Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Saeulen der Macht

Die Saeulen der Macht

Titel: Die Saeulen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
Vom Netzwerk:
Tagen haben meine Wachen einen Sklaven festgenommen. Einen ehemals terjalischen Leibeigenen. Er wollte mir ebenfalls einen Brief aus Terajalas überbringen, hatte jedoch nichts als ein leeres Schriftstück bei sich. Weißt du etwas darüber, Herr Tan? «
    Er hätte nein sagen können. Aber er sagte ja. » Ich habe mir tatsächlich schon ein wenig Sorgen um ihn gemacht. «
    Â» Ich hoffe, dir liegt nicht allzu viel an diesem Sklaven. Aus welchem Lehnsgebiet stammt er? Ich kenne mich nicht mit sämtlichen terjalischen Wappen aus. «
    Â» Ich auch nicht « , sagte Tahan. » Wie gesagt, ich bin bloß ein Ausländer, der einen Auftrag erfüllt. Diesen Sklaven hat man mir überlassen, um mir dabei behilflich zu sein. «
    Â» Meister Indoka hat Gefallen an ihm gefunden, da er jung und recht gewitzt erscheint. Ihm allein hat der junge Mann zu verdanken, dass ich keine Strafmaßnahmen ergriffen habe. Wenn du so freundlich wärst, dem Hohepriester diesen Sklaven zu übereignen, als kleine Gefälligkeit für das Dokument? «
    Tahan runzelte die Stirn. » Ich weiß nicht, ob ich so einfach auf ihn verzichten kann. «
    Â» Wie schade « , meinte Hamyjane. » Ich möchte ungern, dass Meister Indoka sich betrogen fühlt. Bitte erlaube mir, ihm den Sklaven wie abgemacht zu überschreiben. «
    Sobald Noan mit Brief und Siegel versklavt war, konnte er nie wieder Siljalinion sein. Damit war Tahan… frei.
    Er konnte sich eines kleinen Lächelns nicht erwehren. » Natürlich würde ich einer so schönen und mächtigen Königin nichts abschlagen « , sagte er. » Gebt den Sklaven den Priestern. «
    Hamyjane nickte. » Damit alles seine Richtigkeit hat « , murmelte sie, riss eine Ecke von dem magischen blauen Papier ab und kritzelte etwas darauf. » Regeln wir gleich hier den Besitzanspruch an dem Terjaler. Zu Indokas Händen. Ich brauche nur noch deine Unterschrift. «
    Der Fluch verbot Tahan, seinen wahren Namen zu benutzen, daher lächelte er entwaffnend. » Ich kann nicht schreiben, Herrin. «
    Â» Es genügt, wenn du einen Kreis darunter malst, so wie die Kaufleute, die des Schreibens nicht mächtig sind. Er stellt ein bindendes Kettenglied dar. « Ihre Finger berührten seine, als sie ihm die Feder überreichte.
    Er zeichnete den Kreis, und Noans Schicksal war besiegelt.
    Hamyjane ließ ihre Hände durch sein Haar gleiten. » Wie schwer ihm das fällt « , murmelte sie zärtlich und küsste ihn auf die Wange. » So schwer, dabei geht es nur um einen Sklaven. «
    Er hielt den Atem an, bis sie ihren eigenen Namen unter den Verlobungsvertrag gesetzt hatte.
    Behutsam streute sie feinen Sand auf die feuchte Tinte.
    Â» Prinz Widian « , flüsterte sie. » Verbunden bis in den Tod. Aber er ist nicht hier. Und noch sitzt er nicht auf dem Thron. «
    Worauf sie den einzigen Mann küsste, der leibhaftig anwesend war, einen Mann, der unentwegt darüber nachdachte, wie er sich am geschicktesten selbst auf den Thron setzen konnte.

21
    L ässig lag Tahan auf dem Bett, den Ellbogen auf die Kissen gestützt, wobei sich der Schlauch der Pfeife wie eine Schlange über seinen Oberschenkel wand.
    Er blinzelte, als ein Gesicht erschien, vertraut und doch nicht vertraut, Jalimey und doch nicht Jalimey. Träumte er nun schon von ihr?
    Â» Pst. « Das Mädchen, eine kurzhaarige Sklavin, huschte unter die Decke, bis nur noch die Nasenspitze zu sehen war. » Du bist Tahan, der Söldner? «
    Er zwinkerte mehrmals, ohne sie zum Verschwinden zu bringen. Hatte sie tatsächlich » Tahan « gesagt?
    Â» Ich bin Jalimeys Schwester, Kalamey. «
    Â» Das erklärt die Ähnlichkeit. «
    Â» Verdammt, sprich leiser! « , zischte sie. » Ich dürfte gar nicht hier sein. Wir haben wenig Zeit. Jalimey ist im Kerker, damit sie dich nicht warnen kann. «
    Â» Warnen? « Er stutzte, die Pfeife rutschte ihm aus der Hand. » Wovor? «
    Â» Ich weiß nicht genau, was hier gespielt wird « , sagte Kalamey. » Doch es ist nicht so gelaufen, wie meine Schwester gehofft hat. Sie hat dich verraten, um zu erfahren, wo ich bin. Hamyjane hat sie mich kurz sehen lassen– gerade lange genug, um ihr die Nachricht überbringen zu können, dass der kleine Kiriell es nicht geschafft hat. Dann haben die Wachen sie weggeschleppt. «
    Â» Was hat sie verraten? « Auf einen

Weitere Kostenlose Bücher