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Die Sache mit Callie und Kayden

Die Sache mit Callie und Kayden

Titel: Die Sache mit Callie und Kayden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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Gesicht und schiebe meine Hände in die Ärmel von Kaydens Hemd. »Tut mir leid. Auch wenn es nichts nützen wird, er ist ein Vollidiot.«
    »Es braucht dir nicht leidzutun, Süße.« Er holt Kleingeld und seine Brieftasche aus der Jacke und legt alles auf die Kommode neben eine Lampe. »Du bist der verständnisvollste Mensch, dem ich je begegnet bin.«
    Er beginnt, sein Hemd aufzuknöpfen, und ich umarme ihn. »Du bist der großartigste Mensch aller Zeiten.«
    Lachend tätschelt er meinen Kopf. »Ja, warten wir ab, ob du das auch noch denkst, wenn du morgen früh deinen allerersten Kater erlebst.«
    Ich sinke heilfroh auf sein Bett. Nachdem ich das Kissen aufgeschüttelt habe, lege ich mich auf die Seite und betrachte das Foto von ihm mit einem Typen mit dunklem Haar und leuchtend blauen Augen. »Ist er das, Seth? Auf dem Bild?«
    Es dauert eine Minute, ehe er antwortet. »Ja, das ist er. Das ist Braiden.«
    Braiden sieht wie ein Football-Spieler aus: kräftige Schultern, eine breite Brust und muskulöse Arme. Einen davon hat er um Seth gelegt. Sie sehen glücklich aus, auch wenn es einer von ihnen im Grunde nicht ist. Einer von ihnen wird den anderen outen, als an der Schule Gerüchte über ihre Liebe laut werden wie ein Bienenschwarm, der über ein Blumenfeld herfällt. Ich möchte Seth fragen, warum er das Foto behalten hat – warum es an seiner Wand hängt –, merke aber, dass ihm das Thema unangenehm ist.
    Er schaltet das Licht aus, und auf der anderen Zimmerseite ächzt das Bett, als Seth sich hinlegt. Wir schweigen, und ich rolle mich zusammen, schmiege mein Gesicht ins Kissen und schließe die Augen.
    »Darf ich dich was fragen?«, sagt Seth plötzlich.
    Ich öffne die Augen wieder. »Klar.«
    Er zögert. »Hast du jemals Albträume von dem, was dir passiert ist?«
    Ich kneife meine Augen wieder zu und inhaliere den Geruch von Kaydens Hemd. »Immer.«
    Er atmet aus. »Ich auch. Denen scheine ich nicht entkommen zu können. Jedes Mal, wenn ich die Augen schließe, sehe ich nichts als den Hass in ihren Gesichtern und die Fäuste und Füße, die auf mich zukommen.«
    Ich muss schlucken. »Manchmal kann ich ihn immer noch riechen.«
    »Ich kann noch den Dreck und das Blut riechen«, flüstert er. »Und den Schmerz fühlen.«
    Er wird wieder still, und mich überwältigt der Wunsch, ihn zu trösten. Ich rolle mich auf die andere Seite, steige aus dem Bett und lege mich zu ihm. Er dreht sich zu mir. Sein Gesicht ist nur ein Umriss im fahlen Mondlicht.
    »Vielleicht haben wir heute Nacht keine Albträume«, sage ich. »Vielleicht ist es anders.«
    Er seufzt. »Das hoffe ich so sehr, Callie. Ja, sehr.«
    Eine Minute lang hoffe ich. Der Abend war so schön, und ich habe das Gefühl, dass alles möglich wäre. Doch dann schließe ich die Augen, und das alles wird mir weggenommen.

6
#8 Fordere dich selbst heraus
Kayden
    Nachdem wir von unserem Ausflug zurück sind, laufe ich zu meinem Zimmer. Ich will vor allem weglaufen, was ich fühle. Das Bad ist besetzt, also gehe ich ins Bett, wo ich an die Decke starre, während der Regen gegen das Fenster peitscht. Gegenüber liegt Luke bäuchlings auf seinem Bett und schnarcht.
    Als die Alkoholwirkung langsam nachlässt, drohen die ganzen Gefühle wie ein Fluss aus lauter Nadeln über mir zusammenzuschlagen. Ich muss das abstellen, denn nur so komme ich mit dem Leben klar.
    Ich rolle mich auf die Seite, hole mit der Faust aus und ramme sie so fest ich kann gegen das Kopfteil des Bettes. Meine Knöchel knacken, und Luke springt auf.
    »Was ist denn jetzt los?« Er guckt sich blinzelnd im Zimmer um, das von den Blitzen draußen von silbrigem Licht durchzuckt wird.
    »Das war nur Donner«, lüge ich und drehe mich um. Ich mache die Augen zu und halte meine Hand an die Brust. Der Schmerz schießt meinen Arm hinauf, doch wenig später falle ich in einen tiefen Schlaf.

    » Hock nicht den ganzen Abend alleine hier unten«, sagt Luke, der quer durchs Zimmer zum Minikühlschrank in der Ecke geht. Er nimmt sich ein Bier heraus und knackt den Verschluss auf. »Du benimmst dich schon seit der Abschlussfeier komisch.«
    Ich liege auf der Couch, spreize und beuge meine Hände wieder und wieder und betrachte die Adern, die sich auf dem Handrücken abzeichnen. »Mir ist eben nicht so ganz wohl dabei wegzugehen.« Mir ist ehrlich gesagt irgendwie mulmig, was das Leben angeht. Ich will weg, aufs College gehen, frei sein, aber die Vorstellung, da draußen zu sein, umgeben von Dingen, die ich

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