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Die Sache mit Callie und Kayden

Die Sache mit Callie und Kayden

Titel: Die Sache mit Callie und Kayden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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Berge. Es holt mich wieder ein. Die Nacht. Die Leichtigkeit. Alles. Mir kommen Gedanken in den Sinn, von deren Existenz ich gar nichts wusste, zum Beispiel wie seine Lippen schmecken und wie sich seine Muskeln unter meinen Fingerspitzen anfühlen würden.
    »Callie.«
    Blinzelnd verscheuche ich diese Gedanken und blicke zu Kayden. »Ja?«
    Er sieht auf meine Lippen, während er den Mund öffnet, ihn aber gleich wieder schließt und zu lächeln beginnt. »Das hat Spaß gemacht.«
    Ich erwidere sein Lächeln. »Weißt du was? Hat es wirklich.«

    »Scheiße, ist das dunkel hier draußen«, schimpft Seth, als wir den Weg hinaufwandern. »Und dreckig.«
    Luke leuchtet mit seiner Taschenlampe nach unten. Seth hat seine in dem Moment fallen gelassen, in dem wir aus dem Taxi stiegen, und meine war sowieso kaputt, also haben wir nur zwei.
    Das Taxi wartet unten am Weg. Der Fahrer sagte, dass er uns zwanzig Minuten gibt, dann fährt er los. Ihm gefiel nicht, dass wir in die Berge gefahren werden wollten, wo offensichtlich eine illegale Party stattfindet.
    »Das sind die Berge«, sagt Kayden zu Seth und schwenkt seine Taschenlampe von einer Seite zur anderen. »Was hast du dir denn vorgestellt?«
    Steine knirschen unter meinen Schuhen, während ich mich an Seths Arm festhalte. Die Luft ist ein bisschen kühl, und Blitze zucken über den Himmel.
    Als wir unten am Felsen sind, reicht Luke mir die Taschenlampe und schüttelt die Farbdose. »Also, welcher Bastard darf da raufklettern? Weit ist es ja nicht, aber ich bin ziemlich hinüber.«
    Seth reckt dramatisch seine Hand in die Luft. »Da ich ein echter Bastard bin, mache ich das.«
    Ich leuchte ihm ins Gesicht. Er hat diesen Reh-im-Scheinwerferlicht-Ausdruck. Mich wundert, dass ich das nicht über ihn wusste. »Hast du nicht gesagt, dein Dad hört 80er-Rock und trägt Vokuhila?«
    »Mein Stiefvater«, korrigiert er und streckt Luke seine Hand hin. »Gib mir die Dose. Ich würde zu gerne was auf diesen Fels sprühen.«
    Luke gibt ihm die Dose. »Sie gehört ganz dir, Alter.«
    Seth schüttelt die Spraydose weiter, während er den steilen, in den grauen Himmel aufragenden Felsen hinaufgeht. Er stellt einen Stiefel auf einen niedrigen Vorsprung, schwingt sich hoch und hält sich an einem kleineren Vorsprung seitlich fest. Dann versetzt er den Fuß auf die nächste Felsstufe, sodass er mit beiden Beinen am Abhang ist. Er klemmt sich die Farbdose unter den Arm, greift mit der freien Hand zu einer Stelle über ihm und hievt sich hoch. Oben rollt er sich herum und steht auf.
    Ich leuchte auf seinen Rücken, als er den Felsen ansieht. »Alles klar da oben?«
    Er guckt sich über die Schulter zu uns um. »Ich überlege nur, was ich Dreckiges schreiben kann. Ah, warte, ich hab’s!« Er hält die Dose hoch, richtet die Spraydüse nach unten und legt los. Nach und nach erscheint rote Farbe auf dem Fels, die Buchstaben bildet. Schließlich ist Seth fertig und nimmt die Hand herunter.
    » Ihr könnt mich «, lese ich seine Worte vor. Mir ist so kalt, dass ich eine Gänsehaut an den Armen habe. »Das willst du schreiben?«
    Er dreht sich ein bisschen entrüstet zu mir um. »Das habe ich schon geschrieben, und falls dir was Besseres einfällt, schwing deinen winzigen Hintern hier rauf und schreib’s selbst. Du bist doch die Schreiberin.«
    Kayden wendet sich zu mir um. Im bleichen Mondlicht sieht sein Haar fast schwarz aus. Er zielt den Lichtstrahl seiner Taschenlampe zwischen unsere Füße. »Du schreibst?«
    Ich zucke mit den Schultern und leuchte über seine Schulter. »Tagebuch.«
    Aus irgendeinem bizarren Grund fasziniert ihn diese Information offenbar. »Ja, das kann ich mir sogar gut vorstellen.«
    Ich reibe mir über den Arm, um die Gänsehaut zu vertreiben. »Warum?«
    Schulterzuckend kickt er mit dem Schuh in den sandigen Boden. »Du siehst immer so nachdenklich aus … Frierst du?«
    »Geht schon«, antworte ich mit klappernden Zähnen und wünschte, ich hätte meine Jacke nicht im Taxi gelassen. »Es ist nur ein bisschen kühl hier.«
    Er greift in seinen Nacken nach dem Hemdkragen und zieht sich sein Shirt über den Kopf. Das schwarze T-Shirt darunter rutscht ein Stück nach oben, und für einen Moment sehe ich die gezackten Narben auf seinem Bauch.
    Er zupft das T-Shirt gleich wieder nach unten und streckt mir seinen Arm mit dem Thermo-Shirt hin. »Hier, zieh das über.«
    »Das musst du nicht.«
    »Will ich aber.«
    Zögernd nehme ich es. Der Stoff fühlt sich weich an. Ich

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