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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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kam in ein flauschiges Badetuch gehüllt zurück ins Zimmer getapst und fuhr erschrocken zusammen, als sie Nathan erblickte, der mit seinem breiten Rücken an der Tür lehnte. Cat hoffte wirklich, dass er keine Diskussion über ihre Zurückhaltung beginnen wollte und versuchte, so unbeteiligt wie möglich zu wirken.
Dann trat sie doch vor ihn und schmiegte ihr Gesicht an seine Brust, um ein paar liebevolle Worte auf Rumänisch zu murmeln, die sich von ganz allein auf ihre Zunge stahlen.
    „ Draga mea… Tu fi ãl numai pentru mã. “ (Mein Liebster… Du bist der einzige für mich.)
Wenigstens in ihrer Muttersprache konnte sie offen zu ihm sein, weil er es nicht verstehen würde, trotzdem flüsterte sie die Worte nur leise, als würde sie die Lautstärke verraten.
    Dann teilte ihr Nathan allerdings etwas mit, das sie doch ein wenig besorgt zu ihm aufsehen ließ.
„Das Orakel ist auf dem Weg hierher?! Um mich zu sprechen?!“, echote sie überrascht und trat einen Schritt von ihm zurück, die Ecke des Handtuchs festhaltend, als hätte sie plötzlich Angst, ihre Hülle zu verlieren.
Oh ja, sie verspürte den dringenden Wunsch, sich irgendwo zu verstecken.
Es war keine Zeit mehr, weitere Fragen zu stellen, weil die Dame anscheinend schon auf dem Weg war und noch einen Gast mitbrachte. Cat fühlte Beklemmungen in sich aufsteigen und sagte Nathan, dass sie sich schnell anziehen würde. Trotz ihrer ablehnenden Haltung ihre neue Aufgabe betreffend, war es doch etwas völlig anderes, dem Orakel von Angesicht zu Angesicht sagen zu müssen, dass sie sich die Falsche für ihre Aufgabe ausgesucht hatte…
     
     
    ° ° °
Nico und das Orakel waren mit einer eleganten Limousine, die dunkel getönte Scheiben hatte, durch die Stadt gefahren worden, bis sie in eine gesicherte Tiefgarage fuhren. Sie hatte keine Ahnung, wo genau sie sich befanden und wagte auch nicht, danach zu fragen.
Der Chauffeur hielt ihnen die Tür auf und begleitete sie bis zum Aufzug, den das Orakel mit einem Scan ihrer Fingerabdrücke frei schalten konnte. Ihr Bediensteter kehrte zum Wagen zurück, da er eine Lost Soul war und nicht riskieren sollte, oben dem Sonnenlicht ausgesetzt zu werden.
    Er tat Nico leid. Sie wusste schließlich, wie die verlorenen Seelen entstanden. Arme Menschen, die Aryanern zum Opfer geworden waren. Man konnte sie retten, aber ihnen niemals wieder den Tag zurückgeben.
Das Orakel erklärte ihr während des Aufstiegs, dass sie sich in der Festung der Krieger befanden, was Nico beinahe vor Ehrfurcht erstarren ließ. Sie fuhren zu einem der Privatgemächer eines Warriors, wo die zukünftige Devena zu ihrem Schutz untergebracht worden war.
    Der Krieger begrüßte sie an der Tür und unterhielt sich glücklicherweise zuerst mit dem Orakel, so dass Nico ihren ersten Schrecken überwinden konnte. Der Mann sah gefährlich aus und seine Ausstrahlung ließ ihre Haut von Kopf bis Fuß prickeln. Er musste unglaublich mächtig sein. Und sie lächelte ihn nur schüchtern an, als sie ihm vorgestellt wurde. Als sein grüner Blick sie traf, senkte sie sofort die Lider und neigte dann den Kopf, weil er gesellschaftlich weit über ihr stand.
    Sie war nur eine Breed, die noch nicht einmal umgewandelt war und er eine lebende Legende … Mélusina in ihrer unmittelbaren Nähe tänzelte beinahe nervös um sie herum, weil ihr die Ehre bewusst war, die ihrem Mündel zuteilwurde.
Sie folgte den beiden still und verharrte, als das Orakel zur Seite wich, damit sie an die Schwelle zum Wohnzimmer treten konnte, wo eine junge Frau mit dem Rücken zum Fenster stand und ihnen nach außen hin völlig ruhig entgegensah.
    Nico schnappte nach Luft, weil sie noch nie eine schönere Frau gesehen hatte. Ihre rotblonden Haare fielen in weichen Wellen auf ihre Schultern und leuchteten wie gesponnenes Gold, das in das Licht der Abendröte getaucht war. Dann ihre Augen… Sie waren unglaublich wie kostbare Juwelen, die selbst auf diese Entfernung funkelten. Nico riss die eigenen Augen weit auf und dann passierte es.
    „Oh, mein Gott!“, hauchte sie überrascht und taumelte einen Schritt zurück, so dass sie gegen den Bär von Mann stieß, der seitlich hinter ihr stand.
Die Aura der Fremden war wie ein Stromstoß durch sie hindurch geglitten und im nächsten Moment sah sie mit ihrem dritten Auge, was noch in ihr steckte. Schön und gefährlich. Die Vision verschwand, als der Krieger sie am Ellenbogen umfasste, was Nico wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte.
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