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Die Saeulen der Macht

Die Saeulen der Macht

Titel: Die Saeulen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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«
    Â» Gib mir die Simbarine, meine Magier werden sie überprüfen. Ich kann nicht glauben, dass hier keine Zauberei im Spiel ist. «
    Besser, ihre Magier beschäftigten sich mit Harfen, als Glastiere in die Schlacht zu schicken.
    Â» Jetzt bin ich gekränkt. Ich habe lange geübt, und die hübsche Stimme haben mir die Götter in die Wiege gelegt. «
    Hamyjane runzelte die Stirn. Es fehlte nicht viel, und sie würde ihn davonschleifen lassen.
    Mit einem entwaffnenden Lächeln stand er auf und reichte ihr die Simbarine. » Sicherlich könnt Ihr sie nicht schlechter spielen als ich. Mir ist zu Ohren gekommen, die Musik bedeute Euch sehr viel. «
    Ein Schuss ins Blaue. Er wusste nichts über diese Prinzessin, außer der Tatsache, dass ihr Krieg Terajalas aufrieb und sie in der Lage war, ihn zu beenden.
    Hamyjane streckte die Hand aus, jedoch nicht, um die Sommerharfe an sich zu nehmen. Stattdessen wickelte sie eine seiner Haarsträhnen prüfend um ihren Finger.
    Â» Kinehi! « , rief sie.
    Ein Sklave huschte herein. Er war klein und gedrungen, die Haut von braungrauer Farbe. Ein Schopf üppiger schwarzer, zu feinen Spiralen gedrehter Locken krönte sein Haupt. Er warf sich zu Boden, bis sie ihm gestattete, sich zu erheben.
    Â» Bring die Simbarine zu Meister Indoka. «
    Der Dunkelhäutige trug das wertvolle Instrument so behutsam wie einen Säugling davon.
    Die Prinzessin blickte ihm versonnen nach. » Hast du hingesehen, Herr Tan, als er mir gehuldigt hat, und seinen unversehrten Nacken bemerkt? Kinehi stammt aus keinem der von den Göttern geliebten Länder, wie unschwer zu erkennen ist. Obwohl er kein Adeliger ist, wurde er als freier Mann geboren. «
    Unbehaglich scharrte Tahan mit dem Fuß.
    Â» Ein Sklavenhändler hat ihn eingefangen und mir zum Geschenk gemacht, da bekannt ist, dass ich Kuriositäten schätze. Wer kann sich schon rühmen, einen Sklaven aus Ganashk zu besitzen? «
    Der König von Terajalas jedenfalls nicht. Verflucht, das lief nicht, wie es sollte, aber Tahan gab sich nicht so schnell geschlagen. » Es gibt unterschiedliche Volksstämme in Ganashk « , erklärte er mit einem breiten Lächeln. » Menschen verschiedener Hautfarben und verschiedener Zungen. «
    Â» Also hätte es keinen Zweck, ihn zu einer Unterredung in deiner Sprache aufzufordern. Wie bedauerlich. Der exotische Klang der ganashken Sprechweise ist für mich wie Musik. «
    Immer noch hielt sie sein Haar fest. Sie duftete nach Gewürzen und Blumen, und er meinte, den feinen, bitteren Geruch von Banoa wahrzunehmen, kaum merklich, außer für die erfahrene Nase eines Kenners.
    Â» Wir wissen beide, dass du nicht aus Ganashk kommst « , sagte sie. » Was ist es dann? Par? Wiram? Ich hatte schon Besuch aus beiden Ländern, und der Gesandte aus Wiram hatte ebensolches Haar wie du. Goldgelb wie reifes Getreide. Wollen die Wiramer mir ein neues Bündnis antragen? Haben sie wieder einen Heiratskandidaten aufgetrieben, der entweder hässlich und fett ist oder lediglich der entfernte Vetter des Bruders der Tante des Königs? Oder bist du gar ein Attentäter? «
    Â» Ich bin ein Bote « , sagte er, » wie Ihr unschwer erraten habt, Königliche Hoheit. «
    Â» Aus…? «
    Â» Terajalas. «
    Er erwartete, dass sie ihn loslassen und einen Schritt zurücktreten würde, doch sie lächelte nur. » Ein Feind also « , meinte sie. » Überdies ein sehr dreister Feind. «
    Â» Kein Feind– ein Bote mit einer Nachricht. Wenn ich Euch einen Brief überreichen dürfte? «
    Â» Du bist kein offizieller königlicher Gesandter. Wer wagt es, mir an König Ilan vorbei eine Nachricht zu senden? «
    Â» Der Kronprinz « , sagte Tahan leise und bedeutungsvoll. » Darf ich Euch den Brief jetzt geben? Seid versichert, ich trage kein Messer oder dergleichen bei mir. «
    Â» Noch nicht. Man beobachtet uns. « Sie zögerte, ein nachdenklicher Zug huschte über ihr Gesicht. » Lassen wir sie in dem Glauben, mein Interesse an dir sei… anderer Natur. Komm mit. «
    Irgendwo zwischen dem dritten Glas Wein und der zweiten Wasserpfeife Banoa– ihm war nicht bewusst gewesen, um wie viel sich die Wirkung erhöhte, wenn man es rauchte–, zwischen neugierigen Küssen und vorsichtigem, leisem Geplauder, zückte Tahan den Brief. Hamyjane öffnete ihn verborgen in ihrer

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