Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)

Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)

Titel: Die Sache mit Jo und Mo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
Vom Netzwerk:
Folter. Immer öfter sah er zur Uhr, wurde immer unruhiger. Sein gewohnter Tatendrang erfüllte ihn; er hatte ein klares Ziel vor Augen: Er würde Monty für sich gewinnen, seinen Schatz. Er musste ihn sich nur erobern.
    Als es endlich zur Pause läutete, sprang Jo auf und wollte losstürmen. Sven hielt ihn augenblicklich am Arm zurück.
    „Du glaubst doch nicht, dass du da ohne mich hingehst“, erklärte er entschlossen. „Das will ich mitbekommen.“
    Ungeduldig schüttelte Jo seinen Arm ab. „Dann komm halt mit. Aber ich rede alleine mit ihm, dabei kann ich keinen Zuhörer gebrauchen. Nachher machst du mir alles wieder kaputt. Beeile dich gefälligst. Ich will vor ihm da sein.“
    „Ja, ja.“ Sven schnaufte ihm hinterher und übernahm bald die Führung. Sie eilten hinaus aufs Schulgelände und nahmen Kurs auf die Sporthalle. Aufgeregt folgte Jo Sven über den Pausenhof. Sie eilten im Laufschritt hinüber und bogen rasch um die Ecke der Sporthalle. Am Ende der Halle gab es eine schwarze Holztür. Jo erinnerte sich daran, dass dort ab und an Messlatten und Bälle gelagert wurden.
    „Dort.“ Sven wies auf die Tür. „Dort ist es. Beeile dich.“ Als Jo an ihm vorbei wollte, hielt er ihn am Arm zurück.
    „Willst du wirklich einfach so da reingehen?“
    „Ja“, sagte Jo nur. „Einfach so.“
    „Okay“, antwortete Sven etwas gedehnt. „Dann mal los. Schnapp ihn dir. Ich stehe hier Schmiere.“
    „Lass ihn ja nicht rauskommen, bis ich es sage“, beschwor ihn Jo. „Unter gar keinen Umständen. Egal was du hörst, egal was passiert.“ Er nahm den Schlüssel, der von innen steckte und drückte ihn Sven in die Hand. „Schwörst du es?“
    „Klar.“ Sven grinste. „Soll ich den Kranken- oder Leichenwagen bestellen, wenn alles ruhig ist?“ Jo grinste zurück schluckte, als er an Montys schnelle Fäuste dachte. Egal, er würde es wagen.
    Er betrat den Raum, der von einer Lichtleiste in der Decke gut beleuchtet war, und sah sich um. Überall waren Gerätschaften gestapelt. Kaputte Bälle lagen in einer Ecke herum. Jo suchte nach einer Versteckmöglichkeit und fand sie hinter einer defekten Tischtennisplatte. Er kauerte sich dahinter und zuckte ergeben die Schultern. Seine edle Designerhose wies bereits unschöne Spuren von Staub auf. Das war nicht so wichtig. Er wartete auf Monty.
     
    23 Augen sind der Liebe Pforten
     
    Erst fünf lange Minuten später, die Jo genau auf seiner Uhr verfolgt hatte, betrat Monty den Raum. Augenblicklich duckte sich Jo tiefer, begann erwartungsvoll zu zittern. Gleichzeitig drängte alles in ihm dazu, auf Monty zuzustürzen und ihn in den Arm zu nehmen. Durch einen Spalt beobachtete Jo ihn.
    Monty setzte seinen Rucksack ab, packte sein Buch sowie ein Butterbrot aus und nahm auf ein paar alten Matten Platz. Seufzend klappte er sein Buch auf, biss von seinem Butterbrot ab und vertiefte sich in sein Buch. Nun war nur noch sein wirrer Haarschopf zu sehen.
    Jo zögerte, überlegte, wie lange Sven wohl brauchen würde, um die Tür zu erreichen und sie zu verschließen. Dann richtete er sich vorsichtig auf. Er holte leise Luft, sprach sich Mut zu, versuchte sein wild und schmerzhaft klopfendes Herz zu ignorieren und machte den entscheidenden Schritt nach vorne.
    „Mo?“, fragte er leise. Kaum trat Jo hinter der defekten Platte hervor, sprang Monty auf, ließ vor Schreck sein Buch fallen, brachte allerdings kein Wort heraus, weil ihm der Bissen noch im Mund steckte. Entgeistert starrte er Jo an.
    Er hat ganz offensichtlich nicht mit mir gerechnet, dachte Jo mit einer Mischung aus Beschämung und leichter Schadenfreude.
    Keuchend und würgend versuchte Monty, seinen Bissen hinab zu schlucken.
    „Du?“ Fassungslos starrte er Jo an. „Was zur Hölle machst du denn hier?“
    „Ich habe auf dich gewartet“, erklärte Jo kleinlaut, gewann jedoch rasch an Sicherheit, während er auf Monty zutrat. Plötzlich war sein Zittern weg.
    Los, Held Jo, zum Angriff.
    Augenblicklich wirbelte Monty herum, ergriff seinen Rucksack, ließ auch noch sein Brot fallen und eilte zur Tür. Jo betete, dass Sven schnell genug gewesen war, um die Tür zu erreichen und sie zu verschließen.
    Sein Gebet schien erhört zu werden, denn kurz bevor Monty die rettende Tür erreicht hatte, hörten sie beide schon das Geräusch des Schlüssels im Schloss. Trotzdem rüttelte Monty heftig an der Klinke, versuchte die Tür auf zu bekommen. Erst als sie sich nach mehreren Versuchen nicht rührte, drehte er sich

Weitere Kostenlose Bücher