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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Händen schwere Waffen, die Axt und das Kurzschwert, die das Laufen für sie beinahe unmöglich machten. Sie war gerade mal acht oder neun gewesen. Sie musste immer schneller laufen, ohne dabei herunter zu sehen. Den Weg fühlen, damit sie den Kopf frei für den Angreifer hatte.
Valeriu hatte die Peitsche geschwungen, deren Hiebe sie oft genug an den Kniekehlen trafen, bis die Haut blutig aufplatzte, weil sie nicht schnell genug ausgewichen war. Eine von vielen Narben, die ihren Körper wie eine Landkarte übersäten. Sie war gestürzt und hatte sich nicht zum ersten Mal die Knochen gebrochen.
    "Komm schon!", sagte sie mit einem kehligen Lachen und warf ihm einen Blick unter halbgesenkten Lidern zu, als wüsste sie, wie man flirtet.
Sie wusste nur, wie man Bestien anlockte, um sie zu töten... Außerdem hatte er ja schon eine Frau, die seinen Lebenswandel anscheinend nicht mochte.
Verständlich, Cat wollte manchmal auch nicht mehr so leben. Wenigstens in der kurzen Zeit, wenn sie eine Pause einlegte, wollte sie ein wenig in Luxus schwelgen.
"Du hast doch nichts dabei zu verlieren! Du wirst nur ein unliebsames Problem los! Ich bringe dir nur Ärger, glaub mir! Ich bin der faule Apfel in eurer Ernte... Nichts, woran man auch nur einen weiteren Gedanken verschwenden sollte!"
    - Lass mich einfach gehen! -
     
    Catalina Tate also. Ein sehr wohlklingender Name. Sie war nervös. Wenn er sicher gehen konnte, dass sie nicht sofort die Chance nutzen würde, um vor ihm davon zu laufen, hätte er sie losgelassen, damit sie sich ein wenig beruhigen konnte, bevor er sie zu Theron brachte. Die Morgenandacht würde jedenfalls ausfallen oder auf den Mittag verschoben werden müssen. Und der Deal, den sie ihm da mit zitternder Stimme und ein klein wenig bettelnd vorschlug, würde er nur auf eine Weise beantworten.
    „Nein!“ Schlicht und einfach. Sie sah ihn mit großen Augen an und Nathan schenkte ihr ein sehr nachsichtiges Lächeln. Er würde ihr nicht erklären müssen, was passierte, wenn sie gegen ihn aufbegehrte und auch nicht, dass es ihm egal war, ob sie seinen Schutz brauchte, oder nicht. Tatsache war, dass sie weit über den Zeitpunkt ihrer Umwandlung hinausgeschossen und somit eine Gefahr für sich selbst bedeutete. Sie war verletzt und wenn er darauf wetten musste dann garantiert auf einen Aryaner oder Ghoul, der das zu verantworten hatte. Am Tag war sie sicher, aber in der Nacht sah das ganz anders aus. Sie hatte es gerade selbst gesagt, sie gehörte zu niemandem. Ein Grund mehr, sie nicht gehen zu lassen. Abgesehen von der Tatsache, dass sowohl Theron als auch das Orakel Schaschlik aus ihm machen würden, wenn er dieser ungewöhnlichen Breed hier ihren Willen ließ, kam noch ein ganz persönliches Interesse hinzu. Man konnte es durchaus als seine Schwäche für Frauen aus dem Osten bezeichnen. Aber das war nicht der einzige Grund.
    Sie hatte ihn davon abgehalten, Acantha zu Willen zu sein. Der Apfel, wie sie es nannte, war keineswegs faul, sondern genau richtig, um bei ihrer Ausdrucksweise zu bleiben. Nathan war Cat also fast ein kleines bisschen dankbar. Dafür würde sie seine Hilfe also annehmen müssen, ob sie nun wollte oder nicht.
Hier würde sie allerdings nicht bleiben können. Die Kirche war zwar ein Ort, der sie vor den Angriffen der Aryaner schützen würde, aber hier hatten sie durch die Nonnen definitiv zu viel Aufmerksamkeit und ausbruchsicher war es auch nicht.
     
    Der Krieger ließ sich nicht von ihrem Charme einwickeln, der ohne ihre Fähigkeiten sicher nicht einmal einen Stein erweichen könnte. Wie auch? Cat hatte nie gelernt, wie man mit Männern umging. Sie war wie einer aufgezogen worden. Und selbst als sie weibliche Formen zu entwickeln begann, nahm niemand davon Notiz außer Vampiren, weil sie ja unter den Jägern eine Geächtete war, die nur in ihrer Mitte geduldet wurde, weil sie für sie von Nutzen war.
Zum Teufel mit der Krieger-Ehre!
Sie hatte geahnt, dass er sie nicht einfach gehen lassen würde. Das hätte sie an seiner Stelle auch nicht getan.
    „Sie sehen aus, als könnten Sie ein Bad gebrauchen, Miss Tate.“, fuhr er in unverfänglichen Plauderton fort.
„Natürlich nicht hier. Die Bäder im Waisenhaus sind zu dieser Zeit kurz nach dem Frühstück hoffnungslos überfüllt und die Nonnen haben nur eine Gemeinschaftsdusche, da sie allem irdischen Luxus abgeschworen haben, wie Sie sicher schon bemerkt haben. Außerdem würde ich mir Ihre Wunde sehr gern selbst noch mal

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