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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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wieder Bremsen kreischen und aufgeregtes Hupen, doch sie drehte sich nicht um, sie lief, so schnell sie konnte mit auf den Asphalt hämmernden Schritten davon.
    Schneller! Schneller! Du musst schneller laufen!
    Cat erreichte eine kleine Seitenstraße und flog ihrem Ziel entgegen. Sie musste zurück in ihr Versteck und ihre Waffen zusammenpacken. Für mehr war nicht genug Zeit. Sie besaß sowieso nicht viel. Allerhöchstens noch ihr Notebook, in dem sie ihre Jagdtouren kommentierte, um ihre Fehler zu analysieren. Darin war praktisch ihr ganzes Leben enthalten.
Sie erreichte das verwitterte Gebäude und betrat es über den Hintereingang. Der Concierge saß hinter der verdreckten Glasabtrennung und schnarchte in seinem speckigen Sessel vor sich hin, er hätte sich sowieso nicht um ihn gekümmert. Und es würde ihn auch nicht interessieren, wenn sie plötzlich verschwand. Niemand interessierte sich dafür, was aus ihr wurde.
    Sie hatte dem Priester einen Gefallen getan, er würde sich fünf Sekunden lang ärgern und dann einsehen, dass es besser war, wenn ihm dieses Problem abhandenkam.
Cat stürmte in ihr Zimmer in der obersten Etage, das erstaunlich aufgeräumt wirkte. Sie hatte es selbst gereinigt, weil sie nicht vorhatte, in einer Müllhalde zu leben. Die Fenster waren mit schwarzer Farbe überzogen, aber das hatte Cat nicht gestört, sie war sowieso kaum hier drinnen. Sie brauchte nur einen Ort, wo sie ihre Waffen lagern konnte. Cat zog ihren schwarzen Reiserucksack aus dem Schrank und warf alles hinein, das ihr unentbehrlich war. Den Klamotten schenkte sie keine Beachtung. Nur die zweite Kampfmontur flog den Waffen hinterher. Die kostbare, perfekt auskalibrierte Armbrust aus Edelstahl warf sie sich mit einem Lederriemen über die Schulter, dann packte sie ihren Laptop zusammen, der auf dem kleinen Beistelltisch gestanden hatte, damit die Batterien aufladen konnten.
Es war ein verspieltes Model von Vaio, dem Cat nicht hatte widerstehen können, weil dessen Deckel mit einem violetten Muster verziert war. Natürlich hatte sie es mit erschwindeltem Geld bezahlt, aber in der heutigen Zeit gehörte ein Computer eben zur Grundausstattung eines Jägers.
    Cat zögerte einen Moment, bevor sie das Apartment verließ. Ihr Bein… Sie sah herunter und bemerkte, dass der Verband von ihrem Blut durchtränkt war. Das Laufen war dem Schnitt nicht gut bekommen. Sie musste unbedingt dafür sorgen, dass die Blutung stoppte. Aber noch dringender musste sie aus der Stadt verschwinden.
Ihr schwarzer Range Rover stand unten auf der Straße, dort hatte sie auch einen Verbandskasten, wenn sie unterwegs war, konnte sie sich in einer Raststätte darum kümmern. Ja, so würde sie es machen!
Cat straffte die Schultern und wollte die Wohnung verlassen, da gab es einen lauten Knall, der sie zurücktaumeln ließ. Die Tür war praktisch aus den Angeln gehoben worden und der Priester füllte den Rahmen mit seinem mächtigen Körper aus.
    Sie starrte ihn entsetzt an, weil sie nicht damit gerechnet hatte, dass er ihr folgen würde. Und er sah wütend aus! Cat Finger umklammerten den Gurt des Rucksacks über ihrer rechten Schulter fester, doch sie erlaubte sich keine weitere Reaktion wie Zurückweichen zum Beispiel, das würde ihr nichts nützen, wenn er ihr wirklich wehtun wollte.
"Ich muss jetzt gehen!", war alles, was sie sagte, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Sie war ihm keine Entschuldigung oder Erklärung schuldig. Er sollte lieber wieder zurück zu seiner Kirche fahren und sich um die Nonnen kümmern.
     
    ° ° °
    Sie hatte sich erfolgreich von ihm abgenabelt gehabt. Nathan konzentrierte sich auf den Verkehr vor und neben ihm und ließ Cat nur eine Sekunde lang vom Haken. Genau diesen Moment nutzte sie aus und sprang aus dem Auto direkt auf die Straße. Das nächste herannahende Fahrzeug hätte sie fast überfahren, wenn sie nicht sofort reagiert hätte und drauf gesprungen wäre. Sie hatte verdammt gute Reflexe. Ihr Glück, sein Pech.
Nathan stieß einen verärgerten, ganz unpriesterlichen Fluch aus, beugte sich nach rechts, um die Tür des Wagens, der nun mal nicht ihm gehörte und nicht unbedingt einen Kratzer abbekommen sollte, zu schließen. Ein Blick in den Rückspiegel und er sah, wie Cat sich daran machte, auf dem schnellsten Weg zu verschwinden. Sollte sie nur. So schnell konnte sie gar nicht rennen, damit sie ihm entkommen konnte.
    Allerdings würde die Suche nach einem Parkplatz doch eine ganze Weile dauern. Bis dahin hatte sich

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