Die Saat Der Makellosen
konnte ihren Gedanken, der ihr jetzt durch den Kopf ging, so klar lesen, als stünde er am Türrahmen geschrieben.
Er ist ein Priester, er wird dir nichts tun! Was auch immer Du getan hast, Cat, er wird dir nichts tun. Er ist ein Mann Gottes.
„Irrtum!“, grollte er, verärgert über so viel Naivität und im nächsten Moment senkte sich sein Mund auf ihre zitternden Lippen. Er würde ihr sicher keine Gewalt antun, aber es gab mindestens ein Dutzend anderer Dinge, die er mit ihr anstellen konnte, bevor sie auch nur ein weiteres Mal an Flucht dachte. Und küssen gehörte definitiv dazu.
Cat hatte ihm gar nichts entgegen zu setzen, als er sie packte und gegen die Tür donnerte, so dass sie regelrecht durchgeschüttelt wurde. Sie war leicht benommen, doch noch lange nicht ausgeschaltet. Sie war schließlich kein zartes Pflänzchen. Der Aryaner hatte sie in der Nacht übler getroffen. Allerdings protestierte ihr geschundener Rücken schon etwas.
Bittere Orangen. Der Duft passte so gut zu ihm und machte sie in den Knien schwach. Ihre Hände ballten sie wie von selbst zu Fäusten, nur um sich davon abzuhalten, sie zu heben und in sein Haar zu graben. Er war ihr viel zu nah und sie sollte lieber Angst haben, was er als Nächstes mit ihr tun würde. Noch tat er ihr nicht weh. Würde er vielleicht auch nicht. Immerhin war er Priester. Ein Mann Gottes... Sie riss die Augen weit auf, als er ihr widersprach, als hätte er ihre Gedanken gelesen, was zweifellos den Tatsachen entsprach. Sie war dermaßen geöffnet, dass er alles von ihr mitkriegen würde und nicht nur ihren Geruch. Ihre Süße vermischte sich mit seinem Duft, sie war so paarungswillig, dass sie sich sogar selbst riechen konnte. So würde es sein, wenn sie sich im hingeben würde!
Cat erschauerte und dann lag sein fordernder Mund auch schon auf ihrem. Sie brachte nicht einen Funken Gegenwehr auf. Im Gegenteil, sie erwiderte seine Küsse mit hemmungsloser Hingabe. Ihr Gehirn war wie leer gefegt. Sie war nur noch eine Frau, die sich nach diesem Mann verzehrte. Sie hob die Arme und ließ ihre Finger in sein Haar gleiten, presste ihren Körper eng an seinen, als wollte sie mit ihm verschmelzen.
Trunken von seinen Küssen gurrte Cat rumänische Worte, die sie noch nie ausgesprochen hatte. Es war lange her, dass sie ihre Muttersprache benutzt hatte. Über zehn Jahre. Aber die Worte flossen einfach aus ihr heraus, als wüsste sie, was sie da tat.
Das Blut rauschte kochend durch ihre Adern, ihre Glieder fühlten sich seltsam schwer an.
Oh, Gott, er schmeckte so gut! Er fühlte sich himmlisch an! Sie wollte ihn so sehr! Cat glühte vor Verlangen, ihre Küsse wurden immer wilder und fordernder, er gab ihr mehr, viel mehr. Seine Hände auf ihrem Körper waren mehr als willkommen. Sie stöhnte gedämpft auf, als er ihr Hinterteil fest umspannte und sie so an seinen Unterleib gepresst wurde, wo sie seine harte Männlichkeit spürte. Allein beim Gedanken daran, wie groß er gebaut war, schoss ein erwartungsvolles Schaudern durch ihren Körper, wobei sich ein feuriger Knoten in ihrem Unterleib zu konzentrieren schien, der sie innerlich zu verbrennen drohte.
Darauf war Cat nicht vorbereitet, es war wie ein kurzzeitiger Wahnsinn, der sie erfasst hatte. Sie konnte sich ihm nicht entziehen, sie spürte mit jeder Faser ihres Körpers, dass sie ihn zum Leben brauchte.
Sie war wunderschön. Atemberaubend. Unglaublich. Sein. Ihr Duft raubte ihm fast sein ganzes Urteilsvermögen und jeglichen Geschmacksnerv. Sonst hätte er wohl kaum in Erwägung gezogen, sich hier und jetzt in diesem Stundenhotel mit ihr zu paaren. Im Grunde war es auch egal, wo sie miteinander schliefen und er ihr die Umwandlung ermöglichte, Hauptsache sie taten es. Er musste sie einfach haben. Sofort.
Die Worte, die sie ihm in ihrer Sprache im Rausch der Leidenschaft zuflüsterte, ehrten ihn. Rumänisch. Er hatte sich also nicht geirrt.
Nathan hörte ihr Blut in seinen Ohren rauschen. Nicht nur rauschen, kochen war ganz sicher die passendere Bezeichnung. Ihr rasender Puls dröhnte in seinen Ohren und er wollte sie mit Haut und Haaren am liebsten verschlingen. Seine Hände erkundeten ungeduldig jeden Zentimeter ihres schlanken durchtrainierten Körpers.
Unter dem Mantel war sie ganz schön gepanzert und bis unter die Dachkante bewaffnet. Wirklich ein ganz apartes Geschöpf, das er da aufgegriffen hatte. Sie würde nirgendwo mehr hingehen, es sei denn, er erlaubte ihr, das Bett zu verlassen, nachdem er mit
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