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Die Saat

Die Saat

Titel: Die Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillermo Del Toro
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Meister in einem Regen aus Glasscherben verschwand.
    Setrakian lief dem plötzlichen Windstoß entgegen, der durch den nun von scharfkantigen Scherben gesäumten Fensterrahmen strömte. Glassplitter regneten auf den Bürgersteig, glitzerten im Licht der Straßenlaterne.
    Wie ein dunkler Wirbelwind überquerte der Meister die Straße und erklomm das gegenüberliegende Gebäude. Bolivar im Schlepptau schwang er sich über die Brüstung und verschmolz mit der Nacht.
    Setrakian ließ die Schultern hängen. Sie waren so nahe dran gewesen ...
    »Hey
-
könnte mir mal jemand helfen?«
    Der alte Mann drehte sich um. Vasiliy lag am Boden und wehrte sich gegen den verbliebenen Vampir, während Nora versuchte, das Wesen mit der Lampe kampfunfähig zu machen. Setrakian spürte eine neue Welle der Wut in sich aufbranden. Er ging hinüber, das Schwert seitlich von sich gestreckt.
    Vasiliy sah ihn kommen und riss die Augen auf. »Halt, Moment ... «
    Setrakian schlug zu, ließ die Klinge nur wenige Zentimeter von Vasiliys Händen entfernt durch den Hals des Vampirs sausen. Mit einem Tritt beförderte er den enthaupteten Körper von Vasiliys Brust, bevor das weiße Blut auf dessen Haut gelangen konnte.
    Sofort rannte Nora zu Eph, der zusammengekrümmt auf dem Boden lag. Seine Wange war aufgeschürft, die Augen geweitet und panisch.
    Setrakian zog den Spiegel hervor und hielt ihn an Ephs Gesicht, konnte jedoch keine Veränderung feststellen. Nora richtete die UV-Lampe auf Ephs Hals, der ebenfalls unversehrt schien.
     
    Kelton Street, Woodside, Queens
     
     
    Dann half sie ihm, sich aufzusetzen. Eph zuckte vor Schmerz zusammen, als sie seinen rechten Arm berührte. Vorsichtig strich ihre Hand über sein Kinn unter der aufgeschürften Wange. Sie hätte ihn so gerne umarmt, wollte ihm aber nicht noch weitere Schmerzen zufügen. »Was ist passiert?«, fragte sie.
    »Er hat Kelly.«
    Während Eph über die Brücke Richtung Queens jagte, benutzte er Jims Handy, um Kelly anzurufen.
    Er wurde direkt mit der Mailbox verbunden. »Hi, hier spricht Kelly. Ich kann leider gerade nicht ans Telefon ... « Nachdem er aufgelegt hatte, tippte er Zacks Nummer ein.
    Es klingelte - bis sich ebenfalls die Mailbox einschaltete.
    Mit quietschenden Reifen bog er in die Kelton Street, legte vor Kellys Garten eine Vollbremsung hin und stieg aus dem Auto. Er sprang über den niedrigen Zaun und stürmte die Stufen hinauf, hämmerte gegen die Haustür und drückte gleichzeitig auf den Klingelknopf. Seinen Schlüssel hatte er in der Eile in seinem Apartment vergessen.
    Er nahm Anlauf und rammte seine verletzte Schulter gegen die Tür. Dann versuchte er es noch einmal, was aber nur den Schmerz in seinem Arm verstärkte. Als er sich das dritte Mal gegen die Tür warf, splitterte der Rahmen, und er fiel der Länge nach in den Flur.
    Sofort rappelte er sich wieder auf und hastete die Treppe in den ersten Stock hinauf. Vor Zacks Tür blieb er stehen.
    Das Zimmer des Jungen war leer. Unendlich leer.
    Also wieder zurück nach unten, drei Stufen auf einmal.
    Eph bemerkte Kellys Notfallkoffer neben der aufgebrochenen Haustür, sah weitere gepackte, aber noch nicht geschlossene Koffer. Sie hatte die Stadt nicht verlassen.
    Mein Gott! Er hat die Wahrheit gesagt.
    Die anderen hatten gerade die Tür erreicht, als Eph von hinten einen Schlag bekam. Jemand hatte sich auf ihn geworfen. Sofort setzte er sich zur Wehr, rollte sich mit dem Angreifer über den Boden, versuchte verzweifelt, ihn abzuschütteln.
    Es war Matt Sayles. Eph sah seine toten Augen, spürte die Hitze des auf Hochtouren laufenden Stoffwechsels.
    Die Kreatur fauchte ihn an. Eph rammte seinen Unterarm in Matts Hals, als der Vampir den Mund zu öffnen versuchte. Mit aller Kraft drückte er zu, um den Mechanismus zu blockieren, der für das Herausschleudern des Stachels verantwortlich war. Matt traten die Augen aus dem wie wild zitternden Kopf.
    Eph sah, dass Setrakian hinter Matt das Schwert zog.
»Nein!«,
schrie er und trat Matt mit aller Kraft von sich.
    Matt fauchte, rollte zur Seite und beobachtete, wie Eph sich aufrappelte. Dann erhob er sich ebenfalls und stand gebeugt vor ihm. Er zog äußerst merkwürdige Grimassen - ein frischgebackener Vampir, der sich an all die neuen Muskeln gewöhnte, dessen Zunge wie wild um seine Lippen leckte.
    Eph sah sich nach einer Waffe um, fand jedoch nur einen Tennisschläger, der vor dem Schrank auf dem Boden lag. Er packte ihn mit beiden Händen und holte aus. Alle Wut

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