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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Trennglasscheibe war hochgefahren, so dass sie den Fahrer nicht sehen konnte, doch das störte sie nicht. Sie legte die Mappe und das Buch auf ihrem Schoß zurecht und musterte die ältere Dame mit einer Mischung aus Misstrauen und Unbehagen.
Salama Harper, das Orakel, die höchste spirituelle Kraft und etwa 4000 Jahre alt… , wenn sie das richtig in Erinnerung hatte.
    „Ja, vollkommen richtig, Romana… Du erlaubst mir doch die persönliche Anrede, es ist dann leichter, über gewisse Tatsachen zu sprechen… Vielen Dank!“
    Romy hatte nur zustimmend den Kopf geneigt, weil es keinen Sinn hatte, sich gegen die Fremde zu sträuben, die ihre Gedanken ganz sicher wie jeder andere Vamp… Immaculate lesen konnte. Oder sogar noch besser.
    „Du warst lange Zeit verloren… Wir ahnten nicht, dass ihr Kinder den Brand überlebt habt. Es gab keinen Grund für uns, nach euch zu suchen, nachdem man uns berichtete, dass die gesamte Familie in den Flammen umgekommen war. Das Schicksal geht manchmal seltsame Wege, Romana. Bei aller Macht, über die ich zum Wohl für unser Volk verfüge, bin ich ebenfalls bestimmten Gesetzen unterworfen. Ich ahnte nichts von eurem Überleben, bis eine Vision dies mir vor kurzem eröffnete. Ich weiß nicht, in wie weit dich Theron und Chryses schon eingeweiht haben, aber dich erwartet eine wichtige Aufgabe, sobald Du dich dazu in der Lage fühlst, diese anzunehmen. Es geht um die Festlichkeit am kommenden Samstag, wenn Du und eine weitere verlorene Seele den wichtigsten Familien vorgestellt werden… Es ist vielleicht sehr viel verlangt, aber es wird es deiner Schwester leichter machen, bei uns Fuß zu fassen, wenn Du mit gutem Beispiel voran gehst. Die Familie Harper wird dich bei allem unterstützen, Romana, nimm die Hilfsangebote bitte an. Und deshalb bin ich hier… Ich übernehme es gerne, deine Schwester einzuweihen… Die erste Ablehnung und der Schock über die Wahrheit sollte nicht dich treffen, Du solltest sie danach einfach auffangen. Verstehst Du, worauf ich hinaus will?“
    Romy nickte beklommen, weil sie sicher war, dass Bekky ausrasten würde, sobald sie die Wahrheit erfuhr. Aber nicht die ganze Wahrheit! Das durfte sie nicht geschehen lassen, auch wenn diese Dame das Oberhaupt der Immaculates war. Noch bevor sie auch nur ein Wort sagen konnte, nahm die Dame ihr die Bedenken.
    „Ich werde nicht über den Freitod deiner Mutter oder ihre Krankheit sprechen! Ihr dies zu eröffnen, bleibt dir überlassen. Sie wird sich ja niemals daran erinnern können, nicht so wie Du. Wir haben es trotz aller Differenzen, die wir mit Marga hatten, zutiefst bedauert, Romana, das kannst Du uns glauben! Aber es stand uns trotzdem nicht zu, Zwang auf sie auszuüben, so gerne das einige der anderen Familienmitglieder getan hätten…“
    Romy schluckte schwer und wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Ein kleiner Teil von ihr wünschte sich fast, dass die Harpers sich nicht dermaßen zurück gehalten hätten, aber darüber konnte sie zu einem anderen Zeitpunkt nachdenken. Sie sah auf ihre Armbanduhr und zuckte dann resigniert mit den Schultern.
    „Bekky dürfte mich zum Tee erwarten, es gibt sicherlich keine bessere Zeit, um ihr die Wahrheit zu sagen! Wenn Sie mir bitte folgen würden… Mrs. Harper?“, bat sie dann unsicher, wie sie die Dame nennen sollte.
    Das Orakel beließ es vorerst bei der förmlichen Anrede, weil es zu viele Erklärungen nach sich ziehen würde, ihr zu eröffnen, dass sie durchaus das Recht besaß, sie beim Vornamen zu nennen. Immerhin würde sie sehr bald eine Devena sein.
     
     
    ° ° °
Das Mädchen war höchst verwundert gewesen, dass Romana sie als Gast mitbrachte. Rebeka war beinahe das glatte Gegenteil von ihrer Schwester, was jedoch weder gut noch schlecht war. In ihrer Sensibilität ähnelten sie sich, das war nicht ungewöhnlich für Breeds, doch das Orakel konnte allein mit seiner Anwesenheit verhindern, dass ihre Kräfte außer Kontrolle gerieten.
Sie eröffnetem dem Mädchen zuerst das verwandtschaftliche Verhältnis und dass sie denselben Vater hatten, der leider schon vor Jahren verstorben war. Es war ein sehr emotionaler Moment, als Romy Bekky das Foto in dem Album zeigte und auch die Kinderbilder.
Das Orakel gab ihr genug Zeit, sich etwas zu fassen, bevor sie die volle Wahrheit erzählte.
    „Sieh dir den Stammbaum an, mein Kind. Die Jahreszahlen sind kein Irrtum… Die besonderen Fähigkeiten, über die Romana und Du verfügen, sind Teil der Gaben, die

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