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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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versuchen, ihn etwas zu schütteln.
„Was ist los mit dir, Nathan?! Behandle mich nicht so… so unpersönlich! Ich bin es, CAT!“
Sie sah vorwurfsvoll zu ihm auf, doch sie konnte einfach nicht in seinem Gesicht lesen, das sich zu einer undurchdringlichen Maske verzogen hatte. Sie nahm einen tiefen Atemzug, um sich zu beruhigen, da wurde ihr bewusst, dass nicht allein der Duft nach Bitterorangen in der Luft lag. Sie ließ ihn erschrocken los und wich vor ihm zurück.
    „Du… bist verletzt! Wer hat dir das angetan?!“, fragte sie besorgt und entsetzt über die Vorstellung, dass er ihretwegen bestraft worden sein könnte. Er hatte mit seinem Vorgesetzten sprechen wollen, oder nicht? Sie wollte ihn bitten, sich die Wunden ansehen zu dürfen, doch da wurde sein Gesichtsausdruck irgendwie entrückt.
    „Theron, unser Anführer, möchte kurz mit dir sprechen, bevor wir auf Patrouille gehen! Aber nur, wenn Du dich schon kräftig genug fühlst!“, sagte er in einem Tonfall, der nicht förmlicher hätte sein können, so dass Cat zusammen zuckte, als hätte er sie geschlagen.
    Sie presste kurz die Lippen zusammen und zuckte dann mit den Schultern.
„Mir geht es gut! Zeig mir einfach den Weg!“, antwortete sie, ohne ihn anzusehen.
Cat hatte nicht vor, sich von irgendwem diktieren zu lassen, wie sie ihr Leben zu leben gedachte. Wenn Nathan sich weiterhin so abweisend verhielt, dann würde sie gehen!
     

6. Heldenverehrung
     
    Kuba, Oktober vor etwa 27 Jahren…
    „ Por favor… Necesito su ayuda, Doña! Ayendenme por favor! Ay! ”
Die kleine, gebeugte Gestalt vor ihrem Fenster wimmerte herzerweichend und klammerte sich an das Fensterbrett, als sie den Blick hob, sah sie genau in das schmerzverzerrte von Schweiß überströmte Gesicht eines dunkelhäutigen Mädchens. Sie war allerhöchstens fünfzehn und hochschwanger.
(Bitte, ich brauche Ihre Hilfe, gnädige Frau! Bitte helfen Sie mir. Au!)
    „ Si, naturalmente! Ven y entra a mi casa, pequeña! No tengas miedo! ”, antwortete die Frau, die sich aus dem Fenster beugte und dem Kind zärtlich über den Kopf strich. Ihre Haut war nur unwesentlich heller als die des Kindes in Not.
(Natürlich, komm herein, Kleines! Hab keine Angst.)
    „ NO! NO! Aquí no! “, rief das Mädchen ängstlich aus und drehte sich dann weg, um mit gebeugter Haltung in die Dunkelheit zu stolpern, bevor die Frau mit dem weißen Turban um den Kopf sie aufhalten konnte.
(Nein, nicht hier!)
    Ohne zu zögern folgte die Frau dem verwirrten Kind, das sie in seinem Leid nicht allein lassen mochte. Ihr Dorf war sicher, sie musste keine Angst mehr haben, sich in der Nacht aus dem Haus zu wagen. Aber ein Mädchen in diesem Zustand sollte nicht draußen herum irren, die Schmerzen mussten ihren Verstand benebelt haben. Es kam leider noch zu oft vor, dass junge Mädchen viel zu früh verheiratet wurden. Besonders in den kleineren Gemeinden.
    Das Kind war erstaunlich schnell und verschwand immer wieder in den Schatten, bis Makena, ohne es zu merken, die schützenden Grenzen ihres Dorfes verließ. In dem dicht bepflanzten Wald konnte man sehr schnell den Überblick verlieren.
Dann endlich blieb das Mädchen schwer atmend stehen, um sich mit dem Rücken an einen Baum zu lehnen und ihren gewölbten Leid mit beiden Händen zu umspannen. Makena lief erleichtert auf sie zu, weil die Niederkunft kurz bevorstand und das Mädchen das Baby nicht hier draußen im Freien bekommen sollte.
    Noch bevor sie ihr Ziel erreichte, schoss ein dunkler Schatten an ihr vorüber und dann durchdrang der spitze Schrei der werdenden Mutter die Dunkelheit.
Makena stolperte und hielt sich entsetzt an einem Baumstamm fest, damit sie nicht auf den Boden stürzte. Ihr eigener entsetzter Aufschrei ging in den gurgelnden Lauten unter, die das Kind ausstieß und in den tierisch anmutenden Tönen, die zwei Schatten ausstießen, die wie böse Geister über der leblosen Gestalt gebeugt waren.
    „ Mi Virgen de la Caridad! “, flüsterte Makena entsetzt und wollte die Flucht ergreifen, doch sie kam nicht weit, weil sie in einen anderen Schatten lief, der sich ihr in den Weg gestellt hatte.
(Heilige Mutter Gottes!)
Als sie aufsah, bemerkte sie in die rot glühenden Augen des Teufels, den sie gerade erst aus ihrem Dorf vertrieben hatten. Er war zurück, um sich zu rächen! Und sie war so dumm gewesen, sich über die Grenze zu wagen, die ihr Mann zu ihrem Schutz gezogen hatte.
    Sie schnappte nach Luft, als sich die Fangzähne der Bestie in ihren

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