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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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gleichkäme, würde ich derart seltsame Vorkommnisse einfach ignorieren?«
    »Natürlich nicht. Ich sagte doch bereits …«
    »Und wenn Lord Rahl plötzlich erkennen müßte, daß er sterbend in seinem eigenen Blut liegt, und er mich fragt, wie es dazu kommen konnte, soll ich ihm dann vielleicht erzählen, eine junge Frau sei hier hereinscharwenzelt und habe die Freilassung eines überaus verdächtigen und schweigsamen Gefangenen verlangt, woraufhin wir von dem Messer und ihren großen blauen Augen so geblendet waren, daß wir alle einfach dachten, wir sollten ihr ihren Willen lassen? Ungefähr so?«
    »Natürlich müßt Ihr…«
    »Zeigt mir ein wenig Magie.« Die Mord-Sith streckte ihre Hand vor und befühlte einige Strähnen ihres roten Haars mit Daumen und Zeigefinger. »Hm? Ein wenig Magie, als Beweis für Eure Behauptungen. Ein Bann, einen Zauber, eine verblüffende Demonstration Eures Könnens. Ruft von mir aus einen Blitz vom Himmel herab. Und wenn nicht das, dann wenigstens ein einfaches, in der Luft schwebendes Flämmchen?«
    »Ich weiß wirklich nicht…«
    »Zeig mir etwas Magie, Hexe.« Ihr kommandohafter Ton war unmißverständlich.
    Gib dich hin.
    Wütend über die Stimme, aber mehr noch über die Mord-Sith selbst, schlug Jennsen ihre Hand von den Haaren weg. »Laßt das!«
    Mit außergewöhnlicher Schnelligkeit stürzte Sebastian sich auf die Frau; aber noch flinker hatte diese ihren Strafer in der Hand, dessen Spitze sie bereits gegen Sebastians Schulter rammte, als er noch auf sie zugeflogen kam.
    Sebastian stieß einen Schrei aus, als die Waffe ihn jäh innehalten ließ. Ihm den Strafer seelenruhig gegen die Schulter pressend, zwang sie ihn hinunter auf den Boden, wo er zusammenbrach und schreiend liegen blieb.
    Jennsen warf sich nun ihrerseits auf die Mord-Sith, doch mit einer einzigen blitzschnellen Bewegung hatte die Frau sich wieder aufgerichtet und zwang Jennsen mit vorgehaltenem Strafer stehen zu bleiben. Vor ihren Füßen wand sich Sebastian unter entsetzlichen Schmerzen. Jennsen packte den Strafer und schob ihn mitsamt Hand zur Seite, dann ließ sie sich neben Sebastian auf ein Knie herunter. Er hatte sich mittlerweile auf die Seite gewälzt, am ganzen Körper zitternd, als hatte ihn ein Blitz getroffen.
    Unter ihren sanften Berührungen beruhigte er sich allmählich wieder, als sie ihm erklärte, er solle ganz still liegen bleiben. Nachdem er sich wieder etwas erholt hatte und sich aufzurichten versuchte, legte ihm Jennsen einen Arm um die Schultern und half ihm, sich aufzusetzen. Er litt noch sichtlich unter der anhaltenden Wirkung der durch die Waffe verursachten Schmerzen und lehnte sich schwer atmend gegen sie. Entsetzt angesichts der ungeheuerlichen Wirkung des Strafers, wischte Jennsen ihm mit der Hand über das Gesicht.
    »Aufstehen!« Die Mord-Sith stand aufrecht über ihnen. »Alle beide.«
    Sebastian konnte nicht, noch nicht, Jennsen dagegen war sofort auf den Beinen und blickte der Frau trotzig ins Gesicht. »Das dulde ich nicht! Wenn ich Lord Rahl davon erzähle, wird er Euch auspeitschen lassen!«
    Die Frau hielt ihr stirnrunzelnd den Strafer hin. »Nehmt ihn in die Hand.«
    Jennsen packte die Waffe und stieß sie wieder zur Seite. »Hört auf damit!«
    »Aber er funktioniert«, murmelte die Mord-Sith bei sich, »das weiß ich genau – ich kann es deutlich spüren.«
    Sie wandte sich herum und preßte das fürchterliche Ding versuchsweise gegen den Arm des Captains. Dieser schrie auf und sackte auf die Knie.
    Die Mord-Sith starrte sie bloß an. »Wie macht Ihr das?«
    »Was denn?«
    »Daß Ihr ihn anfassen könnt, ohne Schmerzen zu spüren. Niemand ist gegen die Berührung eines Strafers gefeit – nicht einmal Lord Rahl selbst.«
    In diesem Augenblick begriff Jennsen, daß etwas noch nie Dagewesenes geschehen war, sie verstand es nicht aber ihr wurde sofort klar, daß sie die Gelegenheit beim Schopf packen mußte, solange die Situation verworren war.
    »Ihr wolltet etwas Magie - jetzt hab Ihr sie gesehen.«
    »Aber wie …«
    »Meint Ihr etwa, Lord Rahl würde mir erlauben, das Messer zu tragen, wenn ich nicht dazu befugt wäre?«
    »Aber ein Strafer…«
    Der Captain war im Begriff, sich wieder aufzurappeln. »Was ist eigentlich in Euch gefahren? Ich kämpfe doch für die gleiche Sache wie Ihr.«
    »Und diese Sache ist es, Lord Rahl zu beschützen«, fauchte die Frau ihn an. Sie hielt den Strafer in die Höhe. »Das ist das Werkzeug, mit dem ich ihn beschütze. Ich muß

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