das Mädchen war in keinem Fall die übliche Sorte Frau, mit der Damon sonst seine Spielchen trieb. Und niemand, mit dem die Warrior sich jede Menge Probleme an den Hals schaffen würden, wenn man von ihrem biologischen Vater absah, für den sie ja nichts konnte. Durch sie würden sie ihn vielleicht sogar davon abhalten können, in New York City einzufallen.
Keine Frau verdiente es, dasselbe Schicksal wie seine Mutter zu erleiden, dafür würde Ray bis zum letzten Atemzug kämpfen.
     
    ° ° °
Nachdem sich Mr. Avery verabschiedet hatte, hatte Nico sich frisch gemacht und umgezogen. Sie konnte nicht aufhören, an den Mann zu denken, der sie mit seinem Mut und seiner Tatkraft so beeindruckt hatte.
Sie hatte gerade ein bisschen Fruchtsalat gegessen, weil sie bei der Wärme keinen großen Appetit verspürte, als es erneut an der Tür klingelte. Verwundert stellte sie fest, dass Mélusina sich davor materialisiert hatte und so hell wie nie erstrahlte. Einen kurzen Moment glaubte Nico, dass es Chief Archer sein könnte, so dass ihr Herz vor Aufregung wild gegen ihre Rippen pochte.
    - Es ist sehr wichtiger Besuch, Nico! Das Orakel von Harpyja! -, verkündete ihre Beschützerin mit einem ehrfurchtsvollen Tonfall.
    Nico riss die Augen auf und ihre Aufregung verwandelte sich in Besorgnis und Angst, aber sie öffnete die Tür und stand dann einer Dame gegenüber, die alterslos zu sein schien. Wenn Mélusina ihr nicht gesagt hätte, wer diese Frau war, hätte Nico sie  für eine Dame der feinen Gesellschaft gehalten. Sie trug ein elegantes Kostüm und ihre blonden Haare waren sorgfältig um ihre schmalen Schultern auf eine Weise frisiert, die Nico an die Schauspielerinnen der Ära der alten Schwarz-Weiß-Filme aus den 40er Jahren erinnerte.
    „Guten Tag, mein liebes Kind! Entschuldige bitte, dass ich völlig unangemeldet erscheine, aber da mich dringende Angelegenheit in die Stadt geführt haben, wollte ich auch persönlich nach dir sehen!“
    Nico war einen Moment wie erstarrt und neigte dann den Kopf, um mit der Hand eine einladende Geste zu machen.
„Das ehrenwerte Orakel wird in meinem bescheidenen Zuhause immer willkommen sein! Bitte treten Sie doch ein!“, bat Nico beinahe atemlos.
    Ein sanfter Griff der Frau unter ihrem Kinn hielt Nico im letzten Moment davon ab, in die Knie zu sinken, weil Mélusina ihr einflüsterte, welche Respektsbekundungen nötig waren.
„Nicht doch… Es ist nicht nötig, außerhalb der Riten! Es ehrt dich, dass Du alles richtig machen möchtest! Hab keine Angst! Damon Arcus hat mir deinen Fall vorgetragen! Ich hielt es für nötig, selbst mit dir zu sprechen, damit Du dir nicht weitere Sorgen machen musst!“
    Nico blickte aus großen Augen zu ihr auf und senkte den Blick sofort wieder, weil die Dame nicht sehen sollte, wie sehr sie sich über Damons Besorgnis freute.
„Bitte, folgen Sie mir doch…“
    Die Dame lächelte sie beinahe verschmitzt an: „Da ich inkognito bin, könntest Du mich Mrs. Harper nennen, mein Kind!“
    Etwas später saßen sich die beiden Frauen in Nicos kleinem Wohnzimmer gegenüber, dessen Einrichtung die Dame mit einem wohlwollenden Lächeln begutachtet hatte. Sie hatte nach den Trommeln und ihrer Berufung als Priesterin gefragt. Und nun saßen sie

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