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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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sie wartete. Eine silberne Viper SRT 10. Nicht seine sondern das von Damon, aber irgendwie hatte er schließlich heute Nacht erschöpft von der Jagd nach Hause kommen müssen.
Dematerialisieren war gut und schön, funktionierte aber nicht bei Tag und schon gar nicht in Begleitung. Für Cat kam diese Annehmlichkeit also gerade recht. Und sie schien nicht unzufrieden zu sein, als Nathan sie auf die Beine zurückstellte, bevor er den Wagen entriegelte. Sie machte ein paar humpelnde Schritte darauf zu und wollte den Lack schon mit den Fingerspitzen berühren, als Nathan ihre Bewegung plötzlich einfror, sodass sie ihren Arm nicht weiter ausstrecken konnte, als ein paar Millimeter kurz vor dem Gefährt.
    „Sie sollten warten, bis man Ihnen die Erlaubnis dazu erteilt, Miss Tate.“ Er grinste schief, hob einen Kiesel vom Boden auf und warf ihn direkt auf den Wagen. Es gab eine kleine Explosion aus blauen Blitzen und das leise Geräusch von dem Stein, der über den Boden kullerte. Die Viper besaß ein spezielles Schutzschild, das definitiv sicherer vor Dieben schützte als andere Alarmgeräte und eine der besten Erfindungen war, die Ray je gemacht hatte. Der Stein war davon zum Liegen gekommen, um ihn herum knisterte es blau und Nathan erlöste Cat aus ihrer Starre, die sofort ein paar Schritte zurückwich. Gegrillter Vanilletoast passte also genauso wenig in ihre Vorstellung wie in seine.
    Cat zuckte zurück, als er ihr die Alarmanlage des Wagens vorführte, deren Mechanismus sie auch gerne besessen hätte. Das würde Ghouls schön durchbraten… Innerlich war sie so begeistert wie ein kleines Kind, das ein neues Spielzeug entdeckt hatte. Vielleicht würde sie eines Tages auch einmal so einen Wagen fahren? In deinen Träumen, Cat! So ein Spielzeug war viel zu unpraktisch für die Jagd. Aber das Auto war einfach nur verschärft und es war nicht verboten, Dinge toll zu finden, selbst wenn man sie niemals besitzen würde.
    Nathan entsicherte den Wagen und hielt Cat die Beifahrertür galant auf.
„Kommen Sie, Miss Tate, ich werde Sie ganz bestimmt nicht fressen.“
Je eher er mit Theron beratschlagen konnte, wie man am besten mit ihr verfuhr und was es mit ihr auf sich hatte, desto besser. Außerdem konnte er in der Fortress etwas mehr als nur Kaffee zu sich nehmen. Das war nötig, denn so langsam bekam auch er Schmerzen in den Eingeweiden, weil er dazu gezwungen war, seine Vampirnatur im Zaum zu halten, nachdem sie so unsanft durch Acanthas Besuch und das plötzliche Auftauchen dieser Frau hier geweckt worden war.
    “Das ist meine geringste Sorge, Reverend Drake!“, gab Cat trocken zurück und ließ sich auf den Beifahrersitz gleiten, wobei sie begann, ihre Gedanken zu reinigen. Sie durfte nichts mehr nach außen dringen lassen. Sie musste sich vorstellen, einen Pfeil auf einen Gegner abzufeuern. Das war ein Moment höchster Konzentration, und sie traf immer ins Schwarze. Die Armbrust war ihre liebste Waffe, weil sie Distanz zu den Gegnern schuf.
Cat hielt den Blick stur auf die Straße vor sich gerichtet und versuchte, ihren Begleiter auszublenden. Er durfte nicht merken, dass sie nicht nur schmollte. Das würde ihn sicher nur amüsieren, weil er so viel mächtiger als sie war. Sie war nicht mehr als ein lästiges Insekt, das er unter der Sohle seines Schuhs mit Leichtigkeit zertreten konnte.
    Er behandelte sie wie eine Breed, aber sie war keine. Das war ihre einzige Chance zur Flucht. Noch wollte er sie beschützen und für die Rasse erhalten. Er sah nur die äußere Hülle und nahm diesen Duft wahr, der schon so manchen Vampir ins Verderben gelockt hatte. Und nicht nur Aryaner…
Cat wartete, bis er auf die Fifth Avenue eingebogen war, wo auch um diese Zeit ein irrer Verkehr herrschte. Sie musste nicht lange warten, bis ein Taxifahrer ihren Wagen zur Seite drängte und ein kurzzeitiges Bremsmanöver von Nöten war.
    Cat nutzte den Moment, die Tür aufzustoßen und sich auf die Straße fallen zu lassen. Sie hatte den Gurt nicht fest gemacht, sondern nur locker mit der Hand am Platz gehalten. Geschickt rollte sie sich ab und sprang einem herannahenden Wagen auf die Motorhaube, als der nicht schnell genug bremsen konnte, sobald sie auf die Beine gesprungen war.
Sie ignorierte jeden Schmerz in ihrem Körper, das Pochen in ihrem Kopf, das Ziehen in ihrem Bein und den Hunger, der ihren Magen auszuhöhlen drohte. Es war keine Zeit, Schwäche zu zeigen. Cat rannte wie ein Wiesel um die fahrenden Fahrzeuge herum, hörte immer

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