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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Euch zu sagen.«
    »Was habt Ihr uns zu sagen vergessen?«, fragte Jennsen.
    »Dieser Palastbeamte, der zu mir kam, um mich zu holen, der Mann im weißen Gewand …«
    »Was ist mit ihm?«, fragte Jennsen, als sie sie eingeholt hatte.
    »Er wollte sich nach seinem Besuch bei mir auf die Suche nach Zauberer Rahl machen, um ihn herzubegleiten, damit er ebenfalls mit Euch sprechen kann.«
    Jennsen spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich.
    »Lord Rahl befindet sich weit weg von hier, im Süden«, meinte der Captain spöttisch, der hinter ihnen die Treppe hinaufkam.
    »Ich spreche nicht von Lord Rahl«, sagte Nyda. »Sondern von Zauberer Rahl. Zauberer Nathan Rahl.«

28. Kapitel
    An den Namen Nathan Rahl erinnerte sich Jennsen. Althea hatte ihr erzählt, sie sei ihm in der Alten Welt begegnet, im Palast der Propheten. Offenbar war es dem alten Zauberer irgendwie gelungen, sich trotz der unüberwindbaren magischen Schilde zu befreien.
    Jennsen hielt die Mord-Sith am Ellbogen fest. »Was hat er hier zu suchen, Nyda?«
    »Ich weiß es nicht. Ich bin ihm noch nicht begegnet.«
    »Er darf uns auf keinen Fall sehen.« Jennsen schob Nyda, sie zur Eile drängend, vor sich her. »Für Erklärungen habe ich keine Zeit, aber der Mann ist sehr gefährlich.«
    Am oberen Treppenende schaute sich Nyda erst nach beiden Seiten um, bevor sie Jennsen in die Augen sah. »Gefährlich? Seid Ihr da wirklich sicher?«
    »Ja!«
    »Also gut. Dann kommt mit mir.«
    »Ich brauche noch meine Sachen«, meinte Sebastian.
    »Dort drüben.« Der Captain deutete auf eine nicht weit entfernte Tür.
    Während Nyda Schmiere stand, folgte Sebastian dein Captain hinein. Jennsen wartete derweil mit zitternden Knien in der Türnische und sah zu, wie der Captain die Laterne absetzte und drinnen eine zweite Tür aufschloß. Er und Sebastian nahmen die Laterne mit und betraten den dahinter liegenden Raum. Jennsen hörte einen kurzen Wortwechsel sowie das Geräusch der Gegenstände, die aus den Regalen genommen wurden. Kurz darauf trat Sebastian vor dein Captain wieder heraus in den Korridor. »Gehen wir.«
    Er wirkte vollkommen unauffällig, ein Mann in einem grünen Umhang, genauso wie zuvor. Kaum einer würde darunter das Waffenarsenal vermuten, das er am Körper trug. Der einzige Unterschied zu anderen Menschen waren seine blauen Augen und sein weißes Stoppelhaar; vielleicht war das der Grund, weshalb ihn die Palastwache angehalten hatte.
    Der Captain faßte Jennsen beim Arm. »Wie sie schon sagte« – er deutete mit einem Nicken auf die Mord-Sith – »mögen die Gütigen Seelen stets mit Euch sein.«
    Er überließ ihr die Laterne. Jennsen sprach ihm mit leiser Stimme ihren aufrichtigen Dank aus, bevor sie, den Captain der Palastwache allein zurücklassend, den beiden anderen mit großen Schritten den Korridor entlang hinterhereilte.
    Nyda führte sie durch schummrige Flure und ungenutzte Räume, sie passierten einen schmalen, nicht überdachten Einschnitt – zumindest konnte Jennsen, als sie nach oben blickte, dort nichts als Dunkelheit ausmachen. Der Fußboden schien aus nacktem Fels zu bestehen, während die Mauer zur Rechten aus eher gewöhnlichen, behauenen Steinen bestand. Auf der linken Seite aber war der Korridor von gewaltigen, rosa gesprenkelten Granitquadern gesäumt. Jeder der glatt polierten Quader war größer als alle Häuser, in denen Jennsen je gewohnt hatte, und doch waren sie so eng verfugt, daß man keine Messerklinge hätte dazwischenschieben können.
    Am Ende des Korridors mit den riesigen Steinquadern an den Seiten mußten sie sich durch eine niedrige Tür ducken, um auf einen schmalen, eisernen Steg zu gelangen, der mit Planken ausgelegt war; die strichdünne Fußgängerbrücke überspannte einen breiten Riß im Muttergestein des Felsplateaus. Im Schein ihrer Laterne konnte Jennsen erkennen, daß die blanken Felswände senkrecht in die Tiefe stürzten. Das Licht ihrer Laterne reichte nicht annähernd bis auf den Grund. Hier, auf dem schmalen Steg, der über dieser gewaltigen Leere in der Luft zu schweben schien, kam sie sich winzig wie eine Ameise vor.
    Die Mord-Sith, die sich, eine Hand am Geländer, über die Brücke tastete, blieb stehen und sah über ihre Schulter. »Wieso ist Zauberer Rahl eigentlich gefährlich?« Es war nicht zu übersehen, daß die Frage sie schon eine Weile beschäftigte. »Womit könnte er Euch Ärger machen?« Der Klang ihrer Stimme hallte von den umliegenden Felswänden wider.
    Mitten auf dem Steg

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