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Die Saat

Die Saat

Titel: Die Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillermo Del Toro
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reden Sie da? Außerdem habe ich dazu keine Befugnis, und das wissen Sie genau.«
    Ein Lautsprecher kündigte die Ankunft eines Zuges an. »Ich bin übrigens in der Penn Station, Everett. Sie können ruhig das FBI herschicken, wenn Sie wollen. Bis die hier eintrudeln, bin ich längst über alle Berge.«
    »Ephraim, seien Sie doch vernünftig. Ich verspreche Ihnen eine faire Chance, mich von Ihrem Anliegen zu überzeugen, uns alle hier zu überzeugen. Wir müssen zusammenarbeiten.«
    »Nein. Sie haben gerade selbst gesagt, dass Sie solche Befugnisse nicht besitzen. Diese Vampire - und genau darum handelt es sich hier, Everett - sind Viren in Menschengestalt, und sie werden sich durch diese Stadt fressen, bis keiner von uns mehr übrig ist. Quarantäne ist der absolut einzige Weg. Wenn ich in den Nachrichten sehe, dass Sie meinen Rat befolgt haben, dann denke ich vielleicht darüber nach, zurückzukommen und Ihnen zu helfen. Aber bis dahin, Everett viel Glück!«
    Eph legte auf. Nora und Setrakian warteten darauf, dass er etwas sagte, doch ein weiterer Eintrag in Jims Anrufliste hatte sein Interesse geweckt. Alle Kontakte waren mit dem Nachnamen zuerst aufgeführt - alle bis auf einen. Eine Nummer hier in New York, die Jim in den vergangenen Tagen mehrere Male angerufen hatte. Eph nahm den Festnetzhörer ab, wählte die Null und hangelte sich durch die automatischen Ansagen, bis er endlich einen Mitarbeiter aus Fleisch und Blut am anderen Ende der Leitung hatte. »Ja, können Sie mir bitte helfen. Ich habe hier eine Nummer auf meinem Display, kann mich aber nicht mehr erinnern, wem sie gehört. Nun möchte ich mir die Peinlichkeit ersparen, dort anzurufen. Die Nummer fängt mit 212 an, also nehme ich an, es handelt sich um einen Festnetzanschluss.« Er las die Nummer vor und hörte dann eine Tastatur klackern.
    »Diese Nummer«, sagte der Operator, »gehört zu einem Anschluss in der sechsundsiebzigsten Etage der Stoneheart Group. Soll ich Ihnen die Adresse des Gebäudes durchgeben?«
    » J a, bitte.« Eph legte die Hand über den Hörer. »Warum sollte Jim jemanden von der Stoneheart Group anrufen?« Nora runzelte die Stirn. »Stoneheart? Meinst du diese Investment-Firma von dem alten Knacker?«
    »Genau, dieser Finanz-Guru. Der zweitreichste Mann des Landes, glaube ich. Soundso Palmer.«
    »Eldritch Palmer«, schaltete sich Setrakian ein. Auf dem Gesicht des alten Mannes lag ein Anflug von Bestürzung. »Was ist mit ihm?«, fragte Eph.
    »Ihr Mitarbeiter, Jim Kent«, sagte Setrakian. »Er war nicht Ihr Freund.«
    »Was meinen Sie damit?«, rief Nora empört. »Natürlich war er ... «
    Eph hatte jetzt die Adresse. Er nahm Jims Handy, wählte die Nummer aus der Anrufliste und drückte auf VERBINDEN.
    Es klingelte. Niemand hob ab. Kein Anrufbeantworter. Eph beendete die Verbindung und starrte auf das Display.
    »Erinnerst du dich noch an die für die Isolierstation zuständige Ärztin?«, fragte Nora. »Sie sagte, sie hätte uns angerufen, nachdem die Überlebenden die Station verlassen hatten. Jim behauptete das Gegenteil- und später gestand er, dass er ein paar Anrufe verpasst hatte. So war das doch, oder?«
    Eph nickte verwirrt und sah Setrakian an. »Was wissen Sie über diesen Palmer?«
    »Vor vielen Jahren ist er zu mir gekommen, weil ich ihm helfen sollte, jemanden zu finden. Jemanden, den zu finden ich selbst ein sehr großes Interesse hatte.«
    »Sardu«, sagte Nora.
    »Ja. Palmer hatte die Mittel, ich das Wissen. Aber unsere Zusammenarbeit war bereits nach wenigen Monaten beendet. Ich begriff, dass wir aus zwei völlig verschiedenen Gründen nach Sardu suchten.«
    »War er es, der Ihren akademischen Ruf ruiniert hat?« »Das habe ich immer vermutet, ja.«
    Jims Handy fing an zu summen. Eph sah auf das Display.
    Ein New Yorker Anschluss. Womöglich der Rückruf der Stoneheart Group unter einer anderen Nummer. Er nahm das Gespräch entgegen.
    »Hallo, ist da die CDC?« »Wer sind Sie?«
    Die tiefe Stimme klang aufgebracht. »Ich suche diesen Seuchen-Typen vom Canary-Projekt, der momentan bis zum Hals in der Scheiße steckt. Können Sie mich irgend wie zu ihm durchstellen?«
    »Was wollen Sie von ihm?«
    »Ich stehe hier vor einem Haus in Bushwick, gleich drüben in Brooklyn, und habe im Keller zwei getoastete Sonnenfinsternisfanatiker. Jedenfalls konnten sie die Sonne auf den Tod nicht ausstehen. Können Sie damit irgendetwas anfangen?
    Eph spürte, wie sein Herz schneller schlug. »Wer sind Sie?«
    »Mein

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