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Die Sache mit Callie und Kayden

Die Sache mit Callie und Kayden

Titel: Die Sache mit Callie und Kayden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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Kissen. »Willst du das wirklich wissen?«
    Er sieht mich aus dem Augenwinkel an. »Na, und ob! Du siehst aus, als wenn du high wärst.« Er dreht sich auf die Seite und stützt sich auf einen Ellbogen auf. »Warte mal. Habt ihr das da oben gemacht? Euch irgendwas reingezogen?«
    Ich gebe ihm einen Klaps auf den Arm. »Nein … wir … haben uns geküsst.«
    Er lacht. »Du sagst das, als wäre es etwas Schlimmes.«
    Ich zucke mit den Schultern und zupfe an meinen Fingernägeln. »Sollte es wohl auch. Das letzte Mal, dass mich jemand geküsst hat, fühlte es sich so an.«
    Seufzend schüttelt er den Kopf. »Weil es das letzte Mal falsch war, aber diesmal nicht. Diesmal war es richtig, und ihr wolltet es beide, stimmt’s?«
    Ich nicke langsam und versuche, nicht zu lächeln, was mir nicht gelingt. »Es war ein richtig schöner Kuss.«
    Seth hockt sich auf die Knie, die Hände auf die Oberschenkel gestemmt. »Okay, erzähl mir, wie es war. Was habt ihr gemacht? Und wie ist es dazu gekommen?«
    Ich setze mich auf und lehne mich an das hölzerne Kopfteil des Bettes. »Er hat gesagt, dass das Spiel sowieso nur ein Trick war, um mich nach da oben zu bekommen.«
    Seth verdreht seine braunen Augen. »Ah, wusst ich’s doch, dass die zwei irgendwas vorhatten!«
    »Ehrlich?« Ich komme mir blöd vor. »Ich dachte, die wollen sich nur aufspielen.«
    »Ja, wollten sie auch«, versichert er mir. »Entspann dich, das war alles nur Spaß, und er hat dich endlich geküsst, was er schon den ganzen Abend wollte.«
    Ich ziehe das Kopfkissen auf meinen Schoß und spiele alles wieder und wieder in Gedanken durch. »Ja, aber war er nicht trotzdem komisch, als wir wegfuhren?«
    Seth zuckt mit den Schultern. »Er kam mir müde vor, nicht komisch.«
    Ich ziehe das Haargummi heraus, raffe mein Haar zu einem losen Knoten zusammen und fixiere ihn mit dem Gummi. »Was ist mit dem Typen, von dem du vorhin gesprochen hast?«
    Er holt sein Handy hervor. Mit dem Finger tippt er das Display an und zeigt es mir. »Ich habe seine Nummer.«
    »Das freut mich so für dich!« Ich lehne mich wieder zurück. »Willst du dich mit ihm verabreden?«
    »Kann sein.« Er lässt das Handy auf den Schreibtisch vor dem Bett fallen, legt sich wieder hin und sieht zu dem Bild an der Wand. »Gott, war das ein toller Abend!«
    Ich lege mich ebenfalls richtig hin und starre an die Decke. »War es.«
    Und in diesem Moment meine ich es.

    Ich wache mitten in der Nacht schweißgebadet auf und weiß nicht, wo ich bin. Das Geräusch von schwerem Atmen steigt von dem warmen Körper neben mir auf. Ich setze mich auf, klammere mich an die Bettdecke und keuche fiebrig, während ich versuche, meinen Traum abzuschütteln.
    » Callie, hör mir zu«, sagt er. »Wenn du irgendwem hiervon erzählst, kriegst du Ärger, und ich muss dir wehtun.«
    Ich zittere am ganzen Leib, meine Muskeln sind wund, und mein Körper und mein Verstand sind verletzt. Tränen machen meine Sicht verschwommen, als ich zu meiner Zimmerdecke sehe. Meine Hände liegen wie tot neben mir, in den Überwurf gekrallt.
    »Callie, verstehst du mich?« Sein Gesicht wird rot, und seine Stimme klingt streng.
    Ich nicke, kann nichts sagen, halte die Decke fester.
    Er steigt von mir und macht seinen Reißverschluss zu. Dann geht er rückwärts zur Tür und hält sich einen Finger an die Lippen. »Das ist unser kleines Geheimnis.«
    Als er fort ist, ringe ich nach Luft, aber meine Lunge verweigert den Dienst. Ich kann nicht atmen. Panisch lasse ich die Decke los, stolpere vom Bett und renne ins Badezimmer, wo ich meinen Kopf über die Kloschüssel beuge. Ich würge, bis mein Bauch leer ist, und trotzdem fühle ich mich noch innerlich schmutzig, verdorben, faulig. Es bringt mich um, frisst mich von innen auf, und ich muss es herausbekommen.
    Ich schiebe mir einen Finger in den Hals, weil es dringend raus muss. Ich drücke und würge, bis mein Hals blutet und mir Tränen über die Wangen laufen. Meine Schultern zittern, als ich auf die Blutspur auf dem Fußboden sehe und dem Lärm der Kinder vor der Tür lausche, die lachend Verstecken spielen.
    Ich ringe nach Luft, kratze mit den Fingernägeln über meinen Hals. »Geh weg. Geh weg«, flüstere ich, und Seth schnarcht laut.
    Panisch springe ich aus dem Bett und suche nach meinen Schuhen, denn ich muss die Gefühle loswerden, ehe sie mich völlig übernehmen. Aber es ist zu dunkel, und ich finde meine Schuhe nicht. Ich zerre an meinem Haar, will es ausreißen und

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