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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Apartment im rechten Turm betrat, überwältigen zu lassen.
Ein paar Gebete und eine angemessene Bestrafung zu Ehren des heiligen Orakels und als Wiedergutmachung für seine Ungeduld gegenüber seinem Anführer waren ebenfalls sehr hilfreich gewesen, um fürs erste die Gedanken über seinen Gast einzudämmen. Er war nicht nur ein Meister der Selbstbeherrschung, sondern auch einer der Selbstgeißelung. Es kostete schon ungemein Kraft, nicht zu schreien, wenn man die Haut auf dem Rücken ohne jegliches Hilfsmittel außer der eigenen mentalen Kraft in Fetzen platzen ließ. Die Ghouls und Aryaner würden heute Abend also nicht nur vom Geruch der Vanille ins Verderben gelockt werden. Nathan grinste bissig und durchquerte direkten Schrittes das Wohnzimmer, um ins Gästeschlafzimmer zu gehen, unter dessen Türritzen ein frischer Dunst aus Schweiß, Vanille und einer leichten Erregung in seine Nase wehte. Das machte die Wirkung der Bestrafung schon fast wieder zunichte.
Sie rief nach ihm und dieser unerwartete mentale Akt traf ihn wie ein Vorschlaghammer direkt am Kopf und löste eine leichte Spur Bitterorangenduft aus, die er nicht zurückhalten konnte. Nathan öffnete knurrend die Tür und trat ein. Er erstarrte sofort, als er sie fertig angezogen vor sich stehen und lächeln sah. Sie wusste, dass er ihr nun die Frage stellen würde, wohin sie denn in diesem Aufzug zu gehen gedachte, aber Cat kam ihm zuvor und ließ ihm die Wahl, verärgert oder auch in höchstem Maße erfreut zu reagieren.
     
    „Ich bin schon eine Weile lang wach… Ich hatte also Zeit, mir deine Worte durch den Kopf gehen zu lassen! Ich bin und bleibe eine Jägerin, auch wenn ich eine Immaculate bin und mich dem Schutz meiner Rasse verpflichtet fühle! Es war gut, dass Du mir die Augen für meine Fehler geöffnet hast… Ich habe mich lange genug vor mir selbst versteckt… Ich habe keine Familie und hatte wohl nie eine. Ich mag es mir als Kind gewünscht haben, aber das Leben bei den Tatarescus kann ich allerhöchstens als Gefängnisaufenthalt bezeichnen oder als Trainingscamp… Sie sind mir in all den Jahren dort fremder geblieben als Du in ein paar Stunden! Ich muss nur einen letzten Schritt gehen, um mich vollständig von Ihnen zu befreien! Mein Zögern die Verwandlung betreffend hatte nichts mit Angst zu tun, Nathan! Jedenfalls nicht vor möglichen Schmerzen. Ich habe sie mir versagt, weil ich mich selbst bestrafen wollte und weil ich nie jemanden getroffen habe, der mich in diesem Punkt auch nur annähernd schwankend gemacht hätte…“
Cat legte die Waffe samt Pfeil beiseite und sprang dann behände auf die Füße, um auf ihn zuzugehen und vor ihm stehen zu bleiben, so dass sie nur noch auf Armeslänge voneinander getrennt waren. Mit ernstem Blick sah sie zu ihm auf.
    „Ich weiß, dass ich viel verlange, wenn… Ich bitte dich darum, mir durch die Verwandlung beizustehen. Ich kann mir keinen anderen vorstellen, mit dem ich diesen Schritt gehen wollte… Du verpflichtest dich auch zu nichts! Ich respektiere deinen Wunsch, als Priester zu leben und dich nicht zu binden! Du würdest mein Leben retten und mir ermöglichen, dass ich viel mehr leisten kann als bisher! Es mag nicht oft vorkommen, dass eine eurer Frauen als Kriegerin tätig ist, aber es gab durchaus Zeiten, in denen die Immaculates keine andere Wahl hatten… Selbst nach der Verwandlung gehöre ich keinem Haus an, das sich durch mein Verhalten beleidigt fühlen würde, oder nicht? Ich müsste mich nur nicht mehr vor den Immaculates verstecken… Würdest Du das für mich tun?“, fragte Cat hoffnungsvoll und legte ihm die rechte Hand bittend auf seine Brust, wo sie seinen stetigen Herzschlag fühlte, von dem sie sich plötzlich und sehr heftig wünschte, es würde nur für sie schlagen...
     
    Ganz unbewusst, denn er ging nicht davon aus, dass sie das Gespräch zwischen ihm und Theron belauscht hatte, erwähnte sie alle Punkte, die für sie als zukünftige Devena von Wichtigkeit sein würden. Bis auf die Sache mit dem Haus natürlich. Sie würde zu keinem gehören, das war richtig, aber sie würde ein Neues gründen und damit eine der höchsten Ehren haben, die ihr als Immaculate je zuteilwerden konnten.
Und sie wählte ihn für die Umwandlung. Ihn, obwohl ihr die anderen noch gar nicht vorgestellt worden waren. Sie wusste gar nicht, welche Ehre sie damit ihm und den Kriegern erwies.
    Der Grund, warum sie solange darauf verzichtet hatte, überraschte ihn keineswegs. Ganz sicher aber

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