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Die Sadir-Katastrophe

Die Sadir-Katastrophe

Titel: Die Sadir-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Berner
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großen, komfortabel ausgestatteten Raumschiffes.  
    „ STELLAR TRANSFER wünscht Ihnen einen angenehmen Flug.“  
    Die sechs Raumfahrer der PRINCESS- Crew saßen in den bequemen Pneumosesseln ihrer gemeinsamen Reisekabine und warteten auf den Start. Der Flug nach LUNAR STELLAR, dem größten Passagierraumhafen des Sonnensystems, würde nur etwa drei Stunden in Anspruch nehmen. Distanzen, die noch vor zweihundert Jahren Reisen von vielen Monaten bedeuteten, hatten im 23. Jahrhundert den gleichen Stellenwert, wie es damals der Flugzeugverkehr zwischen Ländern und Kontinenten der Erde innehatte. Und was die Kosten betraf, so war es für einen normalverdienenden Bundesbürger durchaus erschwinglich. Kein Wunder, dass das Passagieraufkommen jedes Jahr ansehnliche Zuwächse zu verzeichnen hatte.
    Ein melodischer Dreiton erklang, der den Start ankündigte. Von dem eigentlichen Vorgang an sich merkte man jedoch nichts. Andruckneutralisatoren und künstliche Schwerefelder glichen die beim Start eines Raumschiffes auftretenden Gravitationskräfte völlig aus und sorgten für komfortable Normalschwerkraft an Bord. Die Passagiere hatten die Möglichkeit, über große Monitore Start, Flug und Landung hautnah mitzuerleben. Auf diesen Bildschirmen konnte man nun die Start- und Landeplattformen von PORT MARSIANA erkennen. Die im Lichte der Sonne glitzernden NULLPLAST- Kuppeln der Marshauptstadt selbst tauchten nur kurz am rechten Bildrand auf. Das Ganze schien nun mit rasender Geschwindigkeit zusammenzuschrumpfen. Bald füllte der rostrot, grün und blau funkelnde Ball des Mars die gesamte Bildfläche aus. Innerhalb weniger Minuten hatte die WINDJAMMER den Orbit um den Planeten erreicht. Mit wenigen Kilometern Abstand passierte das Schiff den Marsmond Deimos, der auch Standort eines planetaren Abwehrforts und einer Flotte der Systemverteidigung Sol war. Kurz darauf schwenkte der Passagierraumer endgültig auf den Kurs zum Erdmond ein und beschleunigte stark.
    „ Ach Kinder…“, seufzte Harriet James mit einer Spur von Bedauern in ihrer Stimme, „Jetzt ist unser schöner, langer Urlaub endgültig vorbei. Nun heißt es wieder: ran an den Feind!“  
    „ Sehr prosaisch ausgedrückt, Computerfee“, lachte Tom Carna, der Crewmaster der TESECO- Agenten.  
    Er erhob sich schwungvoll aus seinem bequemen Sessel und baute sich vor der kabinenwandgroßen Bildwiedergabe auf. Man hatte das Gefühl, dass der interplanetare Weltraum direkt am Ende der Passagierkabine begann. Ganz im Zentrum des Bildschirms befand sich ein winziger, bläulich-weißer Punkt: die Erde.
    „ Ja, unser Urlaub ist vorbei“, sagte der schlanke, drahtige Mann sinnend. „Allerdings wartet doch jetzt auch etwas aufregendes auf uns!“  
    „ Das neue Schiff!“ rief Roy Anthony hinter ihm laut aus.  
    Carna wendete den Blick von der faszinierenden Wiedergabe des Weltraums ab und drehte sich zu seinen Leuten um.
    „ Richtig – unser neues Schiff. Und ich denke, jeder von uns kann es kaum erwarten, bis es uns übergeben wird. Was sind schon Raumfahrer ohne Raumschiff?“  
    Die Gesichter seiner Freunde und Kollegen spiegelten dieses Empfinden exakt wieder. Es war so etwas wie die kindliche Freude auf ein großes Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk in den Mienen zu lesen.
    „ Mich persönlich würde außerdem brennend interessieren, welchen Auftrag man für uns als nächstes bereithält“, meldete sich Nomo Teniate zu Wort. Der aus dem zentralafrikanischen Kenia stammende Defenser des Schiffes lies seine blendend weißen Zähne blitzen.  
    „ Das erfahren wir noch früh genug, mein Freund!“ erwiderte Tom lachend. „Aber bevor wir hier über ungelegte Eier gackern, lasst uns noch einmal auf unsere gute, alte PRNICESS I anstoßen!“  
    Wie auf Kommando meldete sich der Türsummer ihrer Kabine.
    „ Na, das nenne ich perfektes Timing“, staunte Tom. Und auf die fragenden Gesichter seiner Crew ergänzte er: „Ich habe mir erlaubt, bei unserem einchecken, eine kleine Bestellung aufzugeben.“  
    Er rief laut „Herein!“, und gleich darauf schob eine adrett gekleidete Flugbegleiterin einen Servicewagen zu dem TESECO- Spezialisten herein. Kurze Zeit später war eine große, gut gekühlte Champagnerflasche entkorkt und in den Gläsern der Raumfahrer perlte der spritzige Rebensaft munter vor sich hin.
    Tom hob sein Glas zu einem Toast.
    „ Auf die Prinzessin!“ rief er mit fröhlicher Stimme.  
    „ Auf die Prinzessin!“ antwortete die Crew im

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