Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
Vom Netzwerk:
leichten Tonfall und versuchte, ihr Bein weg zu ziehen, aber sein Griff wurde unnachgiebig fester.
Ein Blick in seine Augen genügte, um ihr zu zeigen, dass dieser Mann nicht auf dumme Spielchen reagieren würde. Ihm war sicher nicht entgangen, was sie war. Noch würde er den Drang verspüren, sie zu beschützen, weil sie ja in seinen Augen etwas Besonderes sein musste.
    “Hör zu, Krieger! Es war ein blöder Zufall, dass ich hier aufgetaucht bin! Wenn ich gewusst hätte, wer Du bist, dann hätte ich mich garantiert nicht so aufgespielt! Vielen Dank für die Rettung vorhin! Das hätte für mich böse ins Auge gehen können… Ich werde natürlich für den Schaden aufkommen! Ich weiß, dass mein Hilfsangebot dir vollkommen lächerlich erscheinen muss! Aber als Reverend wirst Du sicher verstehen, dass wir alle unsere Gründe haben, die Welt vor diesem oder jenem Übel zu beschützen! Und Du wärst nicht der erste Immaculate gewesen, dem ich helfen konnte!“, erklärte sie ihm in demselben Tonfall, den er eben angeschlagen hatte.
    Nathan ließ sich seine Überraschung nicht anmerken. Diese Frau hatte einen Immaculate gerettet? Wann und wo? Nathan griff höchst interessiert noch ein bisschen fester zu. Von Zufall konnte bei dieser jungen Dame hier ganz sicher nicht die Rede sein. Ihr osteuropäischer Akzent stimmte ihn nachdenklich. Rumänisch, wenn er sich nicht irrte. Aber seine Zeit im Osten war schon ein paar Jahre her. Er hatte einen leisen Verdacht, wer oder was genau sie sein könnte, wenn sie Waffen trug und sich für den Kampf kleidete, doch das war nur wage in Betracht zu ziehen, weil sie das Blut eines Immaculates in sich zu haben schien und die waren ganz und gar nicht kompatibel mit Jägern. Außerdem waren Frauen niemals bei einer Jagd dabei. Sein Verdacht konnte also eigentlich ganz und gar nicht zutreffen.
    “Ich bin niemand, der den Schutz eurer Spezies sucht oder ihn braucht. Ich gehöre keinem eurer Häuser an, ich existiere gar nicht für euch! Ich bin nicht dafür bestimmt, euch anzugehören! Ich gehöre zu niemandem !“
Nur der Nacht und der Jagd, aber das sagte sie lieber nicht. Sie lieferte sich seinem Blick aus und stellte sich ein paar Augenblicke lang vor, sie würde sich ihm völlig ausliefern, damit die Flucht endlich ein Ende hatte. Aber noch ging es ihr nicht schlecht genug. Irgendwann würde sie wohl daran zugrunde gehen, dann war immer noch Zeit, sich ihnen preiszugeben.
“Können wir einen Deal abschließen? Ich verspreche, mich aus deinem Revier zu entfernen und Du vergisst, dass Du mich jemals zu Gesicht bekommen hast? Ich bleibe sowieso niemals lange an einem Ort! Bitte?“'
Wenigstens das letzte Wort klang amerikanisch. Ihre Aufregung und die Nervosität machten ihren Akzent nur noch schlimmer. Sie hätte sich die Zunge abbeißen können, aber es würde den Mann sicher nicht weiter kümmern. Cat beugte sich vor und legte ihre Hand über seine, die auf ihrem Unterschenkel ruhte. Sie wollte ihre Bitte einfach mit dieser Geste unterstreichen, hatte jedoch nicht damit gerechnet, dass es sie dabei siedendheiß durchzucken würde.
    Die Schmerzen schienen ihren Schädel sprengen zu wollen. Cat musste sich auf die Unterlippe beißen, weil der Hunger plötzlich unerträglich geworden war. Ihr Zahnfleisch war schon seit Tagen wund, so dass sogar das Trinken von Wasser schmerzhaft war. Er durfte in keinem Fall merken, dass sie ihr Körper schon seit Jahren nach der Verwandlung schrie, die sie ihm standhaft verweigerte.
Es wäre leichter gewesen, wenn sie nur eine dieser Frauen wäre, die ihnen gesunde Nachkommen gebären sollte, aber sie war dazu bestimmt, eine der Ihren zu werden. Die ultimative Rache eines Immaculates, der sich vielleicht doch etwas dabei gedacht hatte, ihre Mutter zu verführen.
    Make Love not War , oder wie ging dieser Spruch?
Cat wusste, dass ihre Pupillen sich gerade weiteten, sie konnte jedoch nicht sagen, ob es an den Schmerzen lag oder daran, dass seine Nähe unerträglich süße Qual bedeutete. Irgendwie schaffte sie es, ihre Hand langsam von seiner zu ziehen, obwohl sie die Berührung viel lieber aufrechterhalten hätte. Sie war zum ersten Mal dankbar dafür, dass ihr „Vater“ sie zu Demut und Selbstbeherrschung erzogen hatte.
    Lass niemals jemanden deine Schwäche ansehen! Sie sind wie Tiere und wittern sie auf hunderte von Meilen! Cat wusste selbst nicht, warum sie gerade jetzt an die Übung dachte… Sie stand auf einem schmalen Balken und hatte in beiden

Weitere Kostenlose Bücher