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Die Saat

Die Saat

Titel: Die Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillermo Del Toro
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dass er dich in den Nachrichten gesehen hat und ... «
    »Tu einfach, was ich dir sage, Pete - ich verspreche dir, dass ich dir das alles so bald wie nur irgend möglich erklären werde.« Eph beendete das Gespräch.
    Setrakian und Nora sahen ihn an. »Sie haben das Virus an einen anderen Ort geschickt?«, fragte der Professor.
    »Er wird es vernichten. Ich kenne Pete - er geht immer auf Nummer sicher.« Ephs Blick fiel auf die Fernseher, die an der Wand aufgereiht waren.
Irgendjemand hat dich in den Nachrichten gesehen
... »Funktionieren die noch?«
    Sie fanden tatsächlich einen, der noch funktionierte, klickten sich durch die Programme - und dann sahen sie es.
    Das Foto auf Ephs CDC-Ausweis ... Es folgte ein unscharfer Ausschnitt von seinem Kampf mit Redfern. Danach war zu sehen, wie einer ihrer »Doppelgänger« einen Leichensack aus dem Obduktionsraum des Krankenhauses trug. Dr. Ephra im Goodweather wurde im Zusammenhang mit dem Verschwinden der toten Passagiere von Flug 753 gesucht ...
    Eph stand reglos da. Er dachte an Kelly. Und an Zack.
    Hatten sie es schon gesehen? »Diese verdammten Mistkerle! «, zischte er.
    Setrakian schaltete den Fernseher aus. »Die einzig gute Nachricht ist, dass man Sie offenbar weiterhin für eine Bedrohung hält. Was bedeutet, dass uns noch etwas Zeit bleibt. Es gibt noch Hoffnung. Eine Chance.«
    »Das hört sich ganz so an, als hätten Sie einen Plan«, sagte Nora.
    »Nein, keinen Plan. Eine Strategie.« »Na, dann schießen Sie los.«
    »Vampire haben ihre eigenen uralten Gesetze. Eines dieser Gesetze, das immer noch Bestand hat, ist, dass sie kein fließendes Gewässer überqueren können. Nicht ohne menschliche Hilfe.«
    »Und warum nicht?«
    »Nun, der Grund liegt womöglich in ihrer Schöpfungsgeschichte. Den Vampirmythos hat es in jeder bekannten Kultur gegeben, bei den Mesopotamiern, den Griechen des klassischen Altertums, den Ägyptern, Hebräern und Römern. Er verliert sich im Dunkel der Geschichte, aber irgendetwas ist damals, vor langer Zeit, geschehen - dieses Verbot jedenfalls gilt bis zum heutigen Tag. Und das verschafft uns einen gewissen Vorteil. Sie wissen ja, was New York City eigentlich ist.«
    Nora nickte. »Eine Insel.«
    »Ein Archipel, ja. Wir sind hier von allen Seiten von Wasser umgeben. Die Passagiere des Flugzeugs sind auf die Leichenschauhäuser in allen fünf Stadtbezirken verteilt worden, richtig?«
    »Nein. Nur in vier. Nicht nach Staten Island.«
    »Gut, vier. Queens und Brooklyn werden beide durch den East River beziehungsweise den Long Island Sound vom Festland getrennt. Die Bronx ist der einzige Stadtbezirk mit einer direkten Landverbindung zum Rest der Vereinigten Staaten.«
    »Wenn wir nur die Brücken abriegeln könnten«, schaltete
    Baustelle World Trade Center, Liberty Street
    sich Eph ein. »Wir müssen nördlich der Bronx und bei Nassau östlich von Queens Straßensperren errichten ... «
    »Das ist im Moment nur Wunschdenken, Dr. Goodweather. Aber sehen Sie, wir müssen nicht jeden einzeln vernichten. Sie werden alle von einer einzigen Intelligenz kontrolliert. Und die sitzt höchstwahrscheinlich irgendwo hier in Manhattan fest.«
    »Der Meister.«
    »Ja, der, der mit dem Flugzeug den Ozean überquert hat.
    Der Besitzer des verschwundenen Sarges.«
    »Woher wollen Sie wissen, dass er nicht noch in der Nähe des Flughafens ist«, fragte Nora, »wenn er den East River nicht allein überqueren kann?«
    Setrakian lächelte. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht die weite Reise nach Amerika unternommen hat, um sich in Queens zu verstecken.« Er öffnete die Tür zur Treppe, die in den Keller führte. Zu den Waffen. »Wir müssen ihn jagen. Ihn zur Strecke bringen.«
     
    Vasiliy Fet, Kammerjäger beim Amt für Schädlingsbekämpfung der Stadt New York, stand am Zaun oberhalb der großen, badewannenähnlichen Baugrube, dort, wo sich einmal der World-Trade-Center-Komplex befunden hatte. Seinen Handkarren hatte er im Lieferwagen gelassen, den er neben den Baufahrzeugen auf einem Grundstück der Port Authority an der West Street abgestellt hatte. In der einen Hand trug er Rattengift und eine leichte Tunnelausrüstung in einer schwarz-roten Puma -Sporttasche. In der anderen hielt er ein Stück Armierungsstahl, das er irgendwann einmal auf einer Baustelle gefunden hatte; es war eine Stahlstange von etwa einem Meter Länge, bestens geeignet, um in Rattenhöhlen herumzustochern und Köder hineinzuschieben - und gelegentlich auch, um

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