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Die Sadir-Katastrophe

Die Sadir-Katastrophe

Titel: Die Sadir-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Berner
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Verbundschichten. Selbst ohne einen schützenden Prallschirm würde das Schiff dem Druck, der in 6000 Metern Wassertiefe herrschte, widerstehen können. Kein Mitglied der Crew war deswegen auch nur im Mindesten beunruhigt, als die ATHENE in den Pazifik eintauchte. Schon funkelte anstatt dem Blau des Himmels das maritime Blaugrün des Wassers von den Schirmen der Außenbeobachtung entgegen. Und in der kugelförmigen Holoanzeige konnte man genau erkennen, wie schnell sich der Kreuzer von der Wasseroberfläche zu entfernen begann. Es wurde rasch dunkler um das Schiff herum. Carna schaltete deswegen auf Infrarotbeobachtung um. So war auch die Wärmespur, die das fremde Raumschiff vor ihnen im Wasser hinterlassen hatte, deutlich zu sehen.
    Ziemlich steil ging es nun in die unergründlichen Tiefen der Meereswelt hinab. Einmal mehr wurde den Menschen an Bord bewusst, auf welch seltsame Weise der Ozean mit dem Weltraum verwandt war. Hier unten befand man sich in einem eigenen Kosmos, ein Kosmos im kleineren Maßstab sozusagen. Dachte man darüber nach, konnte es einen wahrhaft in meditative Stimmungen versetzen. Vielleicht erklärte dieser Umstand die Tatsache, dass kein Mitglied der Crew seit dem eintauchen in das Meer ein Wort gesprochen hatte. Das änderte sich erst in einer Tiefe von knapp fünftausend Metern. Vor ihnen hatte das verfolgte Schiff seinen Kurs leicht verändert und die Sinkkurve abgeflacht.
    „ Ortung!“, durchbrach Hanne die fast andächtige Stille, die in der Kommandokanzel herrschte.  
    „ Messbare Energieentfaltung voraus. Streustrahlung, die, laut Computer, zu einem mittelschweren Fusionsmeiler gehören könnte. Außerdem erhalte ich schwache Wärmebilder mehrerer kuppelförmiger Bauten. Diese erstrecken sich über ein Areal von knapp 900 x 800 Metern, und in eine maximale Höhe über Grund von knapp 300 Metern. Der Meeresboden ist hier 5345 Meter unter dem Meeresspiegel.“  
    „ Da haben sich die Fremden ja ein ganz schönes Nest ins Meer gesetzt“, meinte Nomo vor Überraschung pfeifend, als er die Ausmaße des bebauten Areals von Hanne vernommen hatte.  
    „ Ja“, knurrte Tom grimmig, „Ein Nest voller Kuckuckseier!“  
    Er reduzierte die Geschwindigkeit und verankerte die ATHENE schließlich mit einem gehörigen Sicherheitsabstand von den Kuppelbauten mittels Traktorfelder am Meeresgrund. Dann wandte er sich wieder seinen Leuten zu, die ihn erwartungsvoll anschauten.
    „ Karin, mach bitte eine SILVERJET Startbereit“, wies er die Technikspezialistin an. „Wir wollen uns die Kuckuckseier ein wenig aus der Nähe anschauen.“  
    „ Alles klar, Tom“, bestätigte die junge Deutsche und begann sofort damit, über ihr Kontrollpult das Gewünschte in die Wege zu leiten.  
    Carna blickte seinen Freund und Kollegen Nomo Teniate an.
    „ Ich hätte dich gerne dabei“, bat er ihn.  
    Der Afrikaner zeigte seine beeindruckend weißen Zähne.
    „ Na, den Spaß lasse ich mir doch um nichts in der Welt entgehen!“, stimmte er dem Wunsch des Commanders zu.  
    „ Ich gehe auch mit“, meldete sich Harriet und kam um ihren Arbeitsplatz herumgelaufen. „Dort drüben bekommen wir es bestimmt mit Computern oder ähnlicher Technik zu tun. Da kann ich mit Sicherheit nützlich sein.“  
    „ An dich hatte ich sowieso schon gedacht, Harriet“, sagte Carna und nickte ihr zu. „Außerdem würde ich gerne auch noch Hanne mitnehmen.“  
    „ Wenn’s denn sein muss?“, meinte diese mit säuerlichem Gesichtsausdruck. „Ich hoffe nur, dass mir dieses Mal nicht wieder die abgetrennten Köpfe explodierender Androiden direkt vor die Nase purzeln!“  
    Carna musste schmunzeln.
    „ Das kann ich nicht garantieren, denn wer weiß schon, was uns dort drüben erwartet.“  
    Er rieb sich befriedigt die Hände.
    „ So, unser kleiner Stosstrupp steht. Dann kann es ja gleich losgehen.“  
    Er ging zu Glenn und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    „ Großer, pass mir gut auf unsere geliehene Kriegsgöttin auf“, sagte er zu seinem Stellvertreter.  
    „ Geht klar Chef. Ich wünsch euch vieren Hals- und Beinbruch.“  
    Der Commander klopfte ihm zum Abschied noch einmal kameradschaftlich auf seine Schulter und wandte sich anschließend noch einmal zu Karin an ihrem Technikleitstand um.
    Die signalisierte mit dem Daumen nach oben, dass das gewünschte Beiboot klar zum Start war. Carna nickte ihr zu, dann winkte er seinen Trupp zu sich.
    „ Also Leute, dann lasst uns mal unsere Ausrüstung

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