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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Frieden leben kann, wie es dein Willen des Schöpfers entspricht.«
    Jennsen und Sebastian pflichteten den beschwörenden Worten mit einem Nicken bei.
    »Sollten wir sie in Aydindril aufgreifen«, verkündete Jagang mit einem tiefen Blick in ihre Augen, »so verspreche ich Euch, werdet Ihr es sein, die ihm die Klinge ins Herz stößt, auf daß Eure Mutter endlich ihren Frieden findet.«
    »Ich danke Euch«, erwiderte Jennsen voller Dankbarkeit mit leiser Stimme.
    Er fragte nicht einmal, was sie überhaupt zu einer solchen Tat prädestinierte. Vielleicht hatte ihm die Gewißheit in ihrer Stimme verraten, daß sich dahinter mehr verbarg, als er derzeit wußte – daß sie einen besonderen Vorzug besaß, der sie zu einer solchen Tat befähigte.
    Und es verbarg sich tatsächlich mehr dahinter, als sowohl er als auch Sebastian wußten. Jennsen hatte ausgiebig und gründlich darüber nachgedacht und sämtliche Details während ihrer langen und mühseligen Reise nach Aydindril zu einem Bild zusammengefügt, das sie endlich das wahre Ausmaß ihrer Einzigartigkeit erkennen ließ – und den Grund, warum ausgerechnet sie es sein mußte, die Richard Rahl töten würde.
    Schließlich war in Jennsen die Erkenntnis gereift, daß nur sie allein dazu überhaupt fähig und geboren war, denn auf eine entscheidende, gefährliche und grundsätzliche Weise war sie … unbesiegbar.
    Jetzt wußte sie, daß sie es schon immer gewesen war.

46. Kapitel
    Hoch zu Roß auf Rustys Rücken, den böig kalten Wind im Haar, bestaunte Jennsen die Pracht des Palasts der Konfessoren. Unmittelbar neben ihr saß, auf einem nervös tänzelnden Pete, Sebastian. Kaiser Jagang, dessen herrlicher Apfelschimmel mit einem Huf auf der Straße scharrte, wartete auf Sebastians anderer Seite, umdrängt von einem Kader aus Offizieren und Beratern, die jedoch schwiegen. Jagang betrachtete den Palast mit mißmutig finsterer Miene; düstere, bedrohlich wirkende Schatten trieben, einem aufziehenden Unwetter gleich, an der Oberfläche seiner schwarzgrauen Augen.
    Bislang war der Vormarsch auf Aydindril völlig anders verlaufen als erwartet, und alle waren in großer Anspannung.
    Hinter ihnen hatte ein Kontingent aus Schwestern des Lichts Aufstellung genommen; sie blieben jedoch unter sich und konzentrierten sich offenbar auf Angelegenheiten der Magie. Obwohl bislang keine der Schwestern Gelegenheit hatte, mit Jennsen zu sprechen, waren sich alle ihrer Anwesenheit deutlich bewußt und ließen sie so gut wie nie aus den Augen. Der größte Teil von ihnen war jedoch in verschiedene Richtungen ausgeschwärmt, während der Kaiser die Abteilung der Kavallerie der Imperialen Ordnung, einer dunklen Flutwelle gleich, über Bauernhöfe, Straßen und Hügel hinweg, um Häuser und Scheunen herum, immer weiter irgendwelche Straßen entlang und schließlich – beim Vordringen in die äußersten Randbezirke der Stadt Aydindril – zwischen die ersten Gebäude geführt hatte. Die riesige Stadt lag jetzt lautlos und still in ihrer ganzen Ausdehnung vor ihnen.
    Sebastian hatte in der vergangenen Nacht unruhig geschlafen. Das wußte Jennsen, weil sie am Vorabend dieser so entscheidenden Schlacht praktisch überhaupt kein Auge zugetan hatte. Die Aussicht, endlich das Messer in ihrem Gürtel benutzen zu können, ließ sie dennoch hellwach sein.
    Hinter den Schwestern warteten über vierzigtausend Elitesoldaten der Kavallerie der Imperialen Ordnung, manche mit angriffsbereit gesenkten Langspießen und Lanzen, andere mit Schwertern oder Streitäxten in den Händen. Jeder von ihnen hatte einen Ring im linken Nasenflügel. Obwohl die meisten von ihnen Bärte trugen und einige Glücksbringer in ihre langen, dunklen fettigen Haare geflochten hatten, gab es, offenbar aus Loyalität zu Kaiser Jagang, auch eine ganze Reihe kahl rasierter Schädel. Alle waren bis zum Zerreißen gespannt, Eroberer, die nur darauf warteten, die Stadt im Sturm zu nehmen.
    Außer Jennsen und Sebastian hatten alle Anwesenden, abgesehen davon, daß sie Elitetruppen der Kavallerie, verläßliche Offiziere oder Schwestern des Lichts waren, etwas Entscheidendes gemeinsam, Sie alle kannten die Mutter Konfessor vom Sehen. Soweit Jennsen darüber unterrichtet war, hatte die Mutter Konfessor sowohl kleinere, überfallartige Angriffe gegen das Lager der Imperialen Ordnung angeführt als auch an Schlachten teilgenommen, in denen eine große Zahl Soldaten und Schwestern sie gesehen hatte. Nur wer die Mutter Konfessor vom Sehen

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