Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sache mit Callie und Kayden

Die Sache mit Callie und Kayden

Titel: Die Sache mit Callie und Kayden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
Vom Netzwerk:
und bis ich fertig bin, ist der Kurs vorbei. Wir warten, bis der Raum fast leer ist, dann stehen wir auf, um nach draußen und die Treppe hinunterzugehen.
    Professor Jennerly, ein großer, graumelierter Mann mit dicker Brille, fängt uns an der Tür ab. »Mein Seminarraum ist kein Ort für beiläufige Plaudereien«, sagt er. »Wenn Sie beide sich nett unterhalten wollen, schlage ich vor, dass Sie meinem Kurs fernbleiben.«
    »Tut uns leid«, antwortet Seth und verdreht die Augen in meine Richtung. »Kommt nicht wieder vor.«
    Wir gehen den überfüllten Flur hinunter. Draußen in der Ferne erstreckt sich das Football-Stadion, und die Metallstangen der Tribüne und der Beleuchtungsanlage blitzen im Sonnenschein.
    »Denkst du an ihn?«, fragt Seth.
    Ich wende den Blick vom Fenster ab und sehe hinüber zu einer Gruppe, die fast den halben Flur einnimmt. »An wen?«
    Er neigt den Kopf zur Seite, die Brauen zusammengezogen. »Callie, du musst ihn vergessen oder mit ihm reden. Du kannst nicht damit weitermachen, dass du ihn meidest, dich aber zugleich nach ihm sehnst.«
    »Ich sehne mich nicht nach ihm«, lüge ich, und als er wieder die Brauen zusammenzieht, seufze ich. »Na gut, okay, ja, ich denke an ihn. Oft. Aber da komme ich drüber weg. Immerhin kenne ich ihn praktisch nicht.«
    »Und doch habt ihr zwei eine Menge gemeinsam«, sagt er und schiebt die Tür mit der flachen Hand auf. »Du hast ihn gerettet. Er war der Erste, dem du je vertraut hast. Er hat dich als Erster richtig geküsst.«
    »Dir habe ich früher vertraut.« Ich wühle in meiner Tasche nach einem Kaugummi, während der Wind mir durchs Haar weht.
    »Das ist nicht dasselbe.« Er lässt die Tür los, und sie fällt ins Schloss. »Ich bin ein Freund. Kayden ist mehr als das für dich.«
    »Ob das stimmt, weiß ich nicht.« Ich nehme das Kaugummipäckchen heraus und ziehe einen Streifen aus der Verpackung. »Ich weiß nicht, was ich für ihn empfinde oder ob es gut oder schlecht ist. Genau genommen fühle ich mich manchmal einfach wie ein ängstliches kleines Mädchen, das mit nichts etwas anzufangen weiß.«
    Seth sieht mich mitleidig an, als wir unter den kahlen Bäumen hindurchgehen, wo wir von der Sonne beschienen werden. »Na, dann solltest du vielleicht einfach tun, was du willst, statt das, wovon du denkst, dass du es tun solltest.«
    Ich zeige vorwurfsvoll mit dem Finger auf ihn. »Das hast du jetzt von der Liste zitiert.«
    Er kichert hinterhältig, wirft den Kopf in den Nacken, und sein blondes Haar fällt ihm nach hinten. »Weil es das Zitat des Tages ist. Hast du mein Memo nicht bekommen?«
    Lachend schüttele ich meinen Kopf. »Bedaure, ich habe vergessen, meine Mails zu checken. Das habe ich offensichtlich verpasst.«
    Er legt einen Arm um meine Schultern. »Die Frage ist: Was willst du machen? Und ich rede von richtig wollen.«
    Ich bleibe vor einer Bank stehen, denke nach und sehe auf das Stadion in der Ferne. »Ich will Spaß haben.«
Kayden
    »Ich bin echt nicht in Partystimmung.« Ich sprühe mir etwas Eau de Cologne aufs Hemd und stecke die Kappe wieder auf. »Lieber würde ich hierbleiben und ein bisschen Schlaf nachholen. Ich fühle mich beschissen.«
    »Weil du deprimiert bist.« Luke zieht eine Kommodenschublade auf und wühlt durch seine T-Shirts, bis er endlich ein langärmliges aussucht. »Wegen jemandem, den ich nicht erwähnen darf, weil du mich dann wieder ansiehst, als wolltest du mich umbringen.«
    Ich fahre mir mit den Fingern durchs Haar. »Das ist so eine bescheuerte Lüge!«
    Er fädelt einen Gürtel in seinen Jeansbund und reißt die Augen übertrieben weit auf. »Wir gehen einfach zu Fuß, okay? So muss keiner von uns nach Hause fahren.«
    »Dir ist schon klar, dass die Party drei Blocks weiter auf dem Campus Habitat stattfindet, oder? Es wäre bekloppt, dorthin zu fahren.«
    »Ich dachte, sie ist in einer der Wohnungen weiter unten.«
    Ich sehe meine Nachrichten durch und schalte das Display aus. »Nein, das ist nur ein paar Straßen weiter von hier.«
    Luke nimmt seine Jacke vom Stuhl vor dem Computer. »Womit sich das Problem des nüchternen Spielverderbers erst recht erledigt hat.«
    Wir schließen ab und gehen nach draußen. Es ist spät, Sterne stehen am Himmel, und die Laternen bringen den Asphalt zum Schimmern. Einige Mädchen in engen Kleidern und hohen Schuhen ziehen in die gleiche Richtung wie wir.
    Bald sind wir ziemlich dicht hinter ihnen, und Luke bleibt stehen, während er den Hintern der einen

Weitere Kostenlose Bücher