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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Auge behalten, mehr nicht.«
    Nyda war an einer weiteren Tür angelangt – dieses Mal ließ sich der Riegel anheben. Vor dem Öffnen drehte sie sich noch einmal zu den beiden um, und der Ausdruck in ihren Augen, als ihr Blick vom einen zum anderen schweifte, gefiel Jennsen gar nicht.
    »Das Ganze ist völlig verrückt«, meinte Nyda. »Zu vieles ergibt keinen Sinn, zu viele Dinge passen nicht zusammen. Ich mag es nicht, wenn die Dinge keinen Sinn ergeben.«
    Sie war wie ein gefährliches Raubtier, das sich jeden Moment auf sie stürzen konnte. Jennsen mußte einen Weg finden, das Thema endgültig zu beenden. Sie erinnerte sich an die Worte Captain Lerners, mit denen er seiner tiefen Überzeugung Ausdruck verliehen hatte, und wiederholte sie leise gegenüber Nyda.
    »Der neue Lord Rahl hat alles verändert, sämtliche Regeln – er hat die ganze Welt auf den Kopf gestellt.«
    Endlich stieß Nyda einen tiefen Seufzer aus, und ein versonnenes Lächeln umspielte ihre Lippen.
    »Ja, das ist wohl wahr«, meinte sie versöhnlich. »Welch unglaubliches Wunder. Deswegen würde ich ja auch mein Leben opfern, um ihn zu beschützen, deswegen bin ich so besorgt.«
    »Genau wie ich. Deswegen muß ich unbedingt meine Mission erfüllen.«
    Nyda wandte sich ab und führte sie zu einer düsteren Wendeltreppe, die sich nach unten in den Felsen schraubte. Jennsen war sich darüber im Klaren, daß ihre zurechtgesponnene Geschichte nicht völlig überzeugend klang; zu ihrer großen Verblüffung tat sie dennoch ihre Wirkung.
    Ein langer Marsch über scheinbar endlos in die Tiefe führende Treppen und durch düstere Korridore, die gelegentlich mit Soldaten bevölkerte Flure kreuzten, führte sie in noch tiefere Gefilde des Felsplateaus unter dem Palast des Volkes. Daß Sebastian den größten Teil des Weges seine Hand auf ihrem Rücken hatte, hatte etwas beruhigend Tröstliches und war ihr eine große Hilfe. Jennsen konnte kaum glauben, daß sie ihn tatsachlich freibekommen hatte. Nicht mehr lange, und sie würde den Palast verlassen haben und in Sicherheit sein.
    Irgendwo im Innern des Felsplateaus kamen sie im zentralen, für die Öffentlichkeit zugänglichen Bereich heraus; Nyda hatte sie auf einem direkteren Weg nach unten geführt, um Zeit zu sparen. Jennsen hätte sich lieber weiter an die versteckteren Wege gehalten, doch offenbar endeten alle diese Abkürzungen in dem für die Öffentlichkeit zugänglichen Bereich; sie würden ihren Weg hinunter aus dem Palast also inmitten des allgemeinen Gedränges beschließen müssen.
    Kleine Stände, an denen Speisen verkauft wurden, säumten ihren Weg, auf dem sich die Menschenmassen während ihres langen Aufstiegs zum Palast schleppenden Schritts nach oben schoben. Einige in der Nähe patrouillierende Soldaten bemerkten, daß sie gegen den Menschenstrom nach unten liefen. Wie alle Soldaten, die sie im Palast gesehen hatte, waren es hoch gewachsene, muskulöse Männer mit wachem Blick. In ihren Lederrüstungen und Kettenpanzern und mit den an ihrem Gürtel hängenden Waffen boten sie einen furchterregenden Anblick. Nachdem sie jedoch gesehen hatten, daß Nyda sie begleitete, richteten sie ihre forschenden Blicke wieder auf die anderen Passanten.
    Als Jennsen Sebastian seine Kapuze hochschlagen sah, wurde ihr bewußt, daß es vermutlich keine schlechte Idee wäre, ihre roten Haare zu verstecken, deshalb folgte sie seinem Beispiel. Die Luft im Innern des Felsplateaus war eisig, und eine ganze Reihe von Leuten trug Kapuzen oder Hüte als Kopfbedeckung, sie würde damit also keinen Verdacht erregen.
    Als sie in den unteren Bereichen im Innern des Plateaus das ferne Ende eines Treppenabsatzes erreichten und in die nächste nach unten führende Treppenflucht einbiegen wollten, hob Jennsen den Kopf. Soeben verließ auf der anderen Seite des Absatzes ein großer älterer Mann mit vollem, glattem weißen Haar, das ihm bis auf die Schultern reichte, die von oben kommende Treppe. Trotz seines fortgeschrittenen Alters war er noch immer ein auffallend gut aussehender Mann, dessen Bewegungen Kraft und Ausdauer verrieten.
    Er sah auf. Sein Blick begegnete Jennsens.
    In den tiefdunklen blauen Augen des Mannes schien die Welt stehen zu bleiben.
    Jennsen erstarrte. Irgend etwas an ihm kam ihr vage bekannt vor, etwas an diesen Augen nahm ihre ganze Aufmerksamkeit gefangen.
    Sebastian war zwei Schritte hinter ihr stehen geblieben, Nyda stand seitlich neben ihr; die Mord-Sith folgte Jennsens Blick mit den

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