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Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)

Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)

Titel: Die Sache mit Jo und Mo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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seufzte Jo traurig, als er endlich sein Auto startete und nachhause fuhr.
    Es wurde eine unruhige Nacht und er war daher durchaus froh, als er am nächsten Morgen eine Notiz auf dem Tisch in der Eingangshalle fand.
    „Morgen, Liebling. Du warst gestern schon so früh verschwunden, dass ich dir nicht sagen konnte, dass wir bereits heute Vormittag nach Schottland fahren. Dein Ticket liegt hier, du kannst nachkommen. Ich freue mich auf dich, wie auch die Fengroves und ihre liebenswerten Töchter. Bis dann, Liebling.“
    Also würde er seine Eltern schon wieder loswerden. Die glaubten doch wohl nicht ernsthaft, dass er in seinem jetzigen Gemütszustand nach Schottland hinterherfahren würde, um sich mit zwei affektierten Zicken zweifelhaft zu amüsieren?
    Wütend nahm Jo das Ticket, zerriss es kurzerhand und warf es beim Hinausgehen in den Papierkorb. Er ertrank vor Kummer und Verzweiflung, doch seine Eltern bekamen davon nichts mit, hatten nur ihre nächste gesellschaftliche Verpflichtung im Kopf. Merkten die denn nicht, wie es ihm ging?
    „Wie wäre es, wenn ihr mal fragen würdet, was ich wirklich will?“, schnauzte er die Rosenbüsche im Allgemeinen an. „Ihr wisst ja gar nichts von mir.“ Beinahe war er versucht, in die Villa zurückzurennen, in das Schlafzimmer seiner Eltern zu stürmen und sie damit zu konfrontieren, dass er sich unsterblich in einen Jungen, ja, in einen Jungen, verliebt hatte.
    Schnaubend nahm er davon Abstand. Klasse, als ob er nicht schon genug Probleme hätte. Eine solche Konfrontation würde ihm gerade noch fehlen.
    Missmutig stieg er in sein Auto, holte sich sein Frühstück, auch wenn er im Prinzip keinen Hunger hatte. Routine eben. Immer lächeln.
    In der Schule war er relativ unbeteiligt, ignorierte die Lehrer und seine Mitschüler weitestgehend. Die ersten Stunden saß er einfach nur stumm da. Seine Lehrer waren schon gewarnt und ließen ihn wohlweislich in Ruhe. In der ersten Pause stand Jo lustlos bei seiner Clique, die sich unterhielt, als ob nichts gewesen wäre.
    Kathy, Uwe und noch ein paar andere hatten sich abgesondert, saßen auf einer der Bänke, von der sie zuvor ein paar jüngere Schüler verscheucht hatten. Jo war es egal. Er würde sich bestimmt nicht bei Uwe entschuldigen. Nicht, wenn der sich nicht bei ihm oder vielmehr bei Monty entschuldigt hatte.
    Uwe trug einen dicken Verband im Gesicht, dennoch konnte man einige Blutergüsse erkennen. Ab und an traf sein ängstlicher Blick Jo, der jedoch jedes Mal den Kopf abwandte. Ein wenig regte sich Jos schlechtes Gewissen, er konnte es indes erfolgreich ausschalten. Darin hatte er leidlich Übung.
    Sven war kurz nach Beginn der Pause verschwunden, kam erst gegen Ende mit einem zufriedenen Lächeln zurück. Während sie hineingingen, lehnte er sich zu Jo hinüber und raunte ihm zu: „Ich weiß, wo sich dein Kleiner versteckt hält.“ Jo sah ihn zweifelnd an.
    „Auf dem Klo?“, fragte er wenig hoffnungsvoll nach. Da war Monty ja meistens, dort hatte er ihn am Montag auch nicht gefunden. Außerdem war dort das Risiko zu groß, von Herrn Roggen erwischt zu werden, denn selbst wenn Jo Monty fand, würde ihr Gespräch vermutlich nicht sehr leise ablaufen. Nein, gewiss nicht. Dazu kannte Jo Monty zu gut.
    Sven grinste geheimnisvoll, schüttelte den Kopf. „Nein, er hat ein neues Versteck.“ Er schien sich köstlich zu amüsieren.
    „Wo?“, fragte Jo sofort. Heiße, erwartungsvolle Freude stieg in ihm auf. Wenn Monty ihm zuhören würde ... Jo würde alles klären, dann würde er ihn in seine Arme nehmen, sie würden sich küssen und dann ... Okay, zumindest Sven sollte dann nicht mehr anwesend sein.
    „Sag schon, wo hat er sich versteckt?“, fragte Jo ungeduldig nach. Sven verzog triumphierend das Gesicht und feixte: „Da kommst du nie drauf.“ Sven schien es zu genießen, Jo ein wenig quälen zu können. „Hat mich glatt einen Zwanziger gekostet. Die kleinen Gören sind ganz schön anspruchsvoll geworden.“
    „Sven! Rede nicht lange drumherum“, schnauzte ihn Jo ungeduldig an. Sie hatten bereits den Klassenraum erreicht. „Also, wo ist er?“
    „Er versteckt sich hinter der Sporthalle“, rückte Sven heraus. „Da gibt es eine kleine Abstellkammer, die nicht abgeschlossen ist. Dorthin scheint er sich hin zu verziehen. Da steckt dein Schatzi.“
    „Sven du bist klasse“, jubelte Jo begeistert, fiel diesem spontan um den Hals. Peinlich berührt wehrte ihn Sven ab.
    Die nächsten Stunden waren für Jo eine

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