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Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)

Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)

Titel: Die Sache mit Jo und Mo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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stehenblieb.
    „Du musst mit ihm reden!“, verlangte Sven entschlossen. „Du musst das mit ihm klären.“
    „Klar“, stimmte Jo zu, zuckte hilflos die Schultern. „Nur wie? Der haut ja sofort ab, wenn ich komme. In der Schule kann ich ihn nicht ansprechen. Außerdem versteckt er sich immer vor mir.“
    „Lass mich mal machen“, versprach Sven. „Ich finde schon raus, wo er sich versteckt. Wäre ja gelacht.“ Er lachte tatsächlich, boxte Jo in die Seite, der dies mit einem schmerzhaften Keuchen quittierte.
    „Los komm, du liebeskranker Superheld. Du darfst dich jetzt in eine Mathestunde mit deinem liebsten Feind, Herrn Roggen stürzen.“ Jo verdrehte die Augen und stöhnte gequält. Das hatte ihm gerade noch gefehlt.
    „Besser ich hänge mich gleich auf. Der foltert mich gleich zu Tode“, behauptete er verzweifelt.
    „Na, ich bin ja da“, beschwichtigte ihn Sven, hakte sich bei ihm unter und schleppte ihn zum Schulgebäude. „Ich beschütze dich großen Held schon. Dafür sind Freunde schließlich da, oder?“
     
    22 Gnade vor den Augen finden
     
    Jo schaffte es erstaunlich gut, seinen Gemütszustand vor den Eltern verborgen zu halten. Was im Grunde auch nicht allzu schwer war, da er sie nur kurz sah, als er von der Schule heimkam.
    Seine Mutter wollte ihn unbedingt zum Shoppen mit in die Innenstadt nehmen, er konnte sich jedoch erfolgreich herausreden, indem er vorgab, für eine Klausur lernen zu müssen.
    Jo verdrehte die Augen.
    Immer, wenn seine Mutter daheim war, überhäufte sie ihn mit übertriebener Aufmerksamkeit. Vermutlich kam ihr schlechtes Gewissen zum Tragen.
    Jos Gewissen funktionierte erstaunlicherweise auch, sodass er sich verpflichtet fühlte, Sven anzurufen und diesen zu fragen, wie es Uwe ging.
    Er hatte kein Mitleid mit dem arroganten Fatzke, wusste allerdings, dass er ihn durchaus verletzt hatte. So ausgerastet war er noch nie.
    Sven versicherte ihm, dass Uwe zwar gejammert und geschrien hätte, als ob er halbtot geprügelt worden wäre, tatsächlich nur eine angebrochene Nase und diverse Blutergüsse davongetragen hatte. Uwe hatte sich wohlweislich an Svens Rat gehalten und nicht verraten, was passiert war und behauptet, er wäre unglücklich die Treppe hinabgestürzt.
    Jo verbrachte die ersten Stunden des Nachmittags am Rande seines Pools, nachdem er hinabgetaucht war, um die zwei Handys heraufzuholen. Weitere zwei Stunden saß er in trübe Gedanken versunken da, dann hielt er es nicht mehr aus. Er verließ das Haus und fuhr zu Montys Adresse. Heute würde dieser seine Zeitungen austragen, also parkte Jo sein Auto ein paar Straßen entfernt Er heilt es nicht länger aus, ihn nicht zu sehen.
    Wenigstens auf die Entfernung einen Blick auf ihn erhaschen, dachte er sehnsüchtig.
    Eine gute Stunde später, die Jo auf den Stufen eines Hauseingangs neben stinkenden Mülltonnen verbracht hatte, tauchte Monty auf und holte die Zeitungen für seine Lieferung ab.
    Jo wusste, wo Monty sein Gebiet hatte, also ging er zu seinem Auto zurück und fuhr dorthin, stets darauf bedacht, außerhalb der Sichtweite zu bleiben.
    Er verfolgte Monty die ganze Zeit in sicherem Abstand, beobachtete ihn, wie er Straßenzug um Straßenzug seine Zeitungen austrug. Sehnsüchtig sah er ihm hinterher und bereute, dass er kein Fernglas dabei hatte, um ihm nahe sein zu können. Seufzend beobachtete er, wie Monty sich das Haar aus dem Gesicht strich, auf die große Entfernung hin konnte er leider seine Augen nicht erkennen.
    Es tat weh, Monty zu sehen, ihm jedoch nicht nahe sein zu dürfen. Mehrfach wollte Jo doch zu ihm gehen, mit ihm reden, sich entschuldigen. Nie fand er den Mut dazu. Also beobachtete er Monty, folgte jeder Bewegung mit verlangenden Blicken, wusste sehr wohl, wie lächerlich er sich gerade machte, doch es war ihm völlig egal. Ein paar Mal ging er gerade noch rechtzeitig in Deckung, wenn Monty in seine Richtung sah. Anscheinend hatte er jedoch jedes Mal Glück und wurde nicht entdeckt.
    Monty verschwand schließlich in einer Sackgasse. Jo parkte unweit davon und wartete geduldig darauf, dass er zurückkommen würde. Immer wieder warf er Blicke in den Rückspiegel und spielte gedankenverloren mit seinem Handy.
    Was konnte er sagen, was konnte er nur tun, um Monty zu überzeugen, dass er nichts damit zu tun gehabt hatte, ja, zutiefst verurteilte, was Uwe getan hatte? Wohl oder übel musste Jo sich die Frage stellen, ob er nicht ein wenig Schuld trug. So schwer es ihm fiel, aber Uwe hatte schon

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