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Die Saat - Ray, F: Saat

Die Saat - Ray, F: Saat

Titel: Die Saat - Ray, F: Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Ray
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beugt sich vor.

    Containerladung enthält auch große Mengen vom riskanten Gen-Mais von Edenvalley

    Wie erst jetzt bekannt wurde, hat die Umweltorganisation Greenpeace vor zwei Wochen in Hamburg einer Containerladung Saatgut der Firma Edenvalley Proben entnommen. Die Container befanden sich bereits an Bord eines Frachtschiffes mit Zielhafen Kapstadt.

    Ein unabhängiges Labor hat inzwischen bestätigt, dass der Gen-Mais ein unbekanntes Eiweiß enthält. Obwohl eine Fütterungsstudie des Saatgut-Konzerns Edenvalley Auffälligkeiten im Blutbild der Versuchstiere gezeigt hatte, stufte die für die Risikobewertung zuständige Behörde der EU , die European Food Safety Authority (EFSA) , den DR -Mais erst kürzlich als unbedenklich ein. Wo sich die Schiffsladung zurzeit befindet, konnte von Greenpeace nicht ermittelt werden. Offenbar sind die Container längst auf See. Der gleiche DR -Mais wurde bereits im August des vergangenen Jahres auf Feldern in Portugal entdeckt und von einer portugiesischen Umweltgruppe zerstört. Plötzlich rebelliert ihr Magen. Hat sie schon von diesem Mais gegessen? Hühnchen mit Polenta, fällt ihr ein, hat sie im De Crillon bestellt. Und wer weiß, in welchen Nahrungsmitteln dieser Mais auch enthalten ist? Und was … was ist mit Rindfleisch? Letzte Woche hatte sie ein Steak … Sie schluckt gegen die Übelkeit an. »Der Mais ist längst unter uns, Ethan.«
    Er starrt durch sie hindurch, ohne etwas zu erwidern.
    »Wenn der Mais schon auf den Feldern wächst, was sollen wir dann noch unternehmen?«
    Er sieht sie lange an, dann sagt er: »Sylvie muss befürchtet haben, dass es so weit kommen würde. Und wenn der Mais aus dem Schließfach dieser DR-Mais ist, dann … Vincent hat zu ihnen gehört, er hat plötzlich Angst bekommen, den Tod vor Augen, Skrupel – und hat Sylvie eingeweiht. Und sie hat sich an Frost und Professor Hirsch gewandt … Camille, wir müssen alles auf die Homepage von Tout Menti! stellen!«
    »Ungesichert?«
    »Ungesichert? Reichen dir die Toten nicht, Camille?«
    »Was wollen wir denn sagen? Dass wir Saatgut in einem Schließfach und ein paar abstruse Behauptungen über Bevölkerungskontrolle im Internet gelesen haben? Und dass wir annehmen, dass es die Loge The Three Poles ist, die die Welt kontrollieren will?«
    »Genau das.«
    »Meinst du, das glaubt uns jemand? Wir sind zwar ein Satireblatt, aber wir schreiben schließlich nicht einfach irgendwas! Außerdem wird sich die Loge sicher nicht äußern.«
    »Sie wird in irgendeiner Form reagieren«, widerspricht er. »Du kennst das doch, man muss nur etwas behaupten, und schon findet sich ein Diskussionsforum. Und unsere Behauptungen werden auf fruchtbaren Boden fallen, das garantiere ich dir.« Und er wird endlich die Verantwortlichen für Sylvies Ermordung finden.
    »Mein Gott, Ethan, wir sind nicht irgendwer! Wir tragenVerantwortung, ich bin Journalistin! Ich kann nicht einfach …«
    »Es ist nicht einfach!«, schneidet er ihr das Wort ab. »Sonst warst du auch nicht so zimperlich!«
    Sie zögert. Und wenn er recht hat? Wenn sich auf diese Weise eine Reaktion provozieren lässt? Könnte es nicht interessant sein, was Océane Rousseau dazu zu sagen hat?
    »Ich muss Christian fragen«, sagt sie.
15  
Java
    Er lehnt sich in den Schatten an die Bretterwand vom Kiosk und versucht, sein Herzrasen unter Kontrolle zu bekommen. Sobald er die Augen schließt, durchbohrt ihn der Blick des Unbekannten auf dem Flughafen. Seine Kehle nimmt das lauwarme Mineralwasser gierig auf, literweise könnte er jetzt trinken und wäre immer noch durstig, so kommt es ihm vor. Schon während der Taxifahrt hat er sich immer wieder gesagt, dass er bloß unter Verfolgungswahn leidet, dass der Mann auf dem Flughafen harmlos war und dass er, Nicolas, sich in eine panische Angst hineingesteigert hat. Er wischt sich den Schweiß von der Stirn. Aber er weiß, dass er sich die blitzende Klinge nicht eingebildet hat.
    »Mister, einsteigen!«, ruft der Taxifahrer aus dem Auto.
    Er trinkt die Flasche Wasser leer und lässt sie am Kiosk stehen. Surabaya, hat ihm der Taxifahrer vorgeschlagen. Die zweitgrößte Stadt nach Jakarta. Dort werden sie ihn nicht finden. Dort wird er untertauchen, sich auflösen im Gewirr der Straßen und der vielen Menschen. Und einen anderen Weg finden, die Informationen zu verkaufen. Kim braucht das Geld.
    »Hi!«
    Er dreht sich um. Aus einem schwarzen Range Rover siehtihm ein markantes braun gebranntes Gesicht entgegen. Der

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