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Die Sache mit Callie und Kayden

Die Sache mit Callie und Kayden

Titel: Die Sache mit Callie und Kayden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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verbundenes Handgelenk von einem Sturz aus einem Baum, den er hinaufgeklettert war, um sich vor unserem Vater zu verstecken. Und ich habe, was man auf dem Bild nicht sieht, einen dicken Bluterguss am Schienbein von einem Tritt meines Dads, nachdem ich versehentlich Cornflakes verschüttet hatte.
    Ich frage mich, warum sich nie jemand über unsere vielen Verletzungen wunderte. Vielleicht mussten wir alle deshalb so viel Sport treiben. Sobald wir das richtige Alter erreicht hatten, wurden wir zum Fußball und Junior-Schlagball angemeldet, später zum Basketball und Football. Diese Sportarten waren perfekte Ausreden, mit denen meine Mom jede Verletzung erklärte.
    Mehrmals nahm ich mir vor, jemandem etwas zu sagen, als ich alt genug war, um zu begreifen, dass das nicht in Ordnung war. Doch Angst und Scham hielten mich davon ab. Außerdem hatte ich schon sehr früh dichtgemacht. Danach war Schmerz eben nur Schmerz. Damit kann ich umgehen. Schmerz ist simpel. Alles andere hingegen – Glück, Lachen, Liebe – ist verflucht kompliziert.
Callie
    »Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll, wenn ich Kayden treffe«, gestehe ich Seth, als er mich zu meinem Zimmer begleitet. Keiner von uns hat heute Morgen Kurse, weshalb wir beschließen, zusammen frühstücken zu gehen, nur er und ich, damit wir reden können.
    Zum Glück ist der Schal vom Türknauf verschwunden, und als ich die Tür öffne, ist Violet nicht da. Sie hat allerdings überall Coladosen herumstehen lassen, und auf dem Schreibtisch liegt ein ekliges angebissenes Sandwich.
    »Darf ich einen Vorschlag machen?«, sagt Seth und sieht zu Violets ungemachtem Bett. »Sprüh alles mit Desinfektionsmittel ab.«
    »Vorschlag angenommen.« Ich hole eine karierte Bluse und eine Jeans aus der Kommode. »Kannst du bitte draußen warten, solange ich mich umziehe?«
    Er nickt und geht zur Tür. »Aber beeil dich, ich bin am Verhungern.«
    Nachdem er die Tür geschlossen hat, streife ich mein T-Shirt ab, das nach Zuckerwatte und Zigarettenqualm riecht. Ich atme den Geruch ein, erinnere mich, wie es sich anfühlte, Kayden zu küssen, bevor ich das Shirt aufs Bett werfe und die Bluse überwerfe. Anschließend ziehe ich die Jeans an, nehme die Bürste, um mein Haar hochzubinden, halte aber inne. Mir fallen meine Ängste und Seths Rat von heute Morgen ein, ich sollte sie einfach zum Teufel jagen.
    Nach dem Zwischenfall letzte Nacht schwor ich mir, dass es nie wieder passieren würde, ehe ich in Seths Zimmer zurückkehrte und wieder ins Bett ging. Beim Aufwachen morgens fühlte ich mich besser.
    Ich ziehe das Haargummi heraus und lasse mein Haar auf die Schultern fallen. »Du schaffst das«, murmle ich und schnappe mir meine Tasche. »Du hast immerhin mit einem Jungen geknutscht!«
    Als ich aus der Tür trete, lächele ich. Allerdings verpufft mein Glück gleich wieder, denn ich sehe, dass Seth mit Luke redet und beide nicht froh wirken. Luke hat eine schwarze Jeans und ein enges schwarzes T-Shirt an. Ein bisschen viel Schwarz, doch bei ihm funktioniert es.
    Seth bemerkt mich und guckt mich mitleidig an.
    Stirnrunzelnd gehe ich auf die beiden zu. »Was ist?«
    Luke dreht sich mit schuldbewusster Miene zu mir. »Hey, Callie, wie geht’s?«
    Ich streiche mir einige Haarsträhnen hinters Ohr. »Ganz gut. Seth und ich wollen gerade frühstücken gehen.«
    »Ja, darüber haben wir eben geredet.« Luke läuft rückwärts den Flur hinunter, als könnte er es nicht erwarten, von mir wegzukommen. »Ich hatte Seth gefragt, ob ich seinen Wagen leihen kann, aber ich finde schon jemand anderen.«
    »Wieso? Wo ist dein Truck?«, frage ich, und sein Oberkörper versteift sich, während er mitten auf dem Flur stehen bleibt.
    »Kayden ist damit weggefahren.« Er winkt mir zu, ehe er auf dem Absatz kehrtmacht und losläuft. »Bis später, ihr zwei.« Er verschwindet in einer Gruppe von Cheerleadern in Uniformen.
    Verwirrt sehe ich Seth an. »Was war das denn?«
    Er betrachtet mich nachdenklich, seufzt und hakt sich bei mir ein. »Wir müssen reden.«
    Draußen ist es herbstlich kühl und bewölkt. Um uns herum herrscht reichlich Betrieb auf dem Campus-Innenhof, und gelbe und orangene Blätter rascheln über das sterbende Gras.
    »Verrätst du mir, warum du mich ansiehst, als müsstest du mir beibringen, dass mein Hund gestorben ist?«, frage ich ihn, als wir auf den Gehweg und hinunter zum Parkplatz gehen.
    Seth blickt sich nach rechts und links um, bevor wir zu seinem Wagen laufen. »Ich muss dir

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