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Die Saat - Ray, F: Saat

Die Saat - Ray, F: Saat

Titel: Die Saat - Ray, F: Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Ray
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die Maissaat herangekommen, hat sie bei Agrovit herstellen lassen und sie dann unter dem Namen Edenvalley verschickt.«
    Camille weiß nicht, was sie sagen soll, sucht gleichzeitig nach ihrem Tanga, den Océane ihr plötzlich am Zeigefinger baumelnd präsentiert.
    »Hast du Beweise?«, fragt sie schließlich.
    »Du bist stark, schön – und klug.« Océane überlässt ihr den Slip.
    »Und was soll das heißen?« Ihr Kleid findet sie auf der Corbusierliege. Sie hat es schon in der Hand, als Océane ihr den Zeigefinger auf die Lippen legt und in beschwörendem Ton sagt: »Im Hapkido, einer koreanischen Selbstvereidigungstechnik, blockt man die Angriffe des Gegners nicht ab, sondern man führt die Energie in einer kreisförmigen Bewegung zum Gegner zurück. Genau das haben Véronique Regnard und Nature’s Troops mit Edenvalley gemacht.«
    »Nature’s Troops …?«
    Océane nickt. »… glaubt, Edenvalley mit diesen Waffen schlagen zu können. Die Öffentlichkeit soll irregeführt werden und gegen Edenvalley Partei ergreifen. Nature’s Troops will zurück zur Natur!«
    Während sie Océane ansieht, verwirren sich Camilles Gefühle immer weiter. Was tue ich eigentlich in Océanes Wohnung? Wie konnte es nur so weit kommen? Hektisch streift sie ihr schwarzes Kleid über, schlüpft in ihre Schuhe und nimmt, schon auf dem Weg zur Tür, den Mantel von der Couch, wo, so hat es ja angefangen, Océane ihn mit einem verführerischen Lächeln abgelegt hat.
    »Warte!«, ruft Océane.
    »Was?« Sie erwartet eine von Océanes rätselhaften Antworten, aber es kommt etwas anderes.
    »Du willst doch eine gute Story?« Océane lächelt geheimnisvoll und verführerisch. »Am 11. April findet die Einweihung von Noah’s Arch auf Ellesmere Island statt. Es sind nur sehr wenige Journalisten zugelassen. Dort lassen wir die Bombe platzen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Nature’s Troops plant einen Anschlag, irgendetwas Spektakuläres, und wir werden ihren Plan vereiteln. In aller Öffentlichkeit. Und du wirst dabei sein.«
    Warum macht Océane mir diese Versprechung?
    In diesem Moment läutet ihr Telefon. Ethan. »Camille? Wo, verdammt, steckst du? Wir müssen sofort hier weg!« Er klingt atemlos. Hat Lejeune ihn entdeckt?
    Sie versucht, so entspannt wie möglich zu sein. »Ja, was ist?«
    »Das erklär ich dir später. Wo bist du? Ich komme vorbei!«
    Sie zögert. Und wenn tatsächlich etwas Unvorhergesehenes passiert ist? »Quai du Seujet, an der Ecke vom Pont de la Coulouvrenière.« Das hat sie sich auf dem Hinweg gemerkt. »Ich warte unten.«
    »Okay. In zehn Minuten.«
    Sie legt auf und sieht Océane in die Augen. »Und was soll mit Ethan Harris geschehen? Er glaubt nicht, dass Nature’s Troops hinter dem Mord an seiner Frau steckt, sondern Edenvalley oder die Loge.«
    Océanes Handy auf dem Couchtisch läutet. Sie hält es sich ans Ohr, wartet, legt wieder auf. Mit einer seltsam langsamen Bewegung lässt sie das Handy in ihre Bademanteltasche gleiten.
    »Bist du sicher, dass du Ethan Harris vertrauen kannst?«, fragt sie.
    Er hat ihr nicht die Schwierigkeiten mit Sylvie verschwiegen, auch nicht das Schließfach. Und er hat sie in Spanien gerettet.
    »Ja.« Sie nickt. »Ich bin sicher.«
    Océanes Augen verengen sich. »Dann weißt du auch von den anderthalb Millionen Euro auf dem Konto in Gibraltar?«
    Der Satz trifft Camille wie ein Faustschlag in den Magen. Doch sie versucht, sich nichts anmerken zu lassen. »Ja … natürlich.«
    »Gut. Vincent Audry, der Schwiegervater von Ethan Harris, hat Geld der Loge veruntreut. Wir hätten es gerne wieder.«
    »Warum sagst du es Ethan nicht selbst?«, kontert Camille.
    »Eine gute Idee.« Océane lächelt. »Er soll mit nach Ellesmere Island kommen.«
    Sie will nur noch weg, doch da taucht diese Frage auf. »Was willst du ausgerechnet von mir, Océane?«
    Das Lächeln, das Océane ihr daraufhin schenkt, lässt ihr einen nicht nur angenehmen Schauer über den Rücken laufen.
    »Ich zähle auf dein Vertrauen und deine Loyalität, Camille. Kein Wort über heute Nacht. Zu niemandem. Keine Veröffentlichung, bis wir auf Ellesmere Island sind.« Océanes Lippen sind ganz nah.
    »Warum?«
    »Wir müssen die Welt retten, Camille«, sagt Océane und küsst sie auf den Mund.

    Benommen und ohne sich noch einmal umzudrehen, betritt Camille den Aufzug, obwohl sie weiß, dass Océane hinter ihr hersieht. Sie ist gerade unten angekommen, als ihr Handy wieder klingelt.
    »Wo ist Ethan Harris?«, blafft

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